■ Frauenstraßennamen: Wer war's?: Vereinsnudel Ottilie
In Schwachhausen liegt sie: Die Ottilie Hoffmann-Straße. Ihre Namensgeberin war bereits zu Lebzeiten legendär. Als Frauenrechtlerin mischte sie mit, wo es ging. Besonders als Vertreterin der Abstinenzbewegung machte sie sich einen Namen – dem in diesem Jahrhundert die Straßenehre zuteil wurde.
Weil Ottilie Hoffmann am eigenen Leib erfahren hatte, wie sehr der Ausbildungs- und Arbeitsweg einer Frau grundlegender Verbesserung bedurfte, gründete sie jede Menge Frauenvereine für Erwerb und Ausbildung.
Nach einem Englandaufenthalt trat die energische Frau als erste Deutsche Frau dem „Weltbund christlich abstinenter Frauen“ bei und wirkte fortan auch in Bremen – mit Kaffee: Bei der norddeutschen Gewerbe- und Industrieschau im Bürgerpark trug sie per Kaffeeküche dazu bei, daß weniger Arbeiter Opfer eines Trunkenheitsunfalls wurden.
Bis zu ihrem Lebensende 1925 ließ die Vereinsgründerin Hoffmann nicht locker: Mit dem „Bremer Mäßigkeitsverein“ und dem „Deutschen Bund abstinenter Frauen“ wurde sie bereits zu Lebzeiten eine Legende. taz
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