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Verdacht gegen Hinterhof-MoscheeTerror-Alarm in Pinneberg

Eine Hinterhof-Moschee in Pinneberg soll zum neuen Treffpunkt radikaler Islamisten geworden sein. Die waren nach dem Verbot der Hamburger Taiba-Moschee heimatlos geworden, sagt der Verfassungsschutz.

Wird verstärkt vom Verfassungsschutz beobachtet: die Al-Sunna-Moschee in Pinneberg. Bild: Pinneberger Tageblatt

HAMBURG taz | Die Al-Sunna-Moschee in Pinneberg soll ein Treffpunkt für radikale Islamisten sein. Das sagte der Chef des schleswig-holsteinischen Verfassungsschutzes, Horst Eger, am Mittwoch dem NDR. Nach dem Verbot der Hamburger Taiba-Moschee durch den CDU-Politiker Christoph Ahlhaus habe die Dschihadisten-Szene "nach einem Ort gesucht, wo man unter sich sein konnte".

Man beobachte die Hinterhofmoschee seit Monaten, sagt Verfassungsschützer Eger. Die Öffentlichkeit habe von der Radikalisierung aber erst erfahren, als dort am vergangenen Samstag der ehemalige Rapper Deso Dogg auftrat. "Die Moschee hat das selbst im Internet angekündigt", sagt Eger.

Deso Dogg hat seine Musikkarriere 2010 aufgegeben, seitdem ist er als radikal-islamistischer Prediger unter dem Namen Abu Malik unterwegs. Ein Youtube-Video, das auf einer Tagung im rheinland-pfälzischen Mayen entstand, zeigt ihn, wie er ein Lied singt, das zur Auswanderung nach Usbekistan und Afghanistan aufruft. In dem Lied heißt es: "So Allah will, wir kämpfen, fallen als Märtyrer, den Feind im Auge, im Namen Allahs."

Bisher habe es mit den Muslimen noch nie Probleme gegeben, sagte Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit (SPD) dem NDR, doch das stimmt nicht so ganz: Im Dezember letzten Jahres wurde bekannt, dass Shahab Dashti (27), bis vor zwei Jahren Spieler bei den Pinneberger Basketballern, im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet getötet worden war - bei einem amerikanischen Drohnenangriff auf ein Ausbildungs-Camp der Taliban.

Zur Moschee ging Dashti freilich nicht in der Pinneberger Fußgängerzone, sondern in Hamburg St. Georg: in der Taiba-Moschee traf er sich im so genannten "50er Club", um den Koran zu lesen und zu debattieren.

Dashti gehörte zu jenen "gewaltbereiten Islamisten", mit denen der damalige Innensenator Ahlhaus damals die Schließung der Moschee begründete. Die Moschee hatte schon den Attentätern des 11. September als Anlaufstelle gedient - damals noch unter dem Namen Al-Quds-Moschee.

"Ich kannte Shabab zwar vom Sehen und wir haben auch mal gemeinsam gegessen, aber ich hatte keinen besonders engen Kontakt", sagt der Hamburger Blogger Yahya ibn Rainer, der selbst in der Moschee aktiv war. Man dürfe Moscheen nicht an den Handlungen ihrer Besucher festmachen, meint er. "Indoktrinierung findet nicht in Moscheen statt, sondern im Internet."

Beim Auftritt von Ex-Rapper Deso Dogg war Yahya ibn Rainer dabei, in seinem Blog hat er den Abend gewürdigt, unter der ironischen Überschrift: "Eine Hasspredigt ganz nach meinem Geschmack". Zuerst habe der Imam der Moschee die Diskrepanz beklagt "zwischen dem, was der Islam uns lehrt und befiehlt, und dem was die Muslime hier in Deutschland für ein Bild abgeben". Dann habe "Bruder Abou Maleeq" von seinem früheren Leben als Gangsta-Rapper erzählt. bei dem es um Drogen, dicke Autos und Frauen ging.

Gegen diese Welt der Sünde hilft nur der reine Islam, zu dem sich auch Yahya ibn Rainer bekennt. Die Richtung nennt sich Salafimus und ist "nicht per se gewaltbereit", sagt Verfassungsschützer Eger. Die Aussagen in dem Lied von Abu Malik seien aber eindeutig: "Das ist die Sprache der Dschihadisten."

Das Lied, gibt Blogger bin Rainer zu, habe "einige zweifelhafte Stellen". Es handele sich aber nicht um einen Aufruf zum bewaffneten Dschihad, sondern nur um eine Feststellung: "Wenn Allah will, kämpfen wir, und wenn Allah will, fallen wir."

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10 Kommentare

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  • WB
    W. Bürger

    Man soll die Leute in der "Hinterhofmoschee" in Ruhe lassen, Niemand hat da offensichtlich was getan und wenn dann ist das Sache der Justitz, die Anschuldigungen gegebenenfalls zu prüfen hätte.

     

    Das ganze ist doch offensichtlich nur eine rassistische Kampaknie eines Wolfgang Seibert aus Pinnenberg, der selbst Leiter eines Kulturvereines ist und selbst extremistische Ansichten vertritt und Gewallt verherrlicht.

  • WB
    W. Bürger

    Aha, der Verfassungsschutz weis also von einem hinterhältigen Mord an einem deutschen Staatsbürger in Pakistan.

    Wer kontrolliert eigentlich diesen "Verfassungsschutz" und warum wird gegen die Mörder nicht ermittelt ?

    Wird doch wohl Zeit das auch diese Stasi abgewickelt wird und man sich über ihre Verbrechen informieren kann.

  • R
    Rudi

    Typisch! Runder Tisch dafür, für was andere in den Bau wandern! Wo sind wir gelandet?

     

    Wir lassen Drohungen gegen Mitbürger zu?

     

    Würden Forderungen dieser Art gegen Muslime bekannt, überstürzte sich diese Republik!

     

    Wären es sog. Deutsche "Rechte", käme der Bundesanwalt geflogen!

     

    Aber Muslime scheinen die Narrenfreiheit gepachtet zu haben?

     

    Bananenrepublik Deutschland

  • MN
    My name (female)

    Radikal-islamistische Hassprediger müssten sofort des Landes verwiesen werden.

     

    Aber dazu hat hier Keiner in Deutschland den Mut!

     

    Leider...so geht die Radikalisierung junger Menschen munter weiter..Hass wird gesät, Gewalt geerntet.

     

    Wo sind eigentlich die alten Schlachtschiffe der Friedensbewegung...nur Alice Schwarzer hat sich zu Wort gemeldet und ist (nach einigen Medienrummel) wieder verhallt.

     

    Wo bleibt zB das Kopftuchverbot für Mädchen in Schulen? Wo bleibt die gesellschaftliche Ächtung für Gewalt?

     

    Alles auf dem Altar der Political correctness geopfert?

  • F
    Fridolin

    Sehr geehrte/r Rehyan Bolat,

    schon einmal daran gedacht, dass Deutschland warscheinlich zu den Laendern mit der groessten religioesen Toleranz zaehlt? Muslime koennen hier ihre Religion freier ausleben, als z.B. in der Tuerkei.

    Erst denken, dann copy/paste..

    MfG!

  • M
    M.Gericke

    Ausschaffung!

  • O
    Oberpfeife

    @Rehyan Bolat

    wenn hierzulande Religionsausübung so unterdrückt würde wie du schreibst, dürften sich diese Pfeifen in Pinneberg doch gar nicht mehr treffen.

  • A
    Angelika

    Trotz der von Personen wie Thilo Sarrazin in Europa angestoßenen Islam-Debatte verändert sich nichts. Alles geht weiter wie zuvor – nur noch absurder und noch schneller. In Griechenland etwa werden mit den Brüsseler Hilfsmilliarden (also von unseren Steuergeldern) nun als Erstes einmal zwei Moscheen gebaut. Während in den Kassen vieler bankrotter EU-Staaten gähnende Leere herrscht, ist für die Hilfestellung bei der Ausbreitung des Islams in Europa offenkundig überall ausreichend Geld vorhanden. Eine der ersten Maßnahmen nach der Überweisung von Milliardenhilfen aus Brüssel für die griechische Regierung 2010 war die Ankündigung in Athen für 15 Millionen Euro eine große Moschee zu bauen.

  • RB
    Rehyan Bolat

    Na und? Glaubt ihr alles, was in der Zeitung steht? Muslime sind friendlch, was können wir für diese Spinner, wenn es überhaupt stimmt.

     

    Erstmal sollten wir vor der eigenen Haustür aufräumen. Solange hier überall Neonazis mit Springerstiefeln (klar, "weisse" Schnürsenkel) und Bomberjacke Andersdenkenden die Köpfe mit Baseballschlägern einschlagen, solange Migranten hier als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden. ohne ihnen Zugang zur Meinungsbildung des Landes zu gestatten (wieviel Muslime findet man denn bei der FAZ, na?), solange hierzulande Religionsausübung unterdrückt wird und Menschen wegen ihren Bräuchen diskriminiert werden...

     

    ...solange sollte man jedem Migranten das Recht geben, seinen Glauben ungestört ausüben zu dürfen. Oder fangen hier in "Doitschland" schon wieder die Zeiten von vor 60 Jahren an?

  • BD
    bernd das brot

    die taz mystifiziert - bring wohl mehr leser, alles so komisch wie andere leben... gefährlich

     

    Tatsächlich lässt sich so und noch aufgeregter über jede weltanschauung schreiben: Tim hörte Lady Gaga, ging ins McDonalds - später zur Bundeswehr, da er Ballerspiele liebte. Er trat auch in die xxxPartei ein und hängte das Gesicht des Parteifurzenden in sein Zimmer. Er gelte seine Haare zurück und trug ein AC/DC-Shirt - nun war er ein Edelmann

     

    --- berichtet über diese Glaubensläute liebe taz