piwik no script img

Verarschung

■ betr.: "Studenten sollen Gebühren zahlen", taz vom 8.1.92

betr.: „Studenten sollen Gebühren zahlen“, taz vom 8.1.92

Der Vorschlag des „Bundes Freiheit der Wissenschaft“ durch die Wiedereinführung von Hörgeldern und Studiengebühren die StudentInnen zu einem „verantwortungsbewußteren“, das heißt kürzerem Studium zu bringen, muß von allen, die die Uni nicht nur von ihrer Schokoladenseite erleben (also Studis und nicht Profs sind) als Verarschung und Provokation verstanden werden. Daß die Studienzeiten so lang sind, liegt doch gerade an den immensen Finanzierungsproblemen beim Studium. Durch Einschränkungen, geringe Leistungen und Antragsterror beim BAföG ist doch fast jedeR gezwungen, in der Zeit, in der er/sie eigentlich studieren sollte, zu jobben. Somit müßte doch eigentlich klar sein, daß Studiengebühren den Finanzierungsdruck noch erhöhen und sich damit kontraproduktiv in bezug auf die (sicherlich wünschenswerte) Verkürzung der Studienzeiten auswirken. Aber das scheint ja nur denen klar zu werden, die wirklich unter Finanzierungsdruck stehen. Sven Lewandowski, Student in Stuttgart

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen