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Urban Wie lebt es sich mit 10 Millionen Nachbarn? Eine megagroße taz über die Megastädte der WeltGroß. Größer. Mega!

von Andreas Rüttenauer

München platzt aus allen Nähten. Jedes Jahr ziehen 30.000 Menschen in die Stadt. 7.000 neue Wohnungen werden jedes Jahr fertiggestellt. Da stimmt etwas nicht. Wohnraum ist knapp, und in keiner Stadt Deutschlands ist es derzeit so schwer, eine Mitwohnung zu finden. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagt, dass er alles dafür tun will, dass sich auch diejenigen, die nicht so viel verdienen, noch eine Wohnung in München leisten können.

Er setzt auf das Instrument der sozialen Bodennutzung, die Bauherren dazu zwingt, einen Teil ihrer Wohnungen vergünstigt anzubieten. 800 Millio­nen Euro stellte die Stadt zudem in den Jahren 2012 bis 2016 für den Neubau von Wohnungen zur Verfügung. Es war das größte kommunale Wohnungsbauproramm Deutschlands.

Und dann ist da noch die Frage, wo eigentlich gebaut werden soll. Stichwort Verdichtung: Als freie Fläche gelten in München jetzt auch Parkplätze. Die können man ja überbauen, so Reiter, der natürlich auch stolz ist, dass München so attraktiv ist. Die Problem der größten Kommune Deutschlands kennt man auch in den Stadtsstaaten Hamburg und Berlin. Auch sie wachsen. Fast 43.000 Neuberliner hat das Landesamt für Statistik in Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr gezählt.

Die Urbanisierung schreitet fort und beschäftigt die Menschen. Wohnungsbau und Mieten sind wieder zu politischen Themen geworden, mit denen Wahlkampf gemacht wird. Man spricht also über Städte und ihre ungebrochene Anziehungskraft.

Eine Stadt und über 10 Mil­lionen EinwohnerInnen

Doch was sind die gewiss nicht kleinen Probleme, mit denen deutsche Stadtplaner zu kämpfen haben, im Vergleich zu denen der Megacities dieser Welt? Auch in den Ballungsräumen, in denen mehr als 10 Millionen Menschen leben – die werden in der Diktion der UNO als Megacities bezeichnet –, ist ein Ende des Wachstums nicht absehbar. Um diese Städte wird es auf der Weltsiedlungskonferenz Habitat gehen, zu der die UNO vom 17. bis zum 20. Oktober nach Quito, Ecuador, einlädt.

Für die taz ist das Anlass, groß zu denken: Am Freitag, den 14. Oktober, lassen wir die taz wortwörtlich auf ihre vierfache Größe wachsen, beziehungsweise wir drucken eine taz-Seite, die viermal so groß ist wie normal. Quasi eine Megazeitung zum Thema Megacities. Unsere Reporter porträtieren darin die drei Megacities Kairo, Mexiko- Stadt und Peking. Wir zeigen, wie es sich lebt in solch einer Megacity.

Wir haben Menschen befragt, die sich auf den Weg in die großen Städte gemacht haben. Was hat sie angetrieben? Wie meistern sie ihren Alltag? Wie sicher fühlen sie sich? Haben sie das Gefühl, die Zukunft ihrer Metropole mitgestalten zu können?

Doch wie ist das Leben für jene, die es noch nicht in die Megacity geschafft haben? Wie leben etwa jene Obdachlosen, die ihre Heimat verließen, aber in der indischen Riesenmetropole Mumbai noch nicht angekommen sind? Wir haben einige von ihnen getroffen.

Natürlich geht es auch um die Probleme, die die Megacities zu lösen versuchen. Wie regelt man den ÖPNV, wie sichert man die Wasserversorgung? Und wie viel Macht hat eine Kommune überhaupt in einem Gebilde, in dem es kaum möglich ist, Steuern einzutreiben, weil vor allem informell gewirtschaftet wird? Antworten auf Megafragen aus Megacities – am 14. Oktober in der Mega-taz.

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