VORTRAG: Umstrittener Maler von Feuer und Wasser

Eigentlich wollte er nur malen. Irgendwie ist er dann zum umstrittenen Theatraliker geworden. Zu einem, der seine Gemälde effektvoll ausleuchtete und in Szene setzte – und ganz nebenbei künstlerischer Dokumentar der Industrialisierung wurde. William Turner (1775–1851) hat nicht nur unverbindlich die Elemente dargestellt – Wolken, Wasser, Licht und Feuer. Er hat auch Dampfmaschinen im sich industrialisierenden England gemalt – und das alles so expressiv, dass seine Zeitgenossen nichts mehr erkennen konnten. Keine klare Grenze zwischen Wolken und Bergen, keine zwischen Nebel und Meer. Er war umstritten, jener Maler, dem noch bis 11. 9. eine Schau im Bucerius Kunst Forum gilt. All dies hat die ehemalige Kunstgeschichts-Professorin Monika Wagner in ihrem neuen Bändchen „William Turner“ festgehalten. Ihr Vortrag gilt daher, folgerichtig, der Frage nach Turners Modernität. PS

■ Mi, 29. 6., 20 Uhr, Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2