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Urteil zu US-WahlrechtOhne Ausweis zur Stimmabgabe

In vielen US-Bundesstaaten versuchen Republikaner mit Wahlrechtsänderungen die demokratische Wählerschaft zu dezimieren. In Pennsylvania ist das nun gescheitert.

„Need a photo ID?“ – Brauchen Sie einen Ausweis? – Nicht mehr in Pennsylvania. Bild: dapd

PHILADELPHIA afp | Wähler im US-Bundesstaat Pennsylvania müssen bei der Stimmabgabe während der Präsidentschaftswahl Anfang November keinen Personalausweis mit Foto vorlegen. Ein Richter in dem nordöstlichen Bundesstaat stoppte am Dienstag das Inkrafttreten eines entsprechenden Wahlgesetzes.

Die Vorlage eines Personaldokumentes würde Kritikern zufolge Einwanderer benachteiligen. Denn viele Immigranten haben keine Geburtsurkunde und können daher nur mit großem organisatorischen und finanziellen Aufwand einen Personalausweis beantragen. In den USA ist der Besitz eines Personalausweises nicht Pflicht.

Gesetze, wonach Wähler nur gegen Vorlage eines Personalausweises mit Foto ihre Stimme abgeben dürfen, waren auch in 17 anderen Bundesstaaten verabschiedet worden, die meisten davon im Süden der USA gelegen und von Republikanern regiert. In einigen der Staaten stoppten Gerichte ebenfalls das Inkrafttreten der Vorschriften. Die Befürworter der Gesetze verweisen auf die Verhinderung von Missbrauch bei der Stimmabgabe.

Die Vertreterin des republikanisch geführten Bundesstaates Pennsylvania, Carol Aichele, sagte, es bestehe die Möglichkeit, das Urteil anzufechten. Bei der Präsidentschaftswahl am 6. November werde um die freiwillige Vorlage eines Personalausweis gebeten.

In Pennsylvania hatte bei der Präsidentschaftswahl vor vier Jahren US-Präsident Barack Obama die meisten Stimmen bekommen. Seine Demokraten haben viele Anhänger vor allem unter den lateinamerikanischen Einwanderern. Pennsylvania zählt zu den sogenannten Swing States mit wechselnden Mehrheiten, die als Gradmesser für das nationale Wahlergebnis gelten.

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4 Kommentare

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  • SD
    Stimme der Demokratie

    Dann können ja wieder bereits verstorbene Obama-Anhänger ihre Stimme abgeben.

  • F
    friedbert

    Schön, dann braucht es nur zu den

    Wahlen immer nur eine massive

    durchgelassene Einwanderungswelle

    aus Mexiko und per Schiff und

    die "Demokratendiktatur" ist immer perfekt.

    Die "Demokraten" bauen ja fleißig

    am Militärstaat USA mit, also was soll es!

     

    Eine hervorragende Möglichkeit ist das,

    um jegliche Wählergerechtigkeit

    durch Steuerung der Einwanderungszuflüsse

    zu manipulieren.

    Solche Juristen höhlen das Staatswesen

    aus und nehmen dem Richteramt die Würde.

    Diktaturen von Rechts oder von Links

    sind Unrecht!!!

    Und man darf nicht das Volk teilauswechseln,

    wenn man selber einfach nur mies war,

    sondern die Fehler bei sich selbst suchen.

    RichterInnen die leichtest zu manipulierende

    Wahlen zulassen, sind einfach nur willige

    Vollstrecker und schlimmer als jene russisichen

    RichterInnen die Pussy Riots einknasteten.

    Gräßlich!

    Bis nicht jeder anerkannte!!! amerikansiche

    Staatsbürger einen Ausweis hat, darf es keine

    Wahlen geben!!! Man kann auch Ausweise

    mit biometrischen Daten füllen und auf

    die Geburtsdaten später zugreifen.

    Das ist gar nicht so wichtig, Hauptsache man

    kann

    die Leute zweifelsfrei identifizieren.

    Wie wollen die unter so jämmerlichen!!!!!

    Zuständen überhaupt Verbrecher fangen.

    Wie sollen bei Autobahnkontrollen Polizisten

    wissen, ob vor ihnen ein Vorbestrafter(Mörder)

    steht oder nur ein harmloser Zivilist??

    Das ist ja gar nicht zu verantworten.

    Die Zustände sind selbst für ein laxes Land

    nicht mehr zufriedenstellend.

    Für einen Bundesstaat mit Atomkraftwerken,

    Schusswaffenfreizügigkeit usw. ist das eine

    schiere Katastrophe. Die Politiker plus

    entsprechende Richter gehören entmachtet

    und eingesperrt. Menschen den Ausweis zu vorzuenthalten,

    ist eine Vorstufe der Sklaverei.

    Über Gebühr Einwanderer aufzunehmen ist aber

    eine bewußte Vernichtung der bürgerlichen

    Souveranität und eine bewußte Schürung

    eines massiven Verdrängungsexistenzkampfes.

    Es ist ebenso widerlich! Was für ein Elend,

    die Eliten ihren alteingesessenen Bürgern nur

    zugestehen.

  • F
    friedbert

    Was ist denn das für ein Land,

    wo die Leute zur Wahl keine Ausweise

    brauchen?!

    Das öffnet Wahlbetrug Tür und Tor!!!

    Natürlich brauchen Bürger Ausweise.

    Wenn die Bürger sich noch nicht

    einmal Ausweise leisten können, muss

    ihnen die USA einen ausstellen.

    Die USA sind die Anti-Terrorpolizisten

    der Welt, aber ihre eigenen Bürger

    haben noch nicht einmal

    Ausweispapiere, um sich jederzeit

    erkennungsdienstlich auszuweisen.

    Was ist denn das für ein Witz??

    Mit diesem Hintergrundwissen müßte

    man jede solcher Wahlen

    stark anzweifeln. So krank können die doch gar nicht

    sein!

  • F
    Frage

    Irgendwie verstehe ich das nicht. Man muss sich also registrieren um wählen zu dürfen. Wie macht man das denn wenn man sich nicht ausweisen kann und keine Geburtsurkunde besitzt?