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Unterm Strich

Der Fernsehsender Arte hat auf die Forderung des Zentralrats der Juden in Deutschland, einen unter Verschluss gehaltenen Film über Antisemitismus auszustrahlen, reagiert. Arte-Programmdirektor Alain Le Di­berder argumentierte, der abgelieferte Film habe nicht dem genehmigten Projekt entsprochen und werde deshalb nicht gezeigt. So sei ein Film zum Antisemitismus in Europa geplant gewesen, die Autoren hätten aber zumeist im Nahen Osten gefilmt. Der Sender sei nicht informiert worden und habe sich deshalb nicht dazu verhalten können, so Le Diberder.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte am Mittwoch die TV-Sender Arte, WDR und ZDF aufgefordert, die Dokumentation freizugeben. Er maße sich nicht an, die Dokumentation der Autoren Joachim Schröder und Sophie Hafner journalistisch zu beurteilen, schrieb Schuster an den Arte-Präsidenten und an den SWR-Intendanten Peter Boudgoust. Warum formale Gründe aber die Ausstrahlung verhinderten, erschließe sich ihm nicht.

Unter anderem hatten sich die Historiker Michael Wolffsohn und Götz Aly für die Ausstrahlung des Films ausgesprochen. Schuster erklärte, der Film sei angesichts des zunehmenden, auf Israel bezogenen Antisemitismus höchst relevant. Ihn zu zeigen, entspreche dem Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender.

Dirigent und Pianist Daniel Barenboim will seine Musikakademie in Berlin zu einem Zen­trum für arabische Musik ausbauen. Die für sein West Eastern Divan Orchestra gegründete Akademie und der dazu gehörende Pierre-Boulez-Saal sollten zum wichtigsten Ort für arabische Musik in Europa werden, sagte Barenboim. Vorbild sei die Konferenz für arabische Musik im Jahr 1932 in Kairo, an der auch europäische Komponisten wie Béla Bartók teilnahmen.

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