Verdacht auf Beteiligung an Buback-Attentat: Verena Becker verhaftet
Die Bundesanwaltschaft hat die frühere RAF-Terroristin Verena Becker festnehmen lassen. Ihr wird zu Last gelegt, sich an dem Anschlag der Rote Armee Fraktion auf Buback am 7. April 1977 beteiligt zu haben.
Karlsruhe dpa | Die frühere RAF-Terroristin Verena Becker ist festgenommen worden. Sie soll 1977 am Mord an dem damaligen Generalbundesanwalt Siegfried Buback und zwei seiner Begleiter beteiligt gewesen sein. Das teilte die Bundesanwaltschaft in Berlin am Freitag mit. Die 57-Jährige habe nach den Ermittlungen "wesentliche Beiträge zur Vorbereitung und Durchführung des Anschlags" geleistet, hieß es.
Bei einer Hausdurchsuchung vor einer Woche seien Unterlagen sichergestellt worden, die den Tatverdacht gegen Becker erhärteten. Zuvor hatte eine neue DNA-Analyse den Verdacht verstärkt, Becker könnte an dem Attentat beteiligt gewesen sein. An den damaligen Bekennerschreiben der Rote Armee Fraktion (RAF) wurde Genmaterial entdeckt, das nach dem Gutachten eindeutig von Becker stammt. Es gebe allerdings nach wie vor keine Beweise, dass Becker auch die tödlichen Schüsse auf Buback abgegeben habe, hieß es am Freitag in Karlsruhe.
Das Verfahren gegen Becker im Buback-Mordfall war im März 1980 ohne eine Anklage eingestellt worden. Die damals wegen anderer Taten inhaftierte Frau wurde 1989 begnadigt und lebt heute in Berlin.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin