Unterm Strich:
Seit 50 Jahren gilt für die Kunst von Niele Toroni die Regel: alle 30 Zentimeter ein Pinselabdruck auf Wänden, Glas, Papier oder Leinwand. Jetzt wurde der 80-jährige gebürtige Schweizer für sein Lebenswerk am Sonntag in Siegen mit dem Rubenspreis geehrt. Toroni reduziere durch seine in regelmäßigen Abständen aufgetragenen einfarbigen Pinselabdrücke die malerischen Mittel auf ein Minimum und öffne sie zugleich in den Raum, urteilte die Jury in Nordrhein-Westfalen. Der in Paris lebende Maler blieb seiner in den 60er Jahren entwickelten konzeptuellen Arbeitsmethode bis heute treu. Der mit 5.200 Euro dotierte Rubenspreis wird alle fünf Jahre vergeben und gilt als eine der wichtigen Auszeichnungen für zeitgenössische Künstler.
Das 23. Jüdische Filmfestival Berlin-Brandenburg zeigt bis zum 11. Juli unter dem Titel „Nicht ganz koscher“ 44 Filme aus zehn Ländern. Zur Eröffnung am Sonntag stand die Deutschlandpremiere des Films „Die Geschichte der Liebe“ des rumänisch-französischen Regisseurs Radu Mihăileanu auf dem Programm. Zu den Höhepunkten des Festivals zählen laut den Veranstaltern die Tragikomödie „Personal Affairs“ über eine palästinensische Familie in Israel und der Spielfilm „Un Juif pour l’exemple“ über den Mord an einem Berner Juden durch Schweizer Nationalsozialisten 1942 mit Bruno Ganz in der Hauptrolle. Im Dokumentarfilmprogramm werden etwa der Film „Praise the Lard“ über die florierende israelische Schweinefleischindustrie und der Film „Uncle Gloria“ über den langen Weg eines jüdischen Amerikaners vom Mann zur Frau gezeigt. In der Sonderreihe „100 Jahre UFA“ stellt das Festival vom 4. bis 6. Juli den jüdischen Drehbuchautor, Produzenten und Regisseur Emeric Pressburger (1902–1988) vor, der an mehr als 90 Spielfilmen mitgewirkt und in 17 Filmen Regie geführt hat.
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