Vergabe von Masken in Berlin: Die Maskenpflicht kommt – irgendwie

Berliner Bezirke sollen FFP2-Masken und OP-Masken an Sozialhilfe-Empfänger:innen verteilen. Wann, wie und wo das passiert, ist allerdings noch unklar.

Ein Mann sitzt mit FFP2-Maske in der U-Bahn.

Ab Sonntag ist es Pflicht: Das Tragen von medizinischen Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln Foto: Christoph Soeder / dpa

BERLIN taz | Am Donnerstagmorgen herrscht in den Bezirksämtern Berlins noch große Ratlosigkeit, wie ab Sonntag das Verteilen von medizinischen Masken gelingen soll. Pres­se­spre­che­r:in­nen fragen bei Stadträten nach, warten auf Anweisungen vom Senat und Telefonkonferenzen mit Kolleg:innen. Wo werden die Masken bestellt? Und an welchen Orten werden sie ausgegeben? Im Moment ist vieles unklar.

Hintergrund ist die am Dienstag von Bund und Ländern beschlossene Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften. Zu medizinischen Masken gehören OP-Masken, FFP2- und KN95/N95-Masken. Letztere bieten sowohl Träge­r:in als auch dem Gegenüber einen effektiven Schutz vor dem Coronavirus. Doch sie sind teuer: FFP2-Masken kosten pro Stück zwischen 1,40 Euro in der Drogerie und 5 Euro in der Apotheke.

Der Deutsche Hausärzteverband warnt vor Wucherpreisen – und forderte im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) Festpreise für OP- und FFP2-Masken. Der Berliner Senat will deshalb auch Sozialhilfe-Empfänger:innen mit Gratismasken unterstützen, verteilen sollen sie die Bezirke.

Das Bezirksamt Mitte kann zu genauen Abläufen noch nichts sagen: „Wie genau die Verteilung der Masken ablaufen wird, wird im Bezirk Mitte in den kommenden Tagen beschlossen.“ Fest stehe: Eine Verteilung an finanzschwache Personen soll erfolgen, das Land habe ausreichend Vorräte.

Wann die Masken verteilt werden, ist ungewiss

Wie viele Masken verteilt werden und wo sie abgeholt werden können, stehe zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest. „Die Logistik und die Anlieferung müssen noch geplant werden. Es handelt sich bei den Masken um OP-Masken (Typ II).“ OP-Masken Typ II sind die blauen, dünnen Einmalmasken.

Frank Petersen, Pressesprecher im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, vermutet, dass vor allem Verwaltungsorte Masken ausgeben werden: „Bei Dienstgebäuden, die ja schon einen Wachschutz haben, ist das einfacher zu organisieren. Dort gab es schon im Frühjahr 2020 Ausgabestellen für die Stoffmasken, dort muss nur das Personal verstärkt werden.“ Aufpassen müsse man vor allem, dass sich keine Warteschlangen um Bezirksämter bildeten, um Versammlungen zu vermeiden.

Die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske besteht ab Sonntag. So schnell werden die Bezirke wohl nicht sein. „Ab nächster Woche sollen Masken verteilt werden am Dienstgebäude Hohenzollerndamm und am Dienstgebäude Charlottenburg. Der Tag steht noch nicht genau fest“, sagt Carolin Brühl, Pressesprecherin in Charlottenburg-Wilmersdorf.

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