piwik no script img

Verdi droht mit StreitPost geht nicht mehr ab

Der Tarifkonflikt bei der Post eskaliert. Verdi lehnt das Angebot der Arbeitgeber ab und droht zum Mai mit unbefristetem Streik.

Wenn der Postmann keinmal klingelt: Im Briefzentrum Freising wird gestreikt. Bild: dpa

BONN/DÜSSELDORF/MÜNCHEN dpa/ap Millionen Haushalte und Unternehmen müssen sich in den nächsten Tagen wieder auf leere Briefkästen einstellen: Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post setzt die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di auf Streik. Nach einer Urabstimmung soll vom 2. Mai an ein unbefristeter Ausstand beginnen, um die Post zu mehr Entgegenkommen zu zwingen.

Schon diese Woche wird es nach Warnstreikankündigungen von Ver.di voraussichtlich wieder verzögerte Zustellungen geben. Bereits am Sonntag Abend werde die Arbeit im Briefzentrum Freising in Oberbayern ruhen. Tausende Postkunden um den Münchner Flughafen werden deshalb am Montag keine Post bekommen.

Beide Parteien forderten die Gegenseite zu Bewegung in dem Tarifkonflikt auf.

"Wir haben ein attraktives Angebot vorgelegt", sagte Post-Kommunikationschef Manfred Harnischfeger gestern. "Ver.di muss sich jetzt dazu inhaltlich äußern und ein eigenes Gegenangebot machen."

Die Gewerkschaft werde mit weiteren Warnstreiks ihren Forderungen Nachdruck verleihen, sagte Ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Samstag in Düsseldorf nach den Streikbeschlüssen der Tarifkommission der Gewerkschaft. Vor allem wehrt sich Ver.di gegen eine von der Post geforderte "unbezahlte Mehrarbeit" mit einer höheren Wochenarbeitszeit für Postbeamte und für Tarifbeschäftigte. Bisher galten 38,5 Stunden. Laut Ver.di bedeuten die Postvorschläge unter dem Strich künftig aber rund 41 Stunden Wochenarbeitszeit, bei Streichung sogenannter Entlastungspausen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!