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Untersuchung zu Gift in SchnullernGefährliches Nuckeln

Eine Untersuchung des BUND weist die giftige Substanz Bisphenol A in Schnullern nach. Angeblich greift die Chemikalie auch in niedriger Konzentration in das Hormonsystem ein.

An vielen Schnullern nuckeln Babys auch Chemikalien gleich mit. Bild: dpa

BERLIN taz | Das Nuckeln am Schnuller birgt bislang unbekannte Risiken für Babys: Zu diesem Ergebnis kommt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der in einer Untersuchung von zehn Babyschnullern bei allen Marken zum Teil Spuren der Chemikalie Bisphenol A nachweisen konnte.

Bisphenol A wird vor allem bei der Herstellung von Kunststoffen verwendet. Die hormonell wirksame Substanz steht im Verdacht, Unfruchtbarkeit, Schädigungen der Gehirnentwicklung und Brustkrebs hervorzurufen.

Nach Angaben des BUND ist die Chemikalie sowohl in den Kunststoffschildern als auch in den Saugteilen der Schnuller gefunden worden. Die Werte lagen bei den Schildern zwischen 200 und 2.300 Milligramm pro Kilogramm Kunststoff, bei den Schnullersaugern zwischen 80 und 400 Milligramm.

"Dies ist sehr problematisch, da Babys der gefährlichen Substanz durch den direkten Kontakt mit den Schnullern extrem ausgesetzt sind - und das mehrere Stunden am Tag", sagte Patricia Cameron, Chemieexpertin des BUND. Wie Ibrahim Chahoud, Toxikologe an der Charité (Berlin), erklärte, sei Bisphenol A besonders bei Säuglingen und Kleinkindern bedenklich, da sich diese noch in einer Entwicklungsphase befinden: "Dies kann zu irreparablen Schäden führen."

Welche Menge der Chemikalie tatsächlich durch das Nuckeln am Schnuller im Körper aufgenommen wird, kann laut BUND nicht abschließend beurteilt werden. "Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass Bisphenol A bereits in extrem niedriger Konzentration in das Hormonsystem des Menschen eingreifen kann", sagte Cameron. Der BUND forderte aus diesem Grund das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) auf, in Untersuchungen die Dimension des Problems genauer zu erfassen.

Zwar habe die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) eine "tolerable Aufnahmemenge" von Bisphenol A festgelegt. Hierbei sei aber nicht auszuschließen, dass auch bei Einhaltung dieses Grenzwertes Schädigungen beim Menschen auftreten könnten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kündigte an, zu prüfen, in welchen Mengen Babys Bisphenol A durch die Schnuller aufnehmen. Es nehme die Ergebnisse des BUND ernst, warnte aber gleichzeitig vor Panik. Wie eine Sprecherin des BfR mitteilte, reichere sich die Substanz nicht im Körper an und werde schnell verstoffwechselt.

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6 Kommentare

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  • J
    Jasmin

    @ mama1

    In der Umweltanalytik wird mit Geräten und Gefäßen getestet von denen sich keine Stoffe lösen und die auch keine Stoffe aufnehmen, häufig mit Teflon, um diese Problematik zu verhindern. Grade bei Produkten mit denen Säuglinge und Kleinkinder in Kontakt kommen sind Stoffe wie Bisphenol äußerst bedenklich, da schon sehr geringe Mengen die Gesundheit beeinflussen können. Leider ist der Informationsfluss auf diesem Gebiet sehr gering und es wird auch nicht in ausreichendem Maß getestet.

    @ Axel Dörken:

    Inwieweit kann man ein Säugling dazu bringen mit Gedanken und Einstellungen die eigene Gesundheit zu beeinflussen...Und ist die Frage der Kieferverformung hier vorrangig? Wohl eher nicht.

     

    Da man Tag und Nacht von verschiedensten Giften und hormonell wirksamen Substanzen umgeben ist und aufnimmt, ist es kaum möglich dem zu entgehen. Allerdings sollte man doch mehr dafür tun die jüngsten und dadurch empfindlichsten unter uns zu schützen.

  • H
    hedera

    @axel

     

    die alternative ist glasflaschen mit den orangenen kautschuksaugern zu benutzen, die gibt es zum glück noch zu kaufen. sind halt nicht so trendy.

     

    gruß, hedera

  • AD
    Axel Dörken

    Und die Alternative ist dann wieder der Daumen?

     

    Hm. Das wirft für mich eine Frage auf:

    Haben vor dem Zeitalter der Pharmaindustrie auch schon so viele Kinder Kieferverformungen gehabt, weil sie am Daumen nuckelten?

    Was führt also zu Kieferverformungen?

     

    Kann die Art und Weise, wie wir Kinder annehmen, - manchmal scheint mir, wenn ich mit Geburt, Wortwahl, Kindergarten Schule, elternhaus und die Gesellschaft so ansehe "abstoßen", "entmenschlichen", "industriealisieren", die passenden Worte zu sein - passender ausgedrückt, die Art und Weise mit der wir unsere Kinder ver-kennen, die Ursache für so etwas sein?

     

    Die Biologen, Bewusstseinforscher und auch immer mehr Mediziner erkennen: Unsere Meinungen und unsere Handlungen sind zu 80% die Ursachen für unsere Krankheiten.

     

    Wenn ich das mit den Aussagen vieler Quantenphysiker und auch der von spirituell entwickelteren Menschen abgleiche, dass nämlich "der Geist die Materie erschafft" und, dass das Universum eher einem "Gedanken" als allem anderen gleich kommt, scheint mir die Aussage der Naturwissenschaftler und Spirituellen kongruent und logisch.

     

    Wenn ich dann noch sehe, welche Erfolge ich mit meiner eigenen Gesundung habe, seit dem ich mein Bewusstsein "umprogrammiere", dann, denke ich, ist die Antwort auf die von mir eingangs gestellten Fragen: „Nein.“ und „Die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen.“.

     

    Ich bin mir bewusst, dass das die wenigsten Menschen begreifen. Könnte daran liegen, dass die meissten Menschen sich mit „wichtigeren“ Dingen, wie Schnäppchenjagd und Schuldzuweisung befassen.

     

    Liebe Grüße

     

    Axel

    Na, da wäre es doch hilfreich

  • M
    mama1

    Mich würde interessieren, ob bei diesen Versuchen ein "Leerversuch" gemacht wurde, d.h. ob die Testbehälter und Kolben ebenfalls getestet wurden. Nicht dass die Laborausrüstung schon soviel Bisphenol-A gesehen hat, dass egal was immer positiv ist. Oder wie war das mit dem Östrogen in den PET-Flaschen?

  • N
    ndde

    Solche Nachrichten schrecken natürlich die Babymutter auf. Aber was ist tatsächlich dran? Wo sind Ross und Reiter genannt? Ein Link zur zitierten Studie gesetzt? Wo bleiben die deutlichen Aufrufe zur Gesetzesänderung? Wo der Appell an ein Verantwortungsgefühl? Ich suche vergeblich.

    FYI: Bisphenol A löst sich aus Plastikbehältern (was anderes sucht man lange heutzutage), wenn dieser erhitzt wird (Mikrowelle). Besser klappt das, wenn diese zerkratzt werden oder auch in der Kombination mit Fett (z.B. in Milch). Ich selbst bin auch für ein generelles Verbot von hormonähnlichen Substanzen -bei Babies wie auch bei Erwachsenen- aber diese Art von Forderung erreicht man nicht, indem man desinformative Panikmache betreibt und schnell zum nächsten Thema übergeht. Damit macht man sich zum Erfüllungsgehilfen der entsprechenden Industrie(n).

  • J
    Jörgie

    "...warnt aber vor Panik."

     

    So kann man Ignoranz auch geschickt verschrödern.

    Bisphenol A ist auch in billigen (dünnen) PET-Flaschen nachgewiesen worden, ebenso die stoffliche Wanderung (Migration) ins Flaschenwasser.

    Die Gefahr der körperlichen Langzeit-Verseuchung durch diesen hormonellen (!!!) Wirkstoff ist real, sie ist da, sie ist da... Die Gefahr hormoneller Wirkstoffe liegt in ihren unvorstellbar winzigen Konzentrationen.

    Es macht daher keinen Sinn, ihnen mit tolerablen Mindestwerten begegnen zu wollen.

     

    Lösung: Nippel statt Nuckis.