Unterm Strich:
Wie hier und in anderen Ressorts der taz in den vergangenen Tagen bereits zu verfolgen war, hat sich die Situation um die besetzte Volksbühne in Berlin weiter zugespitzt. Nun scheint der letzte Vorhang zu fallen, am Donnerstag wird das Theater am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte möglicherweise geräumt, wobei viel Blut fließen soll, „Theaterblut“, sagen die Besetzer. Lesen Sie zu den neuesten Entwicklungen bitte unsere Reportage auf Seite 3.
Was in den Wirren um die Volksbühne, ihren neuen Intendanten Chris Dercon, der von der Besetzung angeblich seit August wusste, und ihren alten Intendanten Frank Castorf, der diese für einen „Glücksfall“ hält, in den vergangenen Tagen fast ein wenig untergegangen ist: Der scheidende Intendant hat einen Großteil des Volksbühnenarchivs, vor allem Dokumente zur künstlerischen Arbeit seiner Amtszeit von 1992 bis 2017, in die Akademie der Künste gegeben. Dies geschah im Einvernehmen mit dem Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke). Wieder scheiden sich die Geister: Die Akademie sei genau der richtige Ort dafür, sagen die einen. Die anderen finden dies seltsam, denn Träger der Volksbühne ist das Land Berlin, die Akademie untersteht dem Bund. Das Land verliert durch Castorfs Entscheidung wertvolle Kulturdokumente an den Bund. Einfach so, weil der Alte es so wollte. Mahlzeit!
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