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Unverdient viel Aufmerksamkeit

betr.: Berichterstattung zur FDP, taz vom 1. 11. 02

Die Medien schenken der FDP unverdient viel Aufmerksamkeit und lassen am Ende jedermann nach den Schuldigen für einen angeblich schlechten Wahlerfolg suchen. Wer das Wahlergebnis nicht an den Auftritten im „Spaßpartei-“ und 18-Prozent-Zirkus misst, müsste doch sehen, dass die Partei im Vergleich zur vorigen Bundestagswahl beträchtlich Stimmen gewonnen hat, und das muss sie doch wohl auch solchen Wählern verdanken, die durch das ominöse Pamphlet beeinflusst wurden. Die Herren Möllemann und Westerwelle entsprechen durchaus dem Bild, das die Partei in ihrer wechselvollen Geschichte seit ihrer Gründung immer wieder bot.

Man fragt sich schließlich, was integre Persönlichkeiten wie zu ihrer Zeit Wolfgang Mischnick, Gerhart Baum oder Hildegard Hamm-Brücher bewogen hat, FDP-Mitglied zu werden. Nichts als die Annahme, die Partei sei im Grunde liberal? Ähnlich, wie von den Grünen ein Einsatz für die Umwelt erhofft wird? Der Ruf der kleineren Parteien scheint unverlierbar zu sein. Wer schließt sich schon der SPD an, weil er da Marxisten, oder der CDU, weil er Christen dort vermutet? ERNST-GUST KRÄMER, Kalletal

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