Verfassungsschutz plant Neuaufstellung: Scientology bald unbeobachtet
Der Verfassungsschutz will seine Prioritäten neu ordnen. Deshalb soll etwa Scientology nicht mehr beobachtet werden. Einige Bundesländer protestieren dagegen.
HAMBURG afp | Das Bundesamt für Verfassungsschutz will nach Informationen des Spiegel die Beobachtung der Scientology-Organisation praktisch einstellen. Das Bundesamt wolle seine Prioritäten neu ordnen und daher die Beschäftigung mit Scientology „auf ein Minimum reduzieren“, zitiert das Nachrichtenmagazin aus einem Schreiben an die Landesbehörden für Verfassungsschutz. Weiter heißt es darin, die Bedeutung der umstrittenen Organisation nehme ohnehin ab.
Bundesweit soll die Scientology-Organisation, der im aktuellen Verfassungsschutzbericht ein „totalitärer Charakter“ attestiert wird, demnach noch rund 4000 Mitglieder haben. Der Verfassungsschutz versuche, seine Kräfte derzeit in Richtung Spionageabwehr zu bündeln.
Nach dem Auffliegen des Terrortrios NSU war bereits die Abteilung Rechtsextremismus deutlich gestärkt worden. Der Plan, Scientology weitgehend aus der Beobachtung zu entlassen, trifft laut Spiegel aber auf Gegenwehr. Niedersachsen habe Bedenken geäußert, auch Hamburg und andere Länder wollten nicht mitziehen.
Die in den 1950er Jahren von L. Ron Hubbard in den USA gegründete Scientology-Bewegung ist in Deutschland als Religionsgemeinschaft nicht anerkannt. In einigen Bundesländern wird sie vom Verfassungsschutz beobachtet.
Leser*innenkommentare
Reinhard Rieder
Bereits im Jahr 2007 hatte der Spiegel in seiner Ausgabe 50 davon berichtet, dass der Verfassungsschutz von einem Verbotsantrag gegen Scientology abriet.
Jetzt (2013) will das Bundesamt laut Spiegelinformationen sogar die Überwachung drastisch reduzieren. Ich frage mich was als nächstes kommt? Vielleicht die Ausrede, dass die Beobachtung nicht mehr zu finanzieren sei? Der Verfassungsschutz ist wohl von einem brüllendem Tiger zum Kätzchen mutiert?
Der amerikanische Buchautor und Satiriker Eric T. Hansen hat auf Zeit Online eine Kolumne zu diesem Thema veröffentlicht: Siehe http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-11/scientology-bundesverfassungsgericht
Störtebekker
Gast
Scientology bald unbeobachtet!!!
Bürgerschutz sieht anders aus!!!
Cloud Atlas
Es ist eine altbekannte Taktik von Scientology bei kritischen Artikeln Nebelkerze zu werfen, zu diffamieren, zu verharmlosen oder vom Thema abzulenken.
Der einzige Zweck, dass Scientology (Qwert + Fritzi) hier etwas schreibt, ist nur der, dass sie für andere neutrale Leser hier einen Zweifel hereinbringen. Das heißt auf gut Deutsch, wenn nur Kommentare von Kritiker hier wären, dann hätten die liniengetreuen Scientologen automatisch schon an Boden verloren. So aber gibt es die Möglichkeit den Leser in eine Art Zweifel zu bringen, und das Negative über Scientology wenigsten zu neutralisieren.
Jeder, der halbwegs klar bei Verstand und in der Lage ist, eine Google-Suche über Scientology zu starten, wird eine rechtskräftig verurteilte Gruppe (‚Organisierte Betrüger‘) vorfinden, die Bewusstseinskontrolltechniken einsetzt, um Menschen zu Gehorsam, Abhängigkeit und Konformität zu manipulieren.
Textbaustein
Gast
@Cloud Atlas Dieser Textbaustein wird seit Monaten unter alle möglichen Scientology-Artikel gepostet.
Qwert
Gast
Ich finde die Entscheidung sehr gut! Tatsächlich glaube ich, dass die
VSler die Beobachtung eher einstellen, weil sie seit Jahrzehnten keine Beweise
gegen Scientology gefunden haben, aber unterm Strich spielt das auch keine
Rolle. Eine Rückbesinning des VS' zu seinen tatsächlichen Aufgaben ist sehr zu begrüßen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und bis dahin rate
ich jedem, sich selbst über Scientology zu informieren und nicht einfach
die (falsche) Meinung anderer wiederzugeben oder ungeprüft und blind in sein Weltbild aufzunehmen!
Fritzi
Gast
Na ja, war irgendwie auch nur eine Frage der Zeit, da Der Spiegel ja bereits im Jahre 2008 aus einem geheimen Papier der Verfassungsschutzämter berichtete wonach man feststellte, dass Scientologen nicht gegen die Verfassung sind und man auch nichts Kriminelles über Scientology in seinen Akten hatte.
Feststellung
Gast
Na die sind doch weniger gefährlich als die Islamverrückten. Bis dort die Menge von Leuten rumtoben um die Welt zu übernehmen vergehen locker noch 500 Jahre.
Für jeden einzeln der in die Fänge dieser Sekte, paron Relegion, fällt tut es mir natürlich leid. Aber in Punkto Gehirnwäsche sind anderere Spinner wesentlich gefährlicher und mehr.