Urheberrecht im Internet: Spezialisiert auf Textdieb-Jagd
Verlage und Autoren ahnden inzwischen konsequent Textdiebe im Internet. Möglich macht das vor allem neue Software. Vor allem viele Blogger sind empört.
Eva Schweitzer will konsequent sein. "Ich werde Philipp nicht ganz vom Haken lassen", sagt die freie Journalistin, die für viele Zeitungen und Magazine aus den USA berichtet, auch für die "taz". Ein Anwalt hatte dem Studenten in ihrem Auftrag eine Abmahnung samt Rechnung geschickt - weil der in seinem Blog zwar einen Text der Autorin lobte, das Werk aber auch kopierte ohne die Journalistin zu fragen, ob er das darf. Im Netz tobt seitdem ein Streit über die Frage, ob Schweitzers Aktion in Ordnung ist. Vor allem viele Blogger denken: eher nicht. Alles fing mit einem Artikel der in Manhattan lebenden Korrespondentin an. In der "Zeit" schrieb sie, wie schwer es für Zeitungen und Magazine sei, heute noch Recherche zu finanzieren. Auch Claus-Michael Gerigk las diesen Beitrag und wandte sich anschließend an die Journalistin. Gerigk hat sich darauf spezialisiert, Textdiebe zu jagen. Schweitzer wurde Kundin und Gerigk fing an, sein Geschäft zu machen. Er speiste Texte in ein Programm ein, dass Textguard heißt, wie auch seine Firma. Die Software sucht über Schnittstellen Kopien im Internet. Aus seinem Hamburger Büro schickte er schließlich eine Trefferliste nach New York. Etwa 50 Seiten fielen auf, die Schweitzers Texte kopierten, dafür aber gar nicht bezahlt hatten. So fanden sich ihre Berichte und Analysen auch auf Reiseportalen, in kommerziellen Foren und auf Philipps Blog. Zu Gerigks Geschäftsmodell gehört nicht nur, dass er nur auf Provision arbeitet, sondern auch, dass er seinen Kunden Anwälte empfiehlt, die die Treffer ahnden. Juristisch handelt es sich bei den Treffern um eine sogenannte Urheberrechtsverletzung. Zwar hat jeder das Recht, einen fremden Text zu zitieren, aber eben nicht komplett. Das Problem ist: Bei vielen Internetnutzern ist das nicht angekommen. Bisher konnten solche Verstöße auch kaum geahndet werden, weil sie schlicht nicht auffielen. Das ändert sich jetzt, seitdem es Programme wie Textguard gibt - auch für Fotos sind ähnliche Produkte übrigens bereits im Test. Prominentester Kunde von Gerigk ist die Nachrichtenagentur AFP, für die Textguard schon seit diesem Frühjahr die Archivbestände mit dem Internet abgleicht. Die Folge sind hunderte Abmahnungen für tausende einzelne Treffer. Darunter Ertappte, die über Jahre systematisch AFP-Meldungen kopierten. Viele Zeitungshäuser stellen das Material freilich ganz legal auf ihre Portale, weil sie für die Dienste der Agentur bezahlen. AFP-Geschäftsführer Andreas Krieger sagt, ausnahmslos alle von den Anwälten der Agentur verschickten Rechnungen würden "spätestens dann beglichen, wenn eine Anklageschrift zugestellt wird". Zu Prozessen ist es also noch nicht gekommen. Krieger: "Wir treffen also die Richtigen." Die Nachrichtenagentur dpa vertreibt wiederum eine Dienstleistung namens Attributor. Unter anderem die FAZ sucht damit bereits nach Kopien, dpa selbst natürlich auch. Sie bietet Attributor zudem gerade Regional-Zeitungen an. Dabei spüren Attributor und Textguard sogar Textdiebstähle auf, bei denen Artikel nur teilweise kopiert wurden. Der Geschäftsführer der zuständigen dpa-Tochter Infocom, Meinolf Ellers, erklärt: "Die Software findet Treffer bis auf sieben Wörter genau." Jeder Treffer werde aber einer Einzelfallprüfung unterzogen, weil die Grenze zwischen Urheber- und Zitatrecht eine nur schwer zu definierende Linie sei. Ellers will vor allem "ein Unrechtsbewusstsein schaffen, weil es hier um Inhalte geht, hinter denen Arbeitsplätze stehen". Wie seine Mitbewerber bei AFP betont auch der dpa-Mann, es gehe dabei nicht um private Kopien, sondern um Seiten, die den geklauten Texten Werbung beistellten oder an die ein Online-Shop gekoppelt sei. Außerdem sehe man bei dpa in vielen Textdieben gar nicht Kriminelle, sondern "mögliche Geschäftspartner", denen man ein Abo der eigenen Dienste verkaufen wolle. Und im Fall des Privatbloggers Philipp gegen die Journalistin? Schweitzer sagt, sie dränge jetzt darauf, dass der Student eine Spende an einen Verein wie Amnesty International zahlt: "Die soll ihn natürlich nicht umbringen, aber zumindest ein Denkzettel sein."
Leser*innenkommentare
karla kolumna
Gast
Was muss ich da lesen von Frank:
"Und wer allen Ernstes behauptet, das Vorgehen gegen Content-Diebe sei auch nur ansatzweise ein Geschäft, der ist völlig ahnungslos.
Denn jede Abmahnung bzw. Klage muß vorfinanziert werden, macht erhebliche zusätzliche Arbeit und birgt ein hohes Risiko den entstandenen Schaden nicht vollständig oder gar nicht ersetzt zu bekommen."
Willkommen im Tal der Ahnungslosen. Mir scheint, du hast das lukrative Geschäftsmodell noch nicht verstanden. Hier muss nichts vorfinanziert werden, es kostet nicht keine Arbeit. Du musst nicht einmal die Anwälte finanzieren. Du finanzierst rein gar nichts. Nichts vor und auch nichts später.
Du kannst das Rundum-Sorglos-Paket vereinbaren, deine Texte an den Diensteanbieter schicken, der alles weitere für dich regelt. ER sucht für dich, er sichert für dich die Beweise und er schickt dann gleich das ganze an seinen Haus-und Hofanwalt.
Kohle gibts für alle dann, wenn der Abgemahnte gezahlt hat. Das wird fein kalkuliert, denn man weiß ja nicht genau, bei wem alles was zu holen ist.
Dann bekommt der Diensteanbieter und die Kanzlei ihre satten Anteile. Ach ja, du kriegst natürlich auch noch etwas.
Bevor du dich weiter deinem Irrglauben hingibst, mach dich einfach mal schlau. Vielleicht verstehst du dann, warum die Empörung gegen dieses Geschäftsmodell durchaus Berechtigung hat.
Hier geht es nicht mehr um Urheberrechte, hier geht es nur noch darum mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Kohle zu machen. Das alles mit Unterstützung von absolut ahnungsloser Justiz.
Und warum schweigen unsere Medien dazu?
Wes Brot ich es, des Lied ich sing!
tee
Gast
"Fresse halten" ist ja mal ein toller Tip.
Ich glaube jenseits der Frage ob überhaupt eine Verletzung des Urheberrechts vorliegt oder ob es ein Zitat ist und ob - wenn eine Urheberrechtsverletzung vorliegen würde dadurch ein wirtschaftlicher Schaden entstanden wäre hat die Kommentarwoge die Tatsache zum hochkochen gebracht dass der ABMAHNHAMMER bemüht wurde - und zwar in der klassischen unseriösen Art (mit hohen Anwaltskosten und recht willkürlichem Zugriff).
"Blogger vs. Journalisten" ist - scheint mir - eher ein Thema für die Journalisten. Die Befindlichkeiten dahinter sollte man mal in Ruhe ausloten. Was aber auch auffällt ist der unglaubliche arrogante Tonfall der Journalisten - liegt das daran, dass man normalerweise mit den Rezipienten nur am Rande zu tun hat?
Finde ich aber auch ein interessantes Thema
Frank Martini
Gast
Na super - Journalisten gegen Blogger! Wenn ich die zahlreichen Kommentare um dieses offenkundige Aufregerthema hier und in diversen Blogs so lese, wird sich die versammelte Verlegerschaft richtig auf die Schenkel schlagen können. Allerdings gibt es für mich - ohne damit perösnlich be- oder gar abwerten zu wollen - als Journalisten, aber nicht Blogger einen erheblichen Unterschied, der bisweilen noch längst nicht jedem, der meint sich hier und andernorts entäußern zu müssen, klar zu sein scheint.
Ein haupt- oder nebenberuflicher Journalist ist jemand, der mit Nachrichten, Berichten, Glossen, Kommentaren, Reportagen und anderen journalistischen Sitlformen zum aktuellen Zeitgeschehen seinen Lebensunterhalt vollständig oder in Teilen bestreitet. Ganz ungeachtet der Frage, nach wessen Geschmack gut oder schlecht oder nach welchen Kriterien qualitativ oder minderwertig er dies tut. Ein Blogger ist jemand, der vorbei an allen auch zeitfressenden Mechanismen medialer Riten - etwa Themen ausbuddeln und anbieten, Stücke und Längen absprechen, Honorare verhandeln, den ganzen üblichen Begleittraffic also, einfach so, in seiner Freizeit, mal eben mehr oder minder eloquent, wahrheitsgetreu oder wahrhaftig, geprüft oder unreflektiert, seine Gedanken in die Netzwelt raushaut, so wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Dies schließt die o. a. beim Journalismus erwähnten Kriterien bewusst nicht aus - weswegen es wohl wenige gute, aber viele dumme oder von Selbstverliebtheit getragene Blogs geben mag.
Würde jeder, der dies - ich meine hier bloggen - tut, dabei sowohl über ein gewisses Maß an Ausbildung oder Bildung (Kenntnis der Grundzüge unserer Verfassung, Rechtstaatlichkeit, Demokratie, und vor allem ihrer Verwaltung, den jeweiligen Zuständigkeiten, auch von nicht- oder halbstaatlichen Einrichtungen, Verbänden etc.)als Basis für eine journalistische Tätigkeit verfügen, und diese Vorbildung mit genauem Lesen - oder, wo eines von beidem fehlt, Prüfen zubringen, würde die Zahl der Blogs insgesamt wohl dramatisch schrumpfen - weil die Hobbyschreiber erhebliche Teile ihrer Zeit, so nicht HartzIV oder sonstwie finanziert, erst mal mit Erwerbsarbeit zubringen müssen.
Wenn ich dann solchen namen- und zahllosen Stuss lese, wie etwa den von 'gähn' (ist der Name Programm?), um hier mal nur einen zu nennen, weiß ich, wie trügerisch die Hoffnung vieler Kollegen auf neue, die 'Krise des Journalismus und der Medien' rettenden Internetmodelle sein muss. Lieber Gähn et. al.: Ungeachtet dessen, wie ich persönlich das Vorgehen der Kollegin Schweitzer bewerte (ja, persönliche Meinung ist etwas durchaus von 'Chronismus' Unterscheidbares, und dieser Unterschied ist reflektierbar!) sollte man, ehe man sich entäußert, doch wenigstens die Fakten - soweit bekannt oder ermittelbar - genau zur Kenntnis nehmen. Frau Schweitzer hat eben kein Schadensersatzverfahren (Bürgerliches Gesetzbuch) mit dem Ziel gegen Phillip angestrengt, Geld von ihm zu erhalten. Dazu hätte Sie erstens nicht nur einen wirtschafltichen Schaden durch dessen Tun nachweisen, sondern diesen vor allem gerichtsfest bezifferbar machen müssen, sondern sie hat sich gegen eine Verletzung ihres Urheberrechts gewehrt - Urhberrecht, anderes paar Schuhe. Sondern sie wollte, dass eine ihm aufzuerlegende, nicht ruinös bemessene Buße einer GrundrechtsNOG zu Gute kommt.
Ein erheblicher Unterschied - nicht nur faktisch, sondern auch hinsichtlich persönlicher Befindlichkeiten bei Frau Schweitzer.
Wenn man über so etwas schreibt, und sich mit seinen 'Freiheitspostulaten' wider ein unzensiertes Internet als moderner Gemeinwohlapostel geriert, dann sollte man zumindest sich zumindest an die Fakten halten. Auch in - wogegen ich überhaupt nichts habe - Kommentaren. Meinung darstellen, und für die eigene werben, ist ja durchaus legitim - in klassischen journalistischen Medien oder auch Blogs. Sogar in nicht-journalistischen! Aber das setzt doch eines voraus: Auf Basis der Fakten schlüssige Argumente vorbringen, so dass Meinung als Ergebnis zumindest nachvollziehbar bleibt, ungeachtet dessen, ob der Leser sie teilen oder anderes meinen mag.
Aber im Stil von - ich kann es nicht mehr anders nennen - Scheißhausparolen, persönlichen unreflektierten Projektionen oder Ähnlichem knappe, und eben oft nicht mal faktenorientierte 'Standpunkte' rauszurotzen, entwertet die relativ junge Technologie, die solche 'Veröffentlichungen' erst ermöglicht, und wird sie - zeitlich versetzt zur 'Krise der Medien und des Journalismus' - genauso beschädigen; nur eben deutlich nachfolgend zeitversetzt.
Darin ruht im Übrigen auch ein erheblicher Teil der Rechtfertigung dafür, warum eben Journalismus, insbesondere wo er ernsthaft und im Bemühen um Wahrhaftigkeit betrieben wird, eine Profession ist, zu deren Merkmalen eben auch Entgeltlichkeit gehört!
Um es aber wieder - was einige wenige hier inzwischen dankenswerterweise bereits teils getan haben - es wieder auf die Ursprünge zurückzuführen: Zitieren ist das Wiedergeben fremden Texts, mit dessen Inhalt man sich auseinandergesetzt hat und auf den man sich in eigener Arbeit bezieht. Und dies gilt es - seit ehedem Common Sense nicht nur in wissenschaftlichen Werken - entsprechend kenntlich zu machen als fremde Urheberschaft zum einen, zum anderen die Quelle auch zu benennen. Statt - bei eigener technischer Versiertheit - durch einen schnell gesetzten Link, der zusätzlich durchaus okay und eine besondere Möglichkeit des Internets ist, eben sich der Mühe zu unterziehen, die dazu nötige Zeichenfolge in die Tastatur zu hacken. Weil dies Common Sense einer Printkultur ist, heißt das noch lange nicht, dass - nur weil es heute zusätzliche technologische Möglichkeiten gibt - diese alte Spielregeln außer Kraft setzen. Es mag vielleicht Neue hinzufügen. Aber das Auftreten von Neuem führt eben nicht zwangsläufig zu der Frage nach 'und oder ob', sondern erstmal nur nach der Pflicht zur Suche eines möglichen 'sowohl, als auch'!
Denn nicht nur der Qualität der Inhalte im www und der dort möglichen Kommentare und Blogs als Teil eines öffentlichen Diskurses schadet solche undifferenzierte Hackerei wie oben bspw. das 'Na, da will wieder jemand sein Gedankengut zu Tode schützen' ungemein - so 'hipp' 'modern' 'zeitgemäß' oder was auch immer sich das lesen mag - es ist schlicht an Dämlichkeit kaum zu überbieten.
Was mich zwingt, meinen Kommentar frei nach und mit Dieter Nuhr zu schließen - Wenn man keine Ahnung hat - und sei es auch aus Faulheit oder mangelndem Vermögen, sich schlau zu machen - einfach mal die Fresse halten. Dem Internet wie auch dem öffentlichen Diskurs insgesamt bliebe damit m. E. noch kaum absehbarer zukünftiger Schaden erspart!
Stefan
Gast
Ich habe jetzt gemerkt das Frau S. Kommentare in Ihrem Blog die sich auf ein Interview das für die SZ mit Ihr geführt wurde - nicht freischaltet, andere inzwischen abgegebene schon?!?
Ich schreib jetzt auch ein Buch:
Schweitzer Momente: Geschichten aus Nerd Land
Hier ist der Link http://blogs.sueddeutsche.de/schaltzentrale/2009/11/09/heute-so-morgen-so/
Name (notwendig)
Gast
@ Bruhn: Guck Dir den § 51 des UrhG doch nochmal genau an, dann weißt Du, warum Dein Kommentar Unsinn ist. Das Plagiat an der Uni und in der Wissenschaft ist übrigens ein Riesenproblem. Auch hier bleibt zu hoffen, dass dem schamlosen Klauen von Forschungsergebnissen bald ein Riegel vorgeschoben wird.
Roland
Gast
Recht ist nicht immer gleich Recht. Meiner Meinung macht die Menschheit durch solche Aktionen einen Rückschritt.
Wissen überall zu vermehren und zugänglich zu machen, gerade wenn man wie in solchen Fällen hier, Texte gut findet und diesen dann noch eine weitere Plattform gibt, sollte das Ziel sein.
Aber die Menschen werden immer gieriger.
Bruhn
Gast
ich denke, an dem Thema verbrennt sich diese Zeitung - passend zu "Jack Wolfskin" - schwer die ta(t)z(e). Es gibt anscheinend genügend Leute, die versuchen,wenn sie daraus einen eigenen kurzfristigen wirtschaftlichen Vorteil ziehen können, das Internet zu einer Karrikatur seiner selbst zu machen. Wenn ich daran denke, wie in Zukunft z.B. Dissertationen aussehen müßten, nur um Abmahnaktionen zu vermeiden. 20 Seiten Text mit 2000 Seiten Schriftverkehr mit Urhebern und deren Freigaben als Anhang. ... Das wird toll! Vor allem für die Papierindustrie!
Peter
Gast
Wie kann die taz, die sich selbst unter den Deckmantel der Pressefreiheit stellt, bei so einem unfairen Spiel mitmachen? Meine Abokündigung ist bereits ausgefüllt - eure Glaubwürdigkeit habt ihr damit bei mir verloren. Hoffentlich kündigen noch mehr Leute ihren Abovertrag. Die sinkenden Absatzzahlen der Papierpresse sprechen Bände - wer gibt für so einen qualitativ minderwertigen Journalismus auch nur einen Cent aus? Wer nach Pressefreiheit schreit, sollte Presseethik auch berücksichtigen. Hoffentlich kauft sich Frau Schweitzer etwas tolles von dem von klein Phillip eingeklagten Geld - und fühlt sich richtig gut dabei.
Lars
Gast
Also das nomnomnom-Blog lebt überhaupt nur davon, den Inhalt von irgendwelchen Seiten zu kopieren oder einzubinden, hat sich das überhaupt einer von euch je angeguckt, bevor er über "Philipp" geschrieben hat?
Es hat den richtigen erwischt und es hat ihn auch zurecht erwischt. Ein Zitat bedeutet sich mit dem, was zitiert wird, auseinanderzusetzen. Ein Zitat bedeutet nicht, nicht alles kopiert zu haben.
Das nomnomnom-Blog hat wie üblich illegal irgendwelche Texte kopiert und ist halt diesmal auf die Schnauze geflogen. Man kann nicht gleichzeitig weltweit Dinge veröffentlichen und so tun, als wäre es das heimische Wohnzimmer.
Wenn "Philipp" jetzt die Bild-Zeitung gewesen wäre, würden alle der Frau zustimmen. Komisch, wie Recht und Unrecht nicht von der Tat, sondern vom Täter abhängen...
Dr. Blabb
Gast
Ich werde mein TAZ Abo kündigen, das ist ja fast Polemik, weil ein Student 7 Zeilen kopiert hat..
tidyho
Gast
Der Schuß ging ja wohl voll in's eigene Knie.
Ich bin regelmäßiger TAZ-Online Leser (das schont die Wälder) und habe aus diesem Grunde eine Mitgliedschaft in der TAZ-Genossenschaft ins Auge gefasst (Unterlagen liegen ausgefüllt bei mir auf dem Schreibtisch).
Aber auf Basis der letzten Ereignisse werde ich kein Genossenschaftsmitglied - denn diesen Quatsch kann ich reinen Gewissens nicht unterstützen. Daraus folgend werde ich (weil das nur fair ist) in Zukunft auf das Lesen von TAZ-Online verzichten müssen.
Es tut mir leid, derartig rigide Konsequenz ist normalerweise nicht meine Art, aber in diesem Fall richte ich mich nach den offensichtlichen Gepflogenheiten einiger TAZ-Journalisten gegenüber der netzaffinen Gemeinde.
Thomas
Gast
Sehr schade. Hätte der Autor vor dem Schreiben einfach mal 10 Minuten recherchiert. Die taz ist (leider) auch nicht mehr, was sie einmal war.
Guenther Merkens
Gast
Dieser Blogger hatte lediglich zwei Absätze des Textes kopiert. Er hatte zwar die Quelle durch Setzen eines Links angegeben, den Namen der Autorin jedoch nicht in unmittelbarer Nähe des Textes angeführt. Das dürfte das eigentliche "Vergehen" darstellen, welches er begangen haben könnte.
Dass nun aber ganz bewusst Unwahrheiten verbreitet werden, lässt weniger eine schlampige Recherche, als bewusste Manipulation schlüssig erscheinen. Wer so handelt, der arbeitet unredlich und macht sich m.E. eines weit schlimmeren Vergehens schuldig. So wie die alberne Analogie vom gestohlenen Apfel ebenso unpassend - allein zum Zweck der Manipulation von E. Schweitzer auf ihrem Blog angeführt wird. Und es soll mir niemand, der eine akademische Ausbildung genossen hat erzählen, dass er sich über die falsche Analogie nicht bewusst ist. Würde das *richtige* Zitieren verboten oder nur noch gegen Lizenzgebühr zugelassen, wissenschaftliches Arbeiten wäre in Zukunft fast unmöglich.
Ich
Gast
Wenn ich ein Abo hätte, würde ich es jetzt kündigen.
holger
Gast
Einfach nur Kindergarten. Das sich die TAZ dafür hergibt, tendenziell Fr. Schweitzer zu unterstützen lässt mich doch daran zweifeln, ob ich mein Abo behalten soll. Sehr ärgerlich.
Klaaf van Dahlen
Gast
Ich beglückwünsche den Daniel und die Eva für ein Leben im luftleeren Raum. Von nichts kommt nichts.
Frank
Gast
Wir betreiben den Besserwerberblog, marketing-blog.biz. Innerhalb eines Jahres hatten wir es mit 23 Fällen von Contentdiebstahl zu tun. Und um mal eines ganz deutlich klar zu machen. Es war nicht ein einziger Blogger unter den Dieben. Im Gegenteil. Es waren Unternehmensberater, Werbekaufleute und - !Achtung! - Journalisten und PR-Leute, die uns beklauten.
Dennoch: Vollstes Verständnis für das Vorgehen von Frau Schweizer.
Und wer allen Ernstes behauptet, das Vorgehen gegen Content-Diebe sei auch nur ansatzweise ein Geschäft, der ist völlig ahnungslos.
Denn jede Abmahnung bzw. Klage muß vorfinanziert werden, macht erhebliche zusätzliche Arbeit und birgt ein hohes Risiko den entstandenen Schaden nicht vollständig oder gar nicht ersetzt zu bekommen.
gähn
Gast
Oho, böse Textdiebe, aufgepasst, ihr bringt unser famoses Wirtschaftssystem noch zu Fall. Besonders, wenn ihr es etwa wagt, ein Drittel eines - in meinen Augen - geschwätzigen Wörter-Souffles von Frau Schweitzer zu zitieren, und ihr somit zu stehlen, wodurch ihr ein kaum zu ermessender Schaden entstand.
Ich wäre ja eher dafür, dass Frau Schweitzer ihr diesbezügliches Honorar an Unicef spendet - als kleine Wiedergutmachung für den seelischen Schaden, den ich nahm, als ich mich, motiviert durch die ganze Berichterstattung darüber (sog. "Qualitätsjournalismus"), durch ihren Barnes-and-Noble-Shatner-Quatsch bei der Zeit gequält habe. Fürchterlich! Der Philipp soll aber auch was spenden, an die "Hausbesetzerszene", zur Strafe dafür, dass ihm nichts interessanteres zum bloggen einfiel, und er diesen - in meinen Augen - Quark auch noch weiter verbreitete und toll fand.
Dieser hochwertige Qualitäts-Kommentar erscheint unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, und ist frei permutier- und kopierbar. Eine Einspeisung in Systeme wie "textguard" ist allerdings strengstens untersagt.
Natalya Kreuzträger
Gast
Die TAZ schießt sich ein Eigentor nach dem nächsten mit dieser Form von Berichterstattung. Den nicht gebildeten Leser könnte man damit eventuell noch beeindrucken, aber Hand auf's Herz: Wer, wenn nicht vor allem Blogger und Menschen mit etwas Weitsicht lesen solche Artikel überhaupt? Ist es nicht schlimm, dass sich gerade die Zielgruppe, die man mit solchen Artikeln manipulieren will, gar nicht manipulieren lassen will?
Immerhin - wer gelernt hat, über Dummheit zu lachen, wird durch diese Berichterstattung bestens unterhalten.
Hoffentlich sortiert die TAZ diese kaum tragbaren Redakteure bald aus, ich bin wirklich kein Feind dieses Blatts.
Jens
Gast
Liebe TazlerInnen, langsam wird es dreist! Ihr stellt euch hinter Eva Schweitzer, ohne das die rechtliche Lage geklärt ist! Ihr berichtet eindeutig zu Gunsten von Frau Schweitzer. Das ist nicht fair und journalistisch auch äußerst fragwürdig.
Echt schlechte Leistung ...
glamorama
Gast
Mal ehrlich: Eine zweistellige Anzahl an Kommentatoren hat mittlerweile festgestellt, dass der Artikel sowohl sachlich als auch juristisch falsch ist. Wäre es nicht langsam mal Zeit für eine Richtigstellung?
Henning Hu
Gast
Wann ist die TAZ eigentlich auf die dunkle Seite gewechselt?
Hab ich wohl irgendwie verpasst.
Heiko
Gast
Dass die taz sich jetzt für den Abmahnwahnsinn ins Zeug legt erschreckt mich. Es gibt ja auch andere Wege sich mit den Abschreibern zu einigen.
Aber gerade Eva Schweitzer scheint sich ja über ihre Überheblichkeit zu definieren. Vielleicht freut sich sich auch nur endlich Macht über andere zu haben. Traurig!
Ich überlege mir ernsthaft das Abo zu kündigen, was ich sehr wahrscheinlich auch tun werde.
nmp
Gast
Sauerei, nicht mal der taz kann man vertrauen...
vic
Gast
Deutliche Quellenangabe beim Zitieren, dann weiß ich nicht wo das Problem ist.
Wer sich als Autor fremder Texte ausgibt, ist allerdings ein Betrüger.
Thomas
Gast
Hallo Herr Bouhs,
Ihren Ansatz, das Thema zu versachlichen, finde ich löblich. Dann wäre das wirklich ein interessantes Thema. Leider machen Sie aber genau das Gegenteil. Ihr Text weist leider einige eklatante handwerkliche Schwächen auf, und deshalb ist er eben tendenziös.
1.) Ein Zitat ist keine Kopie. Sie schreiben, der vorliegende Fall wäre Ihrer Meinung nach nicht durch das Zitatrecht gedeckt. Das mag sein. Aber überlassen Sie eine solche Wertung doch besser dem zuständigen Gericht. Wenn Sie dies nicht tun, wird der Text tendenziös.
2.) Sie beschreiben einseitig die Sicht von Frau Schweitzer und ihrem Schleppnetzfahnder. Blogger Philipp wird mit keinem Satz zitiert. Haben Sie überhaupt versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen und ihn um eine Stellungnahme zu bitten? Wenn nicht, wirkt das arg parteiisch und schlecht recherchiert.
3.) Dass überhaupt Frau Schweitzer als taz-Autorin zu einer Hauptfigur Ihres Textes wird, finde ich grenzwertig. Hat, wie wir Schwaben sagen, ein Geschmäckle von Vetterleswirtschaft.
P.S.: Nein, ich bin kein Blogger. Nur Redakteur und Gelegenheits-taz-Leser.
Stefan
Gast
Die taz...
...schreibt tendenziöse Artikel.
(Abmahnen als Geschäftsmodell ist ein Skandal und keine Kleinigkeit über die sich nur diese "Blogger" aufregen.)
...verbreitet Lügen.
(Frau Schweitzers Artikel wurde nicht kopiert, sondern nur zu weniher als einem Drittel zitiert.)
...taz beschäftigt eine Journalistin (Frau Schweitzer), die kritische Kommentatoren mit Kampfbegriffen wie "Nerds" und "Möchtegernpiraten" verunglimpft und versucht lächerlich zu machen.
Wollte es die Taz nicht mal besser machen, als die anderen Zeitungen?
Wodurch unterscheidet sich die Taz noch von der Springerpresse und Co?
Offensichtlich nur noch durch die politische Ausrichtung und nicht durch die Wahl der Mittel.
Ein enttäuschter Ex-Leser
PS: Ich hoffe, mein Kommentar wird hier freigeschaltet. Im tazblog von Frau Schweitzer wurden ja alle meine drei Kommentare wegzensiert.
Sebastian
Gast
Liebe taz,
nur als Disclaimer: ich bin weder ein "Blogger" noch sonstwie ein Hipster der "Digital Natives" aber bin durch Zufall ueber diese Geschichte gestolpert. Was mich so MASSIV an Eva's Vorgehen stoert ist deren absolutte Unfaehigkeit das problematische an ihrem eigenen Verhalten zu sehen. Bei sehr(!) zweifelhafter Rechtslage mit sehr(!) zweifelhaften Methoden (Serienabmahnung zum Zwecke des Geldverdienens) ueber Blogger herzuziehen, die weder Geld verdienen noch Schaden anrichten ist einfach nur bloede.
Ich zahle fuer das was ich nutze und goenne es denen die Werke schaffe, dass sie dafuer Geld bekommen. Die Hexenjagt von Eva, gepaart mit dem Ton mit dem sie argumentiert sind aber einfach nur noch daneben,
André B.
Gast
Zitat Eva Schwätzer:
"Das ist wahrscheinlich für jemanden, der von Bafög oder anderer Staatsknete oder einer Förderung aus irgendeinem gemeinnützigen Topf lebt und froh ist, irgendwo kostenfrei erwähnt zu werden, schwer zu verstehen, aber so funktioniert das in der wirklichen Welt."
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/11/05/eva-redselig/
Früher haben Menschen mit einer derart offen zur Schau gestellen asozialen Einstellung nichtmal einen Fuss in die Tür der taz bekommen, eher haben sie NPD-Wahlkampfreden geschrieben (da heisst es dann nicht "Blogger", "Ausländer"), heute hingegen...
Aber Weltfrau Schwätzer und das Kompetenz-Team der taz werden schon wissen, was sie sich da gerade antun.
Tharben
Gast
Mein erster taz-Kommentar ist etwas ganz besonderes. Ein Lob.
Liebe taz, ich habe ja schon interessiert dabei zugesehen, wie sich Frau Schweitzer um Kopf und Kragen redete, was zu spannenden Analysen auf netzpolitik.org spreeblick.com lawblog.de und anderen Blogs und Presseerzeugnissen führte.
Nun geht die taz mit selber Attitüde in die zweite Runde und ich kann mein Popcorn wieder hervorholen.
Danke dafür.
dré
Gast
jetzt gebt's halt zu: die aktion gegen philipp war albern. das jetzt hier irgendwie rechtfertigen zu wollen ist noch alberner. und zu behaupten, dass nur die bösen blogger von den armen zeitungen abschreiben ist...
Rod
Gast
Die Journalisten sind doch diejenigen, die Inhalte abschreiben, die von privaten Bloggern recherchiert worden sind und veröffentlicht wurden. Eben genau aus dem Grund, da Recherche zeitaufwändig und teuer ist, Journalisten aber schnell und billig an Informationen kommen wollen. Darum ist es schon mehr als einmal vorgekommen, dass Journalisten Enten in die Welt gesetzt haben, weil sie ungeprüft von Bloggern abschreiben und ebend nicht alle Blogger ordentlich recherchieren.
Wenn man die einschlägigen journalistischen Produkte wie Tageszeitungen anschaut stellt man sowieso fest, dass überall fast das selbe drinsteht, manche Artikel werden sogar im selben Wortlaut von Blogs oder anderen Zeitungen abeschrieben.
Aus dem Grund abonniere ich schon lange keine Zeitung mehr, weil eh alles abgeschrieben ist.
Caro
Gast
@ bloodySunday:
"an die Kommentatorin/taz-Bloggerin "Caro":
"Es wäre allerdings schon hilfreich, wenn unter den Blogs ein Impressum und eine Stelle aufgeführt würde, an der ein zeitnahes Lesen der Mails durch die Redaktion und ggf. Weiterleitung an die zuständigen AutorInnen gewährleistet ist."
Ich glaube hier muss unterschieden werden zwischen: Dem Kommentieren von Artikeln, die in der onlinetaz erscheinen und dem Kommentieren in den tazblogs. Ersteres funktioniert taz-intern (und ich würde mir auch wünschen, dass mehr taz-Redakteure die Kommentare zu ihren Artikeln lesen würden). Während zweiteres den Blogger_innen (die in den meisten Fällen gar nicht regulär für die taz arbeiten - mich eingeschlossen) selbst überlassen ist. Siehe Details zur Moderation der Kommentare unten.
Die Rechte der Publikationen liegen beim Verlag der taz --> Impressum der taz. Aber meine Beiträge gehören trotzdem mir, denn sie sind ja mein geistiges Eigentum.
Zu meinem tazblog:
Ich möchte aus datenschutz- und spamschutztechnischen Gründen nicht meine Privatadresse im Internet verbreiten. Über die Kommentarfunktion können ganz einfach Nachrichten an mich gelangen. Da die Kommentare auf den tazblogs moderiert sind, erhalte ich eine Mail mit dem Inhalt des Kommentars. In der Regel beantworte ich Anfragen innerhalb der nächsten 12 Stunden per Mail. Es sind ja keine unüberschaubaren Strukturen hinter den Blogs, denen erst der Kommentar durchgereicht werden muss...sondern wir sind einzelne Menschen, die ab und an Kommentare erhalten (außer Frau Schweitzer vom NY-Blog und Herr Erk vom Hitler-Blog, die ab und zu richtige Kommentarlawinen hervorrufen :-)).
Ich finde, das ist eine ganz einfach gelöste Angelegenheit, die wunderbar funktioniert. Wenn ich selbst mich an andere Blogger_innen wenden möchte, deren Mailadressen ich auf die Schnelle nicht finden kann, nutze ich die Kommentarfunktion. Klappt eigentlich gut.
Die Grundfrage in der Angelegenheit bleibt ja trotzdem: Welche Ethik des Zitierens wollen wir in der Blogospäre? Wollen wir eine Ethik? Wie könnte eine solche Abmahnung in Zukunft vermieden werden? Welchen Umfang des Informationsaustauschs wünschen wir uns im Internet? usw.
Rakete
Gast
Liebe taz, das kann doch nicht euer Ernst sein: Offensichtlich relevante Tatsachen weglassen, um eine eindeutig tendenziöse Berichterstattung zu untermauern – ich meine, hey, waren das nicht mal die anderen?
John f: Nebel
Gast
Die taz berichtet in diesem Fall ja nicht gerade neutral. Das merkt man dem Text an.
Name (notwending)
Gast
Ich kann die Kritik hier nur ansatzweise nachvollziehen. Eine Kopie eine fremden Werkes (ob das nun ein Text, ein Bild, ein Design, ein Forschungsergebnis,was weiß ich ist) ohne dass erkennbar eine eigene Geistesleistung in der Auseinandersetzung damit stattgefunden hat, ist kein Zitat sondern ein Plagiat. Auch wenn eine Quellenangabe geliefert wird (der betroffene Blogger hatte m.w. aber nicht einmal den Namen der Autorin genannt).
Da Plagiate in D leider nicht strafrechlich relevant sind, muss hier also zur (m.E. zu Recht) ungeliebten Abmahnung gegriffen werden.
Wer hier behauptet, es gebe kein geistiges Eigentum, hat in Bezug auf sich selbst vermutlich genau ins Schwarze getroffen.
Merkste was...
Gast
@ Ulf J. Froitzheim:
"...
Hm. So. Und was ist mit mir? Ich bin 1978 Journalist geworden. Damals musste ich nun wirklich nicht damit rechnen. Soll ich jetzt den Beruf wechseln, weil ich mit meiner Ansicht in der Minderheit bin,..."
Ich bin 1964 Bergmann geworden...
André B.
Gast
Lieber Daniel (Bouhs),
Du sagst, Du möchtest Sachlichkeit in die Diskussion bringen - unterstellst aber nur wenige Zeilen später Deinen Gegenübern reflexhaftes ("zwanghaftes" liest man unterschwellig heraus) Handeln - good job!
Hättest Du tatsächlich Sachlichkeit in die Diskussion bringen wollen, um den Vorgang zu beleuchten, wäre die Verbreitung von ein paar Informationen weit sachdienlicher gewesen. Telepolis ist da lesenswerter:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31444/1.html
Solche Informationen bei der taz zu finden, damit hat man allerdings - freilich - nicht gerechnet.
> Immerhin zeigt sich hier nur Exemplarisch eine > Entwicklung, die erst am Anfang steht: das Ende
> der Wild-West-Mentalität im Internet.
Here we go, keine 3 Zeilen später die nächste bösartige Verallgemeinerung, die von wenig Kenntnis oder Willen zu differenzierter Auseinandersetzung mit dem Thema zeugt.
Die einzige Entwicklung die sich durch den aktuellen Vorgang abzeichnet, ist das Publikwerden der neuen, teilautomatisierten Abzockmethoden der Abmahnmafia, zu deren willigen Vollstreckungsgehilfen sich selbsternannte Journalisten wie die Schweitzer machen. DAS ist Wild-West-Mentalität.
> Das überspannt das Zitatrecht, meiner Ansicht
> nach auch in Philipps Fall, deshalb spreche
> ich von einer Kopie und nicht von einem Zitat.
Die Verwendung des Wortes "Kopie" im Medium Internet - im Mantel eines Presseorganes - und im Zusammenhang mit einem Zitat (Autor-Credit + Quellenangabe/Link) ist unangebracht und sehr wohl tendenziös, denn es bedient gleich mehrere Vorurteile. Im Kontext mit dem unterstellten "reflexartigen Handeln" und der pauschalisierten "Wild-West-Mentalität ist das kaum sachlich.
> Für mich steht aber gleichzeitig außer Frage,
> dass alle beschriebenen Fälle das Urheberrecht
> der Autoren verletzt haben, die Fälle also
> abmahnfähig sind. Das sollte doch zur Kenntnis
> zumindest nüchtern genommen werden.
> Mir liegt es aber fern, [...] diese
> Einschätzung [...] gar außerhalb einer
> Kommentierung wie dieser zu verbreiten.
Das ist schade - denn gerade das ist der Punkt über den gesprochen werden muss, das Urheberrecht hat dringenden Bedarf daran, endlich im 21. Jahrhundert anzukommen. Vom gesunden Menschenverstand einiger "Papier-Krieger" mal ganz zu schweigen.
Die absolute Mehrheit der Blogger hier draußen arbeiten schließlich nicht in der "Redaktion" der BILD Zeitung; sie bedienen sich nicht an den Produkten anderer, um sich daran zu bereichern - sie verbreiten Informationen, Meinungen und Hinweise - so wie es in einer freien Gesellschaft wünschenswert ist. Auch entsteht bei diesem Vorgehen niemandem ein Schaden - auch wenn ein paar Gutmenschen mit zu groß geratenem Ego dies gerne behaupten.
> Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass
> hier die juristische Keule angebracht ist. In
> meinen Fällen habe ich den Betreibern ein paar
> Zeilen geschrieben, in denen ich sie über die
> Rechtslage aufkläre und darum bitte, nur
> noch einzelne wenige zentrale Passagen zu
> zitieren und ansonsten auf die Originalseite
> zu verlinken.
Sehr lobenswert! Jetzt noch pressesorgamskeitspflichtig auch "Zitat" schreiben, wenn es sich um ein Zitat handelt, dann klappts auch mit der Glaubwürdigkeit :P.
Knopfauge
Gast
Eine Frage möchte ich nachtragen: Der sog. Blogwart schreibt mehrfach, die Sache habe sich erledigt, da Schweitzer gegenüber Philipp verzichten werde. In Bouhs' Artikel wird erst wieder der peinliche Hakenspruch zitiert, am Schluss ist dann die Rede von Drängen und Spende. Was denn nun?
Ich würde mich sehr freuen, wenn man sich bei der taz mehr Internetkompetenz zulegen würde. Damit ihr es künftig nicht mehr nötig habt, ernsthafte Leser kichernd als Nerds und Piraten zu verunglimpfen, sobald ihr Gegenwind bekommt, den ihr nicht kapiert.
Und vielleicht möchte den gesamten Fall mal jemand aufarbeiten, der über den erforderlichen Überblick und angemessene Distanz verfügt. Dass Schweitzer sich ein fettes Ei gelegt hat, ihr Problem. Aber es müssen doch bitte nicht auch noch die taz-redaktionellen Redaktionen darauf Anlass zu weiterem Fremdschämen geben.
Nilz Bokelberg
Gast
@ caro: das ding ist nur: er hat nicht mal ein drittel des originaltextes zitiert. was du da von zwei dritteln schreibst ist schlichtweg falsch. zähl die zeichen. dann merkst du, das du einer optischen täuschung aufgesessen bist.
@ taz: was macht ihr denn da bitte schön? gehts noch unsouveräner?
Und Tschüss
Gast
Damit fliegt die taz wieder aus meinen Feedreader.
Kowalski
Gast
Wenn der Artikel ohne Quellenangaben komplett kopiert und vermarktet worden wäre, dann hätte es sich um eine Urheberrechtsverletzung gehandelt.
Doch der Text ist auszugsweise zitiert und kommentiert worden. Ausserdem verlinkt mit Quellenangabe und das ganze in einem privaten nicht kommerziellen Blog.
Also sollte sich Frau Schweitzer eigentlich über die kostenlose Werbung und das Lob in diesem Blog freuen.
Ich glaube nicht, dass Frau Schweitzer dagegen angegangen wäre, wenn ihr Artikel in grossen namhaften Zeitungen zitiert und dadurch ihre Popularität gesteigert worden wäre.
Und wenn schon professionelle Software eingesetzt wird, um nach Textbausteinen Ausschau zu halten, bestätigt sich dadurch eigentlich, dass es nur noch ums Abzocken geht.
Und somit stirbt mal wieder ein grossartiger Gedanke, der einst vorherrschte, als das Internet noch nicht von den habgierigen Konzernen missbraucht und mit Werbung zugekleistert wurde und ein freier unabhängiger Geist von Menschen weltweit alle Informationen vernetzen wollte, für jederman zugänglich und kostenlos.
Jede Art von Reglementierung kommt einer Zensur gleich. Und wer Angst hat um sein bisschen geistig Eigentum, der kann es ja auch gerne behalten, denn der hat nichts verloren in einem weltweit umspannenden Netzwerk.
Es gibt kein geistiges Eigentum, denn wem soll es gehören nach dem Tode und wessen Geburt hat es hervorgebracht ? Und aus welchen Köpfen lässt es sich verbannen ? Der Geist ist frei…
Ulf J. Froitzheim
Gast
@ roterbaron (5.11./13h55)
"Wer Journalist wird, muss damit rechnen. dass seine Texte zitiert und im Internet verbreitet werden."
Hm. So. Und was ist mit mir? Ich bin 1978 Journalist geworden. Damals musste ich nun wirklich nicht damit rechnen. Soll ich jetzt den Beruf wechseln, weil ich mit meiner Ansicht in der Minderheit bin, dass kurze Zitate mit Links zur Originalquelle den (wahren oder vorgeschützten) Zweck durchaus erfüllen würden und niemand das Recht hat, sein virtuelles Haupt über und über mit fremden Federn zu dekorieren?
"Ist es nicht das was jeder Journalist will ?"
Nein, ist es nicht. Denn sonst wäre mir Ruhm wichtiger als der Inhalt meiner Arbeit. Wenn ich berühmt hätte werden wollen, hätte ich zum Fernsehen gehen müssen. Ich will Menschen über Dinge informieren, die mir (für sie oder die Gesellschaft) wichtig, nützlich oder zumindest interessant erscheinen. Da ich damit meinen Lebensunterhalt finanziere, will ich aber im Normalfall nur die Menschen informieren, die diese Tauschbeziehung (Infos gegen Geld) akzeptieren. Wenn diese Leute dann die Zeitschriften, für die ich schreibe, weiterempfehlen, ist das zugegebenermaßen schön, und Zitiertwerden kann durchaus eine Ehre sein.
Aber wo meine Texte von wem in welchem Kontext weiterverbreitet werden, ist meine Entscheidung. Ich will weder vor den Werbekarren eines Unternehmens noch den einer Partei gespannt werden.
Was ist denn auch so schwer daran, den Urheber vorher zu fragen, wenn man meint, man müsste dessen Text unbedingt weiterverbreiten? Über alles kann man reden und verhandeln.
Was nicht geht, ist eigenmächtiges Aneignen von Texten. Wer sich nicht die Mühe macht, mit dem Autor zu reden, sollte sich nicht wundern, wenn der Autor über die Selbstbedienung erbost ist und entsprechend reagiert.
"Wenn ich jedesmal , eine Anfrage an einen Journalisten schicken muss , ob ich irgend etwas Zitieren oder Abdrucken darf ...ist das genauso wie die Autorisierung von Interview's über die sich die Journalisten Landesweit aufregen!"
Das hinkt zwar, ist aber kein Vergleich. Mit einer Minute Nachdenken sollte das jedem klar werden.
"Denn so bestimmt der Journalist ... darüber in welchem Kontext der Artikel steht."
Genau. Wenn ich das nicht bestimmen dürfte, stünde am Ende vielleicht mein Text mit meinem Namen in der Jungen Feigheit - und ich müsste mich dafür angucken lassen.
"Heisst also, wenn ein Blogger Kritik an einem Artikel übt und dann auch noch Anfragen muss ob er diesen kopieren darf, wird sich wohl kaum ein Journalist dazu bereit erklären das zu autorisieren!"
Rote Durchlaucht, stellt Euch nicht dümmer als Ihr seid! Kritik üben kann man auch anhand von Kernsätzen und Links. Und länglich kopiert wird, auch im Fall Philipp, normalerweise auch gar nicht das, was kritikwürdig ist, sondern das, womit der Kopist und Textabstauber sich gern schmückt.
Norman
Gast
Schade, sehr traurige Geschichte.
Karl Kraus
Gast
Uiuiuiui, liebe taz, das war aber nix! Was ist los? So dolle habt ihr noch nie die Dinge verdreht und wortwahlisiert!
fred vogel
Gast
So selbstgefällig und arrogant, wie sie schreibt, scheint Frau Schweizer darauf aus zu sein, mit ihren Sympathiewerten zu denen des Frhr. von und zu Gravenreuth aufzuschließen. Einen Blogger wg. eines etwas längeren Zitats durch einen Anwalt mit einer Forderung über eine vierstellige Summe zu überfallen, ist ein absolutes "No Go", um mal in den albernen Duktus zu verfallen, den Ms. Urbaneness offenkundig so schätzt.
(Nun gut, diese merkwürdigen Blogger sind selbstverständlich allesamt geistig beschränkte "Nerds", die es nie aus ihren Kellerlöchern schaffen, und wenn man als jet-settende Weltliteratin dann doch einmal zwecks Speseneintreibung zur direkten Kommunikation mit dieser sonderbaren Spezies Mensch genötigt wird, muss man ihren Vertretern gegenüber selbstverständlich zeigen, mit welcher Verachtung man auf sie herabblickt, denn ein gutes Buch wie z. B. eines der von Frau Schweitzer verfassten und dezent beworbenen kaufen und lesen diese mutmaßlich zotteligen und in jeglicher Hinsicht unkultivierten sowie unzivilisierten Wesen ja doch nicht, damit fallen sie aus der anvisierten Zielgruppe heraus und können fröhlich angepöbelt werden usw. usf., hach, wie lustig.)
Das Gruselkabinett des Blogwarts Mathias "Cui Bono?" Bröckers nimmt also so langsam Konturen an.
Ehmaliger Abonnent
Gast
Ein Wiederaufnehmen meines Abos wird immer unwahrscheinlicher. Aber ihr habt ja noch ungefaehr einen halben Monat.
Glaubt ihr eigendlich wirklich, dass durch dieses Zitat ein reeller wirtschaftlicher Schaden entstanden ist? Kann sich die taz vorstellen selber so ein Verfahren zu fuehren? Koennen sich andere taz Autor vorstellen so eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen? Wieso ist Jack Wolfskin boese und Frau Schweitzer gut? Wieso versteht sich die Meinungs- und Pressefreiheit so hoch haltende taz so schlecht mit Menschen, die ihre Freizeit fuer dafuer opfern? Ist der taz nicht klar, dass Meinungsaeusserung nur mit Rechtsschutzversicherung keine freie Meinungsaeusserung ist? Wieso dachte ich mal, dass es eine gute Sache waere die taz zu unterstuetzen?
Knopfauge
Gast
Abgesehen davon, dass ich nun erfahren habe, dass ich nichts verpasst habe, wenn ich die Wichtigtuereien von Schweitzer nie gelesen hatte - davon abgesehen frage ich mich nach Lektüre dieses eigenartigen Textes von Bouhs, ob die übrigen Artikel in der taz (bei denen ich die Ereignisse nicht so einfach selbst verifizieren kann) ebenso unbekümmert Tatsachen verdrehen, dümmlich pauschalisieren und ganz ungeniert Partei ergreifen für wenig nachvollziehbare Haltungen? (Okay, damit es nachvollziehbarer würde, musste man halt Tatsachen verdrehen und pauschalisieren.) Mit so leichter Hand verprellt man seine verbliebenen Leser?
Liebe Redaktion, vielleicht solltet ihr so etwas wenigstens nicht online stellen und lieber darauf hoffen, dass wenigstens Nur-Print-Leser sich noch derart verhohnepiepeln lassen.
Und achja, war es vielleicht eher so, dass Bouhs beim Strohhalmziehen verloren hat, wer sich jetzt zu dem blöden Thema was aus dem Kopf drücken muss, damit in der taz irgendwas zu dem Vorfall steht, in dem die Dame mit der großen Klappe nicht allzu armselig dasteht? "Textdieb-Jagd", ja?
Klaus Graf
Gast
Wer als Blogger im Internet andere Artikel zitiert, macht nichts anderes als eine Presseschau, und die steht unter dem Schutz der meinungsfreiheit. Das Bundesverfassungsgericht stellte, ich zitierte es S. 104 in meinem Urheberrechtskommentar PiratK-UrhG Gratis-Download http://www.contumax.de, am
25. Juni 2009 dazu fest: „Die in einer Presseschau enthaltene auszugsweise
Wiedergabe einzelner fremder Berichte dient dazu, dem Mediennutzer,
der regelmäßig nicht selbst in der Lage ist, die gesamte Bandbreite
der tagesaktuellen Presseberichterstattung zu verfolgen, in knapper
Form einen Überblick über den Inhalt anderweitiger Berichterstattung
zu verschaffen [...]. Auch auf diese Weise nimmt die Presse ihre
Aufgabe, in Ausübung der Meinungsfreiheit die Öffentlichkeit zu informieren
und an der demokratischen Willensbildung mitzuwirken,
wahr“ (Az.: 1 BvR 134/03).
bloodySunday
Gast
an die Kommentatorin/taz-Bloggerin "Caro":
Machen Sie doch einfach ein Foto von Ihrer (Zweit-) Emailadresse und binden Sie dieses Foto in Ihre Biographie ein.
Das findet garantiert kein Suchroboter. Alternativ gibt es unzählige Möglichkeiten, die Adresse auseinander zu ziehen und so den Suchmaschinen vor zu enthalten. Unterhalten Sie sich mal mit Bloggern.
Wenn jemand wirklich mit Ihnen Kontakt aufnehmen will, wird er/sie die Adresse sicherlich abschreiben.
Es wäre allerdings schon hilfreich, wenn unter den Blogs ein Impressum und eine Stelle aufgeführt würde, an der ein zeitnahes Lesen der Mails durch die Redaktion und ggf. Weiterleitung an die zuständigen AutorInnen gewährleistet ist.
Rob Joker
Gast
Ist das LOFT in NEW YORK in Manhatten lower oder upper east side?
invalidaddress
Gast
Ein Zitat ist keine Kopie!
Der ganze Artikel basiert auf der (unzutreffenden) Unterstellung, es handle sich um eine Kopie des Textes. In Wirklichkeit war es lediglich ein Zitat.
War das jetzt nur schlampig recherchiert oder eine bewusste Lüge aus Kollegen-Gefälligkeit?
Schade, TAZ, Du warst mal so gut.
Daniel Bouhs
Gast
Mein Anliegen ist es, ein wenig Sachlichkeit in die Diskussion Schweitzer ./. Philipp zu bringen und die aktuelle Debatte auf eine grundsätzliche Ebene zu ziehen. Immerhin zeigt sich hier nur Exemplarisch eine Entwicklung, die erst am Anfang steht: das Ende der Wild-West-Mentalität im Internet. Deshalb habe ich in meinem obenstehenden Beitrag versucht zu erklären, wie und warum Verlage aber auch Autoren inzwischen systematisch Textdiebe suchen. Der aktuelle Fall sollte bloß Anlass sein. Dass Schweitzer auch für die taz arbeitet, spielte für mich überdies keine Rolle.
Ich habe aber natürlich vor allem wegen ihrer taz-Mitarbeit versucht, dem Fall Schweitzer ./. Philipp keine Wertung meinerseits zu verpassen und einen neutralen Text abzuliefern. Denn: Der Artikel war – anders als in diesen Kommentaren vermutet – nicht lanciert. Ich habe ihn vorgeschlagen. Eva Schweitzer kannte ich bis zu meiner gestrigen Anfrage zum Stand der Dinge nicht. Ich schlage mich nicht auf ihre Seite, bin weder ein Schweitzer-Freund noch Schweitzer-Fan. Ich habe deshalb auch wenig Verständnis für den Vorwurf der „tendenziösen, communityfeindlichen Berichterstattung“. Aber ich habe freilich damit gerechnet, dass ein Artikel, der sich nicht eindeutig auf Philipps Seite schlägt, überwiegend für Missmut sorgt. Gängige Reflexe, leider.
Wie das mit dem Textklau im Netz funktioniert, erleben wahrscheinlich alle Autoren irgendwann selbst – gleich ob festangestellt oder frei. Ich hatte beispielsweise vor gut zwei Wochen an dieser Stelle ein Interview mit dem ZDF-Mann Theo Koll veröffentlicht. Es wurde von zwei Blogs in voller Länge sowie mit Überschrift und Vorspann, in einem Fall sogar mit dem beigestellten Foto und Bildunterzeile übernommen (wer wissen will, wer in Gänze kopiert hat, der muss dafür nur einen kompletten Satz aus dem Gespräch via Google suchen).
Ja, beide Kopierer haben auch einen Link auf den Originalbeitrag der taz-Seite gesetzt. Und dennoch: Das überspannt das Zitatrecht, meiner Ansicht nach auch in Philipps Fall, deshalb spreche ich von einer Kopie und nicht von einem Zitat. Letztlich sind ja auch Zitate am Ende nur Kopien.
Ich finde alle beschriebenen Fälle auch gar nicht tragisch, weil weder in meinen Fällen noch Philipp versuchte, damit Geld zu verdienen. Kollegin Schweitzer wurde bekanntlich sogar von ihrem Kopierer gelobt. Für mich steht aber gleichzeitig außer Frage, dass alle beschriebenen Fälle das Urheberrecht der Autoren verletzt haben, die Fälle also abmahnfähig sind. Das sollte doch zur Kenntnis zumindest nüchtern genommen werden.
Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass hier die juristische Keule angebracht ist. In meinen Fällen habe ich den Betreibern ein paar Zeilen geschrieben, in denen ich sie über die Rechtslage aufkläre und darum bitte, nur noch einzelne wenige zentrale Passagen zu zitieren und ansonsten auf die Originalseite zu verlinken. Ich finde, Kollegin Schweitzer hätte ebenso verfahren sollen. Mir liegt es aber fern, ihr diese Einschätzung nahezulegen oder sie gar außerhalb einer Kommentierung wie dieser zu verbreiten.
Daniel Baulig
Gast
Auch auf Gefahr hin einen Godwin-ähnlichen Vergleich zu machen:
Zitat:
AFP-Geschäftsführer Andreas Krieger sagt, ausnahmslos alle von den Anwälten der Agentur verschickten Rechnungen würden "spätestens dann beglichen, wenn eine Anklageschrift zugestellt wird". Zu Prozessen ist es also noch nicht gekommen. Krieger: "Wir treffen also die Richtigen."
Das selbe Argument benutzt die Inqisition bei der Hexenjagt im späten Mittelalter. "Bisher hat noch jeder, den wir gefoltert haben gestanden. Wir treffen also die Richtigen!"
Marco
Gast
@caro
In dem Kommentar heißt es: "[...]aber er hat eben 2/3 des Gesamttextes "zitiert"."
Das ist falsch. Philipp hat in seinem Blog etwas weniger als 1/3 des Gesamttextes zitiert. Hier von kopieren im Sinne von Diebstahl zu sprechen, ist doch etwas vermessen, oder?
Als freier Autor sollte man für jede solche Leseempfehlung dankbar sein. Denn es garantiert im Idealfall eine höhere Verbreitung des Werkes und steigert die Bekanntheit des Autors, was wiederum zu vermehrten Aufträgen anderer Verlage führen kann.
Übrigens, früher nannte man so was einfach Mundpropaganda...
fouk
Gast
Nicht nur Blogger sind empört, sondern auch so mancher Zeitungsleser.
Jack Wolfskin war mir ja sch**egal, aber die taz wird nun erstmal nicht mehr gekauft, bis sich jemand bei euch durchringt dieses Thema in seiner Gänze zu durchleuchten und nicht nur der Frau Schweitzer nach dem Mund zu reden.
Michael Schöfer
Gast
Abgesehen vom Zitaterecht:
Ich bin zwar kein Jurist, aber gilt hier nicht § 97a des Gesetzes zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums?
Abmahnung
Der Ersatz der erforderlichen Aufwendungen für die Inanspruchnahme anwaltlicher Dienstleistungen für die erstmalige Abmahnung beschränkt sich in einfach gelagerten Fällen mit einer nur unerheblichen Rechtsverletzung außerhalb des geschäftlichen Verkehrs auf 100 Euro.
Das Gesetz wurde am 07.07.2008 verabschiedet und ist seit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt am 11.08.2008 gültig.
Rechtskenntnisse können nie schaden.
Mein Urteil: Die taz hat sich hier ein Eigentor geschossen.
André B.
Gast
Im Rahmen des in diesem Zusammenhang von der Hobbyjournalistin Schweitzer so überstrapazierten Presserechtes wäre es angebracht wenn der Autor dieses Artikels sich auf die Pflicht der Presse zur sorgsamen und wahrheitsgemäßen Berichterstattung besinnen würde.
Das "Werk" der Schweitzer wurde nicht KOPIERT - sondern ZITIERT. Richtigstellung wird erwartet.
Über die Rechtmäßigkeit des Umfanges des Zitates mag man streiten - über die tendenziöse, communityfeindliche Berichterstattung der taz muß man das nicht. Von einer lesenswerten, unabhängigen, freigeistigen Zeitung (nebst Online-Teil) verkommt die taz immer mehr zu dem Produkt eines Haufens vergrämter Schreiberlinge, mit ausgeprägtem Hang zur Verleugnung der kulturellen Entwicklung - ohne jeglichen Bezug zur Leserschaft.
P.S. Der Artikel wirkt auch keineswegs lanciert, nein nein. Hat Schweitzer den selbst geschrieben? Diese impertinenten Hinweise auf ihr LOFT in MANHATTEN sind da nur kleine Indizien...
Quo vadis taz?
caro
Gast
PS:
zu Erstens: Frau Schweitzer sagt ganz klar: ihr geht es nicht um rühmliche Erwähnung ihrer Artikel, sondern um das bezahlte Veröffentlichen. Andere Blogger_innen, wie Philipp, und auch ich, bloggen für umme und leben mehr den "Blog"-Gedanken des Vernetzens und Infoaustauschs. Das sind zwei verschiedene Herangehensweisen und die von Frau Schweitzer sollte demnach genauso respektiert werden.
Dieser Gedanke gehört noch zu meinem Kommentar vorher.
noX
Gast
"eine Spende an einen Verein wie Amnesty International" - Ach wie süss :)
Frau Schweitzer versucht hier offensichtlich um jeden Preis als moralische Siegerin vom Platz zu gehen. Ja dann...
riosing
Gast
Philipp sollte seinen blog kommerzialisieren, bei der werbung die er bekommt...
caro
Gast
Ich finde es ziemlich nervig an dieser Diskussion, dass beiderseits die Hauptargumente verschwimmen.
Erstens: dass eine Journalistin für das Schreiben ihrer Artikel entlohnt werden möchte ist in Ordnung. Zumal es glaube ich für freie Journalisten eh immer knapper wird. Dass sie dabei nicht selbst noch einmal jeden Einzelfall überprüft hat (laut Artikel ist es ja eine halbwegs überschaubare Menge an potentiell Abgemahnten), ist schade, aber in gewisser Weise auch verständlich (teure Dienstleistung gekauft und den angebotenen "Service" nutzen wollen).
Zweitens: ja, Philipp hat ordnungsgemäß zitiert (mit Zitatmarkierung und Quellenangabe), aber er hat eben 2/3 des Gesamttextes "zitiert". Und genau hier beginnt die Grauzone zwischen "kopieren" und "zitieren". Ich mache selbst auch einen Blog für die taz (blogs.taz.de/streetart/) und kann aus meiner Erfahrung sagen, dass ich oft per Kommentarfunktion (weil auch für mich keine Kontaktadresse auffindbar ist (wie im NY-Blog von Frau Schweitzer) = Spamschutz) Zitatanfragen bekomme - und zwar von anderen nicht-kommerziellen Blogger_innen. Es scheint also schon so etwas wie einen "Zitierkodex" unter Bloggern zu geben. Für mich persönlich liegt die Grenze zwischen kopieren und zitieren bei der Quellenangabe und dem Hinweis darauf, was fremdverwendet ist. Ich lebe aber auch nicht vom Verkauf meiner Artikel! Und wenn ich per Zufall über eine Bildersuche im Internet auf eines meiner Fotos ohne Quellenangabe stoße, dann nehme ich mir meist die Zeit per Kommentar oder Mail um eine korrekte Zitierweise zu bitten.
Ich finde auch, dass eine vierstellige Abmahnsumme für diesen Einzelfall total übertrieben ist... aber vielleicht sollte diese Sachdiskussion breiter, theoretischer und unpersönlicher weitergeführt werden! Dieses Thema wird in Zukunft noch öfter auftauchen. Zumal jetzt nicht mehr nur die großen Firmen solche Urheberrechtsverstöße verfolgen. Kann ja nicht schaden, sich darüber schonmal etwas unaufgeregter Gedanken gemacht zu haben!
Caro
Gast
Ich finde es ziemlich nervig an dieser Diskussion, dass beiderseits die Hauptargumente verschwimmen.
Erstens: dass eine Journalistin für das Schreiben ihrer Artikel entlohnt werden möchte ist in Ordnung. Zumal es glaube ich für freie Journalisten eh immer knapper wird. Dass sie dabei nicht selbst noch einmal jeden Einzelfall überprüft hat (laut Artikel ist es ja eine halbwegs überschaubare Menge an potentiell Abgemahnten), ist schade, aber in gewisser Weise auch verständlich (teure Dienstleistung gekauft und den angebotenen "Service" nutzen wollen).
Zweitens: ja, Philipp hat ordnungsgemäß zitiert (mit Zitatmarkierung und Quellenangabe), aber er hat eben 2/3 des Gesamttextes "zitiert". Und genau hier beginnt die Grauzone zwischen "kopieren" und "zitieren". Ich mache selbst auch einen Blog für die taz (blogs.taz.de/streetart/) und kann aus meiner Erfahrung sagen, dass ich oft per Kommentarfunktion (weil auch für mich keine Kontaktadresse auffindbar ist (wie im NY-Blog von Frau Schweitzer) = Spamschutz) Zitatanfragen bekomme - und zwar von anderen nicht-kommerziellen Blogger_innen. Es scheint also schon so etwas wie einen "Zitierkodex" unter Bloggern zu geben. Für mich persönlich liegt die Grenze zwischen kopieren und zitieren bei der Quellenangabe und dem Hinweis darauf, was fremdverwendet ist. Ich lebe aber auch nicht vom Verkauf meiner Artikel! Und wenn ich per Zufall über eine Bildersuche im Internet auf eines meiner Fotos ohne Quellenangabe stoße, dann nehme ich mir meist die Zeit per Kommentar oder Mail um eine korrekte Zitierweise zu bitten.
Ich finde auch, dass eine vierstellige Abmahnsumme für diesen Einzelfall total übertrieben ist... aber vielleicht sollte diese Sachdiskussion breiter, theoretischer und unpersönlicher weitergeführt werden! Dieses Thema wird in Zukunft noch öfter auftauchen. Zumal jetzt nicht mehr nur die großen Firmen solche Urheberrechtsverstöße verfolgen. Kann ja nicht schaden, sich darüber schonmal etwas unaufgeregter Gedanken gemacht zu haben!
Sebastian Wenzel
Gast
Endlich mal ein Thema wo die TAZ die Experten direkt im Haus hat! :)
Sehr schön!
Bobby
Gast
Wenn man sich den "ganzen Fall" ansieht, inklusive der Antwort im "Blog" von Frau Schweitzer dann sieht dieser Artikel nun wahrlich wie eine Gefälligkeitsgeste gegenüber der Kollegin aus.
Die wiederum verdreht für den Konflikt in ihrer Antwort Ursache und Wirkung. Wenn man ihr Glauben schenkt, dass es ihr lediglich um die Abmahnung von Zeitungen, die ungefragt ihre Artikel weiterverkaufen, gegangen ist, dann ist klar, dass "Philips Blog" wohl aufgrund einer automatisierten Recherche und dem Geschäftsinteresse der Anwälte ungewollt abgemahnt wurde. Aber anstatt diesen Fehler zu korrigieren, schiebt die Journalistin den schwarzen Peter dem Blogger zu. Fehlende Kommunikation ist der Vorwurf, gepaart mit lächerlichem "ich-komm-aus-der-weiten-Welt-und-bin-kein-lächerlicher-Nerd"-Gehabe. Damit will sich die Journalistin aus der Verantwortung für ein unsoziales Verhalten ziehen. Wenn ich einen Anwalt beauftrage, sollte ich mir über Vorgehensweise und Folgen Gedanken machen. Wenn ich möchte, dass Freitzeit-Blogger mit hohen Kosten konfrontiert werden, weil sie Auszüge meiner Artikel ungefragt verwenden, dann stehe ich dazu. Wenn ich das nicht möchte, dann trage ich für die meinem Auftrag erfolgten Aktionen die Verantwortung und ziehe die Abmahnung schnell zurück und entschuldige mich.
Es sieht so aus als hätte sich Frau Schweitzer verrannt und versucht nun sich aus der Affaire zu mogeln.
Ich hoffe, dass ihre Freunde aus Hausbesetzer-Szene, mit denen sie sich schmückt (ebenso peinlich wie die Vermieter der geräumten Yorck 59, die das Hausbesetzer-Flaire in ihren Verkaufsgesprächen anpreisen) ihr mal kurz in Erinnerung rufen, was jenseits juristischer Bewertungen solidarisch und sozial ist. Aber wer die Abmahnungskosten mit den horrenden Mieten in Manhatten begründet, die man als ach so weltgewandte Person nun ja leider zu bezahlen hätte, der hat sich aus der Szene wohl schon länger verabschiedet.
Klaus Jarchow
Gast
Das Netz heißt Netz, weil es vernetzt.
Christoph
Gast
Weil ich gerade diesen Artikel und danach den Artikel:
"Warum Jack Wolfskin gar nicht geht"
gelesen habe, noch ein kurzes Kommentar dazu, also wenn Wolfskin abmahnt und 900€ will ist das ganz böse und man sollte von der Firma nichts mehr kaufen. Wenn allerdings ein Autor der TAZ abmahnt und 1200€ will, dann ja, was dann?
Christoph
Gast
Intressant, sobald es um einen Fall im eigenen haus geht, wird aus einem eigentlichen zitieren ein kopieren. Wenn es um das Geld geht ist es anscheinend auch bei der TAZ vorbei mit der Freundlichkeit und der Warheitsliebe...
Bertram Simon
Gast
Ich kann mich den Vorrednern nur anschliessen.
1. Der Text wurde nicht kopiert, sondern zitiert.
2. Es wurde ein Link auf die Quelle gesetzt.
3. Philipp hat keinen kommerziellen Blog, sondern einen privaten ohne Werbung.
4. Frau Schweitzer reagiert in einer unangemessenen Weise und tritt mit ihren Äußerungen arrogant auf.
Wenn man bedenkt, dass die Presse vom Kopieren und Umschreiben von Presseveröffentlichungen, Wikipedia und anderen Webeinträgen lebt, ist diese Vorgehen unerträglich: Ich möchte in diesem Zusammenhang an die fälschliche Namensgebung Guttenbergs erinnern, wo blindlings abgekupfert wurde:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,606912,00.html
martin
Gast
völlig richtige vorgehsweise, solange Frau Schweizer das nicht erlaubt darf das auch keiner, wenn man ohne Erlaubnis mit dem Auto seines Nachbarn fährt wie nennt man das.....
Tom
Gast
"Textdieb-Jagd". Tsss... Wenigstens hier darf die Holzpresse unbesorgt sein. Diesen Text "klaut" euch garantiert keiner. So ein Gestammel möchte man ja nicht mal verlinken.
Tom
Deutschsprach Nichtganzver-Ächter
Thomas Schürmann
Gast
Wie großzügig von Frau Schweitzer!
Und wie großzügig von der TAZ soviel Werbung für Schleppnetzfahnder zu machen ...
Jappi
Gast
Ich kann den Trend, dem ewigen Abgeschreibe einen Riegel vorzuschieben, nur begrüßen. Auch Blogger sind Publisher und haben geltende Urheberrechtsbestimmungen einzuhalten. Und wenn Sie das nicht wollen/ können, dann müssen halt auch sie die Konsequenzen tragen!
P.S.: im Strassenverkehr muss sich ja auch nicht nur der an die Reglen halten, der sie kennt
bloodySunday
Gast
Ihre Zusammenfassung ("Verlage und Autoren ..." ... Vor allem viele Blogger sind empört." / ist das noch durch das Zitatrecht gedeckt?) suggeriert, Blogger forderten freien Zugriff auf auf fremdes Eigentum. Die Blogger werden sich bedanken.
Der restliche Artikel ist auch nicht eben präzise, wenn es um das auslösende Moment für diesen Beitrag geht, die Causa Schweitzer vs. Blogger Philipp.
In einem anderen lesenswerten Blog steht heute:
" ... Blogger sind eigentlich eine Zielgruppe. Wäre eine Marke so mit seinen potentiellen Kunden umgegangen, wäre das fatal gewesen. ..." (link unten).
Die taz will diesen Umstand offensichtlich nicht begreifen, ebenso wenig wie das System von Zitaten, Links und Clicks Auswirkungen auf den ökonomischen Wert von Artikeln hat.
Na ja, man kann's sich wohl leisten ...
______
http://www.dragstripgirl.de/netzwelt/der-triumph-der-vernunft/
FMH
Gast
Die Sache mit dem "Denkzettel" zeigt bereits, dass es hier eigentlich nur noch um Rache geht.
Und von einer Kopie lässt sich wohl kaum sprechen. Es war ein -wenn auch grenzwertig langes- Zitat. Wenn man gegen so etwas vorgehen will wird nicht mehr viel anderes übrig bleiben, als alle Zitate kostenpflichtig zu machen, wie es zum Beispiel die amerikanische AP und die deutsche Bild haben will.
Will die taz wirklich auf diese Niveau herabsteigen?
g.wissen
Gast
1) Interessant sind auch die Zahlen bei dem Spiel, die in dem Artikel ja nicht genannt werden, hier an Beispiel Schweitzer gegen Phillipp:
"Zeitungen zahlen oft sogenannte Zeilenhonorare. Was eine Zeile ist und wieviel der Autor dafür bekommt ist unterschiedlich. Bei der DPA umfasst eine Zeile im Schnitt 62 Anschläge und wird mit 1,03 Euro vergütet1.
Das scheint eher ein Dumpinglohn zu sein. Der Heise-Verlag zahlt für einen Online-Artikel mit 5000 Zeichen zwischen 220 und 350 Euro2. Das entspricht 2,75 bis 4,40 Euro pro Zeile.
Besser hat es anscheinend, wer für die “Zeit” schreibt. Für ein großzügiges Zitat3 (1707 Zeichen) aus einem Text4 der Kolumne “New York Kolumne” von Eva Schweitzer (5331 Zeichen), verlangt die Autorin nämlich per Abmahnung 1200 Euro Schadenersatz5. Das entspricht einem Zeilenhonorar von 13,95 Euro für den Originalartikel. Nur auf den zitierten Teil gerechnet, und nur um den geht es ja, wären das sogar 44,45 Euro pro Zeile.
Die Auslagen für den Anwalt von Frau Schweitzer sind nicht Teil des Schadens und sollen weitere 955,00 Euro betragen."
ist übrigens zitiert ;~)
quelle: Fellow Passenger, http://fellowpassenger.de/2009/10/30/klag-dich-reich/
Na das scheint sich ja für alle richtig zu lohnen.
2) Das es nicht zu Verfahren kommt ist bei leibe kein Beweis das es nur die richtigen trifft. Welche Privatmensch traut sich, wenn schon eine Abmahnung über 2 k€ vorliegt denn auch noch die Kosten eines Gerichtsverfahrens zu riskieren und somit seinen finanziellen Ruin zu besiegeln.
Das Vorgehen dieser Dienstleister erscheint mir völlig unverhältnismäßig und von daher passt es sehr gut ins Muster der bekannten Abmahnabzocker.
Manuel Rodegro
Gast
Frau Schweitzer beschädigt durch ihr an Arroganz kaum zu übertreffendes Auftreten, das sich momentan vor allem in ihren "großzügigen" Vorschlägen manifestiert, nicht nur selbst nachhaltig, sondern auch und vor allem die Publikationen, für die sie tätig ist. Die einseitige Schützenhilfe durch die taz verstärkt dies nur. Schade.
Ihr NameNicht mehr taz Leser
Gast
Die Konsequenz für mich ist ganz einfach, vor allem nachdem ich die Kommentare von Fr. Dr. Schweitzer in ihren taz Blog gelesen habe:
Solange die taz diese Autorin in ihren Namen bloggen lässt, werde ich keine taz mehr lesen, weder on noch offline
Anna Blume
Gast
"Wir treffen also die Richtigen" Ach tatsächlich? Vor dem digitalen Medienzeitalter waren die durchschnittlichen Zusammenstöße eines Bürgers mit dem Urheberrecht nahezu Null. In der Gegenwart ist das Urheberrecht ungebremst in nahezu jeden Winkel unseres täglichen Lebens betreffend die digitale Welt hineingewuchert, mit der Folge, dass beinahe jeder normale Nutzer digitaler Informationsquellen und Medien massenhaft solche Urheberechtsverletzungen vielfach unabsichtlich begeht. Sind Millionen Menschen also über Nacht zu kriminell veranlagten rechtsbrechenden Straftätern geworden? Wohl kaum. Ein Nachdenken über die aktuelle Handhabung von Urheberrechten ist dringend geboten. Verschärfend kommt dazu, dass alleine mit Abmahnungen hierzulande unglaublich viel Geld gemacht werden kann, teilweise mehr als mit den Lizenzeinnahmen selbst, ein Abmahn-Unwesen, dem dringend Einhalt geboten werden muss. Als "Textdieb" würde ich im Übrigen jemanden bezeichen, der vorgibt, den verwendeten Text selbst verfasst zu haben, nicht jemanden, der um sich wohlwollend über mich zu äußern, aus meinem Text zitiert.
Mein Name
Gast
Ich habe kein Verständnis für diesen die Tatsachen verdrehenden Artikel.
c0mm0nsense
Gast
Interessanter Verlauf. Mal gespannt, wer sich am Ende genug als David profilieren kann, um daraus seine Legitimation abzulesen, Goliath eines auf die Mütze zu geben.
Beide Seiten haben Verhaltensfehler gemacht und die Moral ein wenig gebogen. Sicher hätte man weniger zitieren können. Sicher hätte man aber die Einzelfallprüfung auch ein wenig menschlicher angehen können.
Manchmal ist man sicher auch gut beraten, nochmal eine Nacht darüber zu schlafen oder schlicht den direkten Kontakt per E-Mail zu suchen.
Frau Schweitzer jedenfalls hat sich mit den Antworten auf die Kommentare unter ihren Artikeln selbst ins Aus geschossen. Arrogant, verworren, voller Ressentiments.
Dass die taz ihr nun mit einem lieblosen und wenig objektiven Artikel zur Seite springt, beschädigt in meinen Augen auch die taz noch.
Übrigens vermute ich stark, dass die angesprochene Software TextGuard die Textfragmente (u.a.) über Google WebSearch API sucht; was für mich eine bitterböse Ironie darstellen würde.
Nutzt da einer etwa die (kostenfreie) Infrastruktur eines Suchmaschinenherstellers, der wegen Urheberrechtsverletzungen in aller Munde ist, um Urheberrechtsverletzungen aufzuspüren und (indirekt) abmahnen zu lassen?
drusus
Gast
Ach das ist alles so traurig - manche Autoren wären froh, wenn ihre Ergüsse Erwähnungen in Blogs finden würden. Bekanntheit ist ja bei Journalisten auch Teil des Marktwertes.
Aber im vorliegenden Fall wurde definitiv auch das falsche Mass angelegt.
Wie erklärt Frau Schweitzer den vierstelligen Streitwert für ein paar Zeilen zitierten Textes auf einer privaten und vor allem nicht-kommerziellen Seite, der sogar von einem Hinweis auf die Urheberin begleitet war?
Deutschland kann - neben China und dem Iran - offensichtlich mit dem Internet am wenigsten umgehehen - aber wen wundert's?
Wie wäre denn die Einführung einer "Internet Kehrwoche" ? Jeder schaut einmal die Woche bei anderen ob er was anstössiges findet und leitet sofort eine Abmahnung in die Wege.
Ich hoffe es gibt jetzt ein ähnliches - und ebenfalls von der taz Redaktion flankiertes - Echo auf den Fall wie bei Jack Wolfskin und seinen Abmahnungen.
Sekond
Gast
Völlig unverhältnismässig!
Schade das die taz zum Thema Urheberrecht und Abmahnung kein differenzierteres Meinungsbild zu haben scheint als die klassischen (Print)Medien.
Ürigens, falls ihr mal wieder nicht genug Abonnenten habt, dann wendet euch doch einfach an eine kompetente Kanzlei und aquiriert die Finanzmittel mit Abmahnungen an Blogger die eure Artikel verlinken. Scheint ja ganz einträglich zu sein.
MfG Sekond
ich
Gast
Mögliche Geschäftspartner, denen der Anwalt den Erwerb der eigenen Dienstleistung nahelegt...
Na dann prost...
marat
Gast
Da der Artikel zwar auf die Auseinandersetzung zwischen Eva Schweitzer und dem Blogger anspielt, diese aber nur teilweise (und nach meinen Informationen verzerrt) wiedergibt, sei an dieser Stelle auf den Blog von Steffan Niggermeier verwiesen, der die Auseinandersetzung dokumentiert hat. Wenn man sich das alles genauer durchliest, dürfte auch klar werden, dass Philipp eben nicht den ganzen Text kopiert hat, wie in diesem Artikel der Anschein erweckt wird und trotzdem abgemahnt wurde. Über das Verhalten von Eva Schweitzer kann sich dann ja auch jeder seine eigene Meinung bilden.....
roterbaron
Gast
So wird der freie Blog zu Grabe getragen.
Die Redakteure und die Presse pissen sich ,bei jeglicher Art von Dingen die nur nach Zensur riechen , fast ein.
Und selber torpedieren sie Leute die das Wort "frei"
wirklich verdienen.
Wer Journalist wird , muss damit rechnen. dass seine Texte zitiert und im Internet verbreitet werden.
Ist es nicht das was jeder Journalist will ?
Wenn ich jedesmal , eine Anfrage an einen Journalisten schicken muss , ob ich irgend etwas Zitieren oder Abdrucken darf ...ist das genauso wie die Autorisierung von Interview's über die sich die Journalisten Landesweit aufregen !
Denn so bestimmt der Journalist (genauso wie der Interviewte) darüber in welchem Kontext der Artikel steht.
Heisst also , wenn ein Blogger Kritik an einem Artikel übt und dann auch noch Anfragen muss ob er diesen kopieren darf , wird sich wohl kaum ein Journalist dazu bereit erklären das zu autorisieren!
Adam Oestereich
Gast
Wie seltsam, dass Sie ständig von 'kopieren' sprechen, statt, kritisch den Punkt zu betrachten, was freiheit des Zitats/ bzw. des Verlinkens ist und was wann Abzocke ist? Schließlich stellt sich Frau Schweizer so dar, als würde sie nicht vom 'verlinken' leben: was deutlich falsch ist: Wenn auf den Artikel in Zeit-Online zu wenige Zugriffe gezählt werden und damit Frau Schweizer als Autorin zuwenig Werbung verkaufen kann, wird sie von keinem Portal-Betreiber weiter gebucht werden --- Es gibt schließlich nicht wenige AutorInnen, die 'Blogger' beschäftigen, die eben genau das tun, was Frau Schweizer angegriffen hat: Könnte es sein, dass hier die taz ihre Autorin vor einem Streisand-Effekt schützen muss, der schon ziemlich gravierende Ausmaße angenommen hat? Wie schade, dass die taz schon wieder im Mediensektor so daneben langt und ihre kritische Position verlässt. Dumm. Sehr dumm auf lange Sicht.
Rudie
Gast
"... weil der in seinem Blog zwar einen Text der Autorin lobte, das Werk aber auch kopierte..."
Falsch. Aus dem Text wurden Teile zitiert, denn ohne Zitate ist ein Text über einen Text nicht besonders erkenntnisfördernd.
Qualitätsjournalismus: kopierte Agenturmeldungen oder - wie hier - Klientellügen.
glamorama
Gast
Ich denke, dass bei der Einzelfallprüfung nicht nur die Länge des Zitates, sondern auch die Art der zitierenden Website berücksichtigt werden sollte.
Wenn kommerzielle News-Portale seitenweise urheberrechtlich geschütztes Material kopieren, ohne dafür zu bezahlen, dann scheint mir eine andere Vorgehensweise angebracht als bei einem Blogger, der für seine Leserschaft aus dem täglichen Leben plaudert und dabei im Einzelfall ein Zitat verwendet, dass die zulässige Länge um ein paar Zeilen überschreitet. In letzterem Fall wäre die Aufforderung zur Kürzung - meinetwegen auch zur Löschung des Textes angemessener gewesen als die Forderung einer 4-stelligen Summe (mal ganz zu schweigen davon, welche bizarren Vorschläge Frau Schweitzer sonst noch so gemacht hat).
Es dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben, dass sich derartige Abmahnungen zu einem eigenen, ziemlich anrüchigen Geschäftsmodell entwickelt haben, das in erster Linie zweitklassige Anwälte reich macht. Das wird auch an der mangelnden juristischen Belastbarkeit vieler solcher Abmahnungen deutlich. Der Schutz von Urheberrechten sieht anders aus.
v.Ballestrem
Gast
"Casus" Philipp: imho totale Übertreibung !
Elvenpath
Gast
Na, da will mal wieder jemand sein Gedankengut zu Tode schützen.