: Verfassungsschutz hilft Mannesmann
Köln/Düsseldorf (dpa) - Beim Mannesmann–Werk Ratingen– Lintorf wird nach einem Bericht des WDR–Fernsehmagazins Monitor jeder Stellenbewerber vom Pförtner über die Putzfrau bis zum Operator ohne Wissen der Betroffenen vom Verfassungsschutz überprüft. Wie die WDR–Pressestelle am Dienstag berichtete, geht dies aus vertraulichen Unterlagen hervor, die dem Magazin vorliegen. Auch in anderen Konzernbereichen müßten Stellenbewerber damit rechnen, daß ihre persönlichen Daten dem Verfassungsschutz zugeleitet würden, hieß es. Mannesmann–Pressesprecher Friedrich Schunder erklärte dazu in Düsseldorf, die andernorts offenbar benutzte Regelanfrage bei den Verfassungsschutzbehörden werde bei Mannesmann nicht angewendet. Mannesmann sei jedoch dem „Geheimschutzverfahren“ in der Wirtschaft angeschlossen. NRW–Innenminister Herbert Schnoor (SPD) habe auf Befragen von Monitor zugegeben, daß der Verfassungsschutz im Rahmen des „vorbeugenden personellen Personenschutzes“ Einstellungsüberprüfungen ohne Wissen der Bewerber vornehme. Auch in anderen Bundesländern überprüften die Landesämter für Verfassungsschutz Arbeitnehmer und Bewerber um Arbeitsstellen teils mit, teils ohne Kenntnis der Betroffenen, so die WDR–Pressestelle.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen