■ Urban wird nicht ganz abgewickelt: Rettungsstelle bleibt, muß aber abspecken
Gesundheitssenatorin Beate Hübner (CDU) hat Zugeständnisse beim Urban-Krankenhaus gemacht. Die Kreuzberger Klinik soll nun doch ihre Rettungsstelle sowie die Spezialfächer Unfallchirurgie, Kardiologie und Magen/Darmkrankheiten behalten — allerdings in abgespeckter Form. Damit wird die Klinik weiterhin ein Unfallkrankenhaus sein und nicht, wie zuletzt von Hübner geplant, auf ein Erste-Hilfe-Krankenhaus heruntergestuft. Darauf hat sich die Gesundheitsverwaltung mit den Krankenhäusern am Urban und Friedrichshain geeinigt. Die beiden Kliniken bilden künftig einen Verbund, Friedrichshain wird entsprechende Zugeständnisse machen.
Die Leitung des Urbankrankenhuases reagierte gestern zurückhaltend auf die Verhandlungsergebnisse. „Wir sind froh, daß wir das erreicht haben“, sagte der stellvertretende ärztliche Leiter, Hans-Joachim Hartung. Es sei gut, daß das Fächerspektrum erhalten bleibe. Ob die Anzahl der Betten jedoch ausreiche, ließ Hartung offen. Das Urbankrankenhaus soll von derzeit 720 auf 537 Betten abspecken. 210 davon sollen in der Psychiatrie angesiedelt werden, stehen für die Akutversorgung also nicht zur Verfügung.
Die Kreuzberger Gesundheitsstadträtin Ingeborg Junge- Reyer (SPD) befürchtet nun, daß die interne Reform des Urbankrankenhauses mit den Kürzungen auf der Strecke bleibt. Die Klinik war gemeinsam mit Friedrichshain vor zwei Jahren zum Modellkrankenhaus erkoren worden und erprobt seitdem Neuerungen in der Krankenhausstruktur. Auch der bündnisgrüne Gesundheitsexperte Bernd Köppl spricht von einem „faulen Kompromiß“. „Was Frau Hübner zugesteht, ist für Kreuzberg erheblich zu klein.“ Köppl befürchtet, daß insbesondere die Rettungsstelle „permanent überlaufen ist“. Auch für das Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Schöneberg gibt es positive Nachrichten: Es behält seine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Sabine am Orde
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