Vereinsliebe: Es war Magie
Davon, wie viel Liebe und Leidenschaft Fans und Spieler für ihren Verein empfinden, erzählen sie.
Ich war 22, als ich zum ersten Mal ein Fußballstadion betrat. Dort, wo ich herkomme, ist man HSV-Fan. Das liegt an der Nähe zur Metropole und daran, dass man es als Fußballfan in Schleswig-Holstein schwer hat. Nichts gegen den VfL Lübeck oder Holstein Kiel, aber, nun ja. Zum Zeitpunkt meines ersten Stadionbesuchs wohnte ich allerdings bereits in Bremen. Und so war es das Weserstadion, in dem ich zum ersten Mal wegen eines Fußballs in Ekstase geriet.
Es war das Jahr des Doubles, aber das konnte man da ja noch nicht wissen. Es war diese legendäre Mannschaft mit Micoud, Ailton und Klasnić. Es war Magie.
Bis heute habe ich nicht wirklich eine Ahnung von dem Spiel. Natürlich weiß ich, was Abseits ist, was aber nicht bedeutet, dass es mir auffiele, wenn jemand drinsteht. Das hindert mich aber nicht daran, wüst den Schiedsrichter zu beschimpfen, wenn ich das Gefühl habe, Werder wird benachteiligt.
22 Jahre lang wusste ich nicht, was in mir steckt – dieser Stadionbesuch änderte alles. Ich schrie. Fuchtelte mit den Armen. Sprang auf und ließ mich erschöpft in den Plastiksitz fallen, wenn die Chance vergeben war. Als Werder das Spiel in der 91. Minute das Spiel gedreht hatte, weinte ich. Der HSV kann nichts dafür, aber seitdem bin ich Werder-Fan. Karolina Meyer-Schilf
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