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VW-Gespräch vertagt

■ IGM: Nicht auf 20% Lohn verzichten

Hannover Die mit viel Optimismus begonnenen Verhandlungen zwischen VW und der IG-Metall über die Einführung der Vier-Tage- Woche kommen nicht voran. Sie wurden am Freitag nach nur gut zweistündiger Dauer erneut ergebnislos vertagt. Sie sollen am Dienstag wieder aufgenommen werden. Die VW-Tarifkommission der IG Metall hatte zuvor am Vormittag beschlossen, die seit dem 1. November bei VW gültige Lohnerhöhung auszusetzen.

Der Verhandlungsführer der IG- Metall, Jürgen Peters, appellierte an VW, Bewegung in die Verhandlung zu bringen: „Ansonsten sehe ich schwarz“. Die Autoschmiede bestehe auf die Einsparung von 20 Prozent der Personalkosten von jährlich nach VW-Angaben rund zehn Milliarden DM, um 30.000 Entlassungen zu vermeiden. In der Frage, wieviel beispielsweise die vorgezogene 35 Stundenwoche wert sei, habe es auch heute keine Annäherung gegeben. Zu den Vorschlägen von VW gehört die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von derzeit 36 auf 28,8 Stunden.

„Ich sehe uns nicht unbeweglich“, hielt VW-Tarif-Chef Jochen Schumm entgegen. Die Löhne bei VW seien Spitzenlöhne, „deshalb definieren wir 20 Prozent Lohneinbuße als zumutbar“. Ein schwieriger Verhandlungspunkt sieht die IG Metall in der Anerkennung der Sozialplan-Kosten. Würde VW 30.000 der gut 100.000 Beschäftigten entlassen, kämen enorme Kosten auf das Unternehmen für den Sozialplan zu. „Wir wollen keinen Sozialplan, deshalb stellt sich diese Frage nicht“, entgegnete Schumm. Die Vier-Tage-Woche soll bei VW bereits am 1. Januar eingeführt werden. dpa

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