Vergewaltigung durch indischen Guru: Zu zehn Jahren Haft verurteilt
Nach dem Schuldspruch des Anführers der Sekte Sacha Sauda am Freitag kam es bei Unruhen zu Todesopfern. Die Behörden fürchten nun neue Aufstände.
In Sirsa, wo sich der Ashram des Gurus befindet, galt eine Ausgangssperre. Die Behörden versuchten zudem zu verhindern, dass dessen Anhänger nach Rohtak gelangten. Dorthin war der Guru nach der Urteilsverkündung am Freitag per Hubschrauber gebracht worden. Am Montag waren Bus- und Bahnverbindungen in die Stadt unterbrochen, alle ankommenden Autos wurden durchsucht. Die Polizei hatte die Erlaubnis, bei Unruhen scharf zu schießen.
Große Sicherheitsvorkehrungen gab es auch in anderen Teilen des Unionsstaates Haryana und im benachbarten Punjab.
Seit Samstag verließen Polizeiangaben zufolge rund 20.000 Anhänger des Gurus den Ashram. Es sei aber unmöglich zu sagen, wie viele sich noch auf dem riesigen Gelände befänden.
Zehntausende waren am vergangenen Freitag auch nach Panchkula gereist, wo das Urteil verkündet wurde. Dort griffen sie Polizisten an, steckten Verwaltungsgebäue in Brand und demolierten Autos. Neben den 38 Toten gab es auch Hunderte Verletzte.
Die Sekte des Gurus, Sacha Sauda, hat nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Anhänger. Sie organisiert unter anderem Blutspendeaktionen und fördert den Vegetarismus. Der Guru genießt wie viele andere Sektenführer in Indien nahezu gottgleiche Verehrung und hat dadurch auch enormen politischen Einfluss.
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