VERTEIDIGUNGSMINISTER ZU AFGHANISTAN : De Maizière sieht Trendwende gekommen
BERLIN | Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) sieht in Afghanistan eine Trendwende erreicht. Die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle habe sich in diesem Jahr um ein Viertel gegenüber 2010 verringert, so de Maizière auf einer Afghanistankonferenz der Unions-Fraktion. Zudem habe die Qualität der einheimischen Sicherheitskräfte zugenommen, deren Zahl mittlerweile bei mehr als 300.000 Mann liege. Damit könne der Zeitplan zum Abzug der internationalen Kampftruppen bis Ende 2014 voraussichtlich gehalten werden.
Zugleich kündigte de Maizière eine rasche Übergabe des Bundeswehrfeldlagers im nordostafghanischen Faisabad an. Noch vor Weihnachten werde die Verantwortung auf einen Diplomaten übergehen, im kommenden Jahr dann werde die Verantwortung in afghanische Hände gelegt. De Maizière fügte hinzu, auch nach 2014 werde die Bundeswehr Ausbildungshilfen zur Verfügung stellen. Ausdrücklich warnte der CDU-Politiker vor einem überhasteten Abzug. „Der politische Prozess hinkt hinter dem militärischen Prozess hinterher“, sagte de Maizière. (dapd)