Verfassungsschutz zieht NPD-Bilanz: Rechtsextreme verunsichert
Der neu gewählte Landesvorstand habe die NPD nicht gestärkt, bilanziert der Verfassungsschutz.
Der im Februar neu gewählte Landesvorstand der NPD hat es nach Ansicht des Berliner Verfassungsschutzes nicht geschafft, die rechtsextreme Partei zu stärken. Derzeit scheine "eine große Unsicherheit über die zukünftige inhaltliche und strategische Ausrichtung zu bestehen", teilte der Verfassungsschutz am Mittwoch mit. Zentral sei dabei ein Konflikt zwischen Teilen, die eine "Politikfähigkeit" befürworteten, und anderen, die mit deutlich extremistischen Positionen und Verhalten aufträten. Die Verfassungsschützer zählen den "stark neonazistisch geprägten" Berliner Landesverband zu der zweiten Gruppe.
Auch personell sieht der Verfassungsschutz die NPD nicht gut aufgestellt. Es fehle an einer "dominierenden und vor allem von der gesamten rechtsextremistischen Parteianhängerschaft akzeptierten Führungspersönlichkeit". Der neue Landesvorsitzende habe es nicht geschafft, eine Hausmacht innerhalb des Landesverbandes aufzubauen, und sei in der Basis weitgehend unbekannt. Die NPD sei daher "weit entfernt" von ihrem erklärten Ziel, sich bei der Wahl 2011 als "wählbare Alternative", die Chancen auf einen Einzug ins Abgeordnetenhaus hat, zu präsentieren.
Rund 50 statt der erwarteten 100 Mitglieder der NPD hatten im Februar den Vertrauten des Holocaustleugners Horst Mahler, Uwe Meenen, zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Stellvertreter wurde unter anderen Sebastian Schmidtke, der in der Kameradschaftsszene verwurzelt ist. Der Parteitag war damals kurzfristig anberaumt worden und fand in der Bundeszentrale der NPD in Köpenick statt. Zuvor war ihr Versuch, einen öffentlichen Raum im Bezirk Steglitz-Zehlendorf zu mieten, gescheitert.
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