Unterm Strich:
Am Sonntagabend hat „Dogtown Munich“ von Herbert Achternbusch im Münchner Volkstheater seine Uraufführung gefeiert. Das Publikum würdigte mit Bravo-Rufen die vier Schauspieler, die über eineinhalb Stunden ohne Pause in gut ein Dutzend wechselnde Rollen schlüpften. Das Stück spielt auf dem Marienplatz. Maria, die seit Jahrhunderten hier auf ihrer Säule thront, bekommt von Achternbusch eine neue Rolle als glühende Anhängerin Hitlers. Sie steigt von der Mariensäule, gebiert eine Weißwurst und wird von Herakles erschlagen. Bluthunde kommen und lecken das Blut auf. Die junge Regisseurin Pınar Karabulut hat das Stück des 78 Jahre alten Autors inszeniert, dessen Filme und Theaterstücke in den 1980er Jahren Skandale im katholischen Bayern provoziert hatten: etwa sein Film „Das Gespenst“, bei dem eine Ordensoberin Jesus vom Kreuz lockt. Die Musik zur neuen Inszenierung schrieb Daniel Murena. Bis zum März sind zehn Aufführungen geplant.
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