piwik no script img

Verkauf fast perfekt

■ Hafenstraße: Mirow legt Bericht vor / Senat entscheidet wohl schon am Dienstag

Thomas Mirow hat eine Meinung. Und manches deutet darauf hin, daß er sie nicht lange für sich behält. Wenn's nach ihm ginge, so sagt er, würde er bereits am morgigen Dienstag dem Hamburger Senat die Meinung sagen.

Der Stadtentwicklungssenator und Chef der Staatskanzlei will einen Sachstandsbericht zum Dauerthema Hafenstraße vorlegen. Seine Gespräche mit potentiellen Käufern der bunten Häuser am Hafenrand habe er abgeschlossen, teilte Mirow gestern nach dpa-Angaben mit. Das Angebot des Hamburger Rechtsanwaltes Hans-Jochen Waitz sei nach seiner Ansicht „am konkretesten“, es gebe allerdings noch „weitere theoretische Möglichkeiten“. Mirow will sich noch rasch mit dem SPD-Kooperationspartner Statt Partei abstimmen und dann die Sache dem Senat vorlegen.

Bürgermeister Henning Voscherau hatte Ende vergangenen Jahres überraschend den Verkauf der Hafenstraße als Alternative zu einer Räumung der ehemals besetzten Häuser zur Diskussion gestellt. Wenn das Thema am Dienstag im Senat behandelt werde, könne es bereits am 15. Februar auf der Tagesordnung der Bürgerschaft stehen, hofft Mirow auf ein schnelles Ende.

Das Modell der gemeinnützigen Patriotischen Gesellschaft in Hamburg, die Hafenstraße in die Hände einer Genossenschaft zu geben (taz berichtete), lehnte Mirow erneut ab. Die unentgeltliche Überlassung des Grundstücks sei eine unerfüllbare Bedingung. Außerdem bringe eine solche Struktur keine klaren Verantwortlichkeiten. Die Patriotische Gesellschaft will am Mittwoch auf einer Veranstaltung ihre Position zur „Zukunft am Hafenrand“ öffentlich diskutieren.

Mit dem dritten Interessenten, dem GAL-Politiker und Herausgeber der „Hamburger Rundschau“, Jo Müller, hat Mirow nach eigenen Angaben „keine vertieften Gespräche“ geführt. Waitz selbst wollte sich am Sonntag nicht äußern.

smv/dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen