■ Zur Person: Verfahren eingestellt
Das Ermittlungsverfahren gegen den CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Helmut Pflugradt ist eingestellt worden. An der Glaubwürdigkeit des Zeugen hätten sich erhebliche Zweifel ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit. Der 22jährige Belgier André W. hatte Pflugradt vorgeworfen, er habe ihn im November letzten Jahres vergewaltigt. Der junge Belgier soll – nach den Angaben des Verteidigers von Pflugradt – allerdings schon früher anderen Männern zu Unrecht vorgeworfen haben, ihn sexuell belästigt zu haben.
„Gott sei dank – endlich“, war gestern die spontane Reaktion von Pflugradt. „Natürlich bin ich froh, aber ein Stück Bitterkeit bleibt. Das war eine ganz schlimme Verleumdung. Ich bin in der Presse regelrecht durch den Dreck gezogen worden“, sagte er gegenüber der taz. „Ich halte meinen Vorwurf aufrecht, daß die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht mit der notwendigen Sorgfalt geführt worden sind“, kommentierte hingegen Reinhard Engel, der Rechtsanwalt von André W., die Einstellungsverfügung. „Wir werden jetzt in Ruhe prüfen, ob wir Beschwerde dagegen einlegen.“
kes / Foto: Maillet
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