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Verhaftungswelle in Malaysia

Kuala Lumpur (afp) - In Malaysia hat die Polizei am Donnerstag 16 weitere Personen nach dem Internal Security Act festgenommen, darunter drei Parlamentsabgeordnete. Die Zahl der Verhaftungen, die unbefristet ohne Verfahren festgehalten werden, stieg damit auf 79. Ein allgemeines Versammlungsverbot blieb weiter in Kraft; vier Zeitungen dürfen nicht mehr erscheinen. Am Dienstag hatte die Welle von Festnahmen begonnen, die von Premierminister Datuk Seri Mahathir Mohamad am Mittwoch vor dem Unterhaus mit drohenden Rassenkrawallen begründet worden war. Der frühere Regierungschef Tunku Abdul Rahman kritisierte die Vorgehensweise Mahathirs, durch die „das Land zur Diktatur geführt“ werde. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist ethnisch den (moslemischen) Malaien zuzurechnen, ein Drittel ist chinesischstämmig, dazu kommen Inder (sieben Prozent) und kleinere Minderheiten. Der Premierminister warnte genau wie der Generalinspekteur der Polizei, Haniff Omar, vor einer Wiederholung der Rassenunruhen von 1969, bei denen mehrere hundert Menschen getötet worden waren.

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