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Unterm Strich

Der österreichische Regisseur, Theaterleiter und Schauspieler Heribert Sasse,der viele Jahre auch an Berliner Bühnen engagiert war, ist am Wochenende verstorben. Erst vor wenigen Tagen war Heribert Sasse noch im Wiener Theater in der Josefstadt für seine Rolle des Patriarchen Joachim von Essenbeck in der Premiere des Stücks „Die Verdammten“ gefeiert worden. Neben seiner umfangreichen Thea­terarbeit sorgte Sasse seit 2007 in mehreren Wiener „Tatort“-Folgen an der Seite von Harald Krassnitzer als Kommissar ­Weiler für den ­legendären „Wiener Schmäh“, was umgangssprachlich für einen charakteristischen Humor steht. Sasse starb am Samstag überraschend im Alter von 71 Jahren in seinem Haus in Oberösterreich, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete.

Fetzige Auftritte und Seitenhiebe auf Donald Trump: Bei den 44. American Music Awards, die am Wochenende in Los Angeles stattfanden, konnten Fans online die Gewinner bestimmen. Diesmal hatte die Party der US-Musikszene auch politische Untertöne: Nach der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten ließen viele Stars Dampf ab. US-Sängerin Ariana Grande holte den Spitzenpreis als „Künstlerin des Jahres“. ­Selena Gomez konnte sich über die Wahl zur besten Rocksängerin freuen. Popstar Justin Bieberund sein kanadischer Landsmann, der Rapper Drake,wurden mit je vier Preisen ausgezeichnet. Auch der verstorbene Sänger Prince wurde posthum für seinen Soundtrack zu dem Film „Purple Rain“ (1984) geehrt.

In der Debatte über die Münchner Kammerspiele meldet sich nun Intendant Matthias Lilienthal zu Wort. „Ich finde die Diskussion an sich sehr spannend, allerdings hat sie auch durchaus was Verletzendes“, sagte er im Interview der dpa. „Wenn von dem Ensemble der Kammerspiele als Laienspielschar die Rede ist, dann finde ich, ist das … nicht richtig. Und wenn gesagt wird, ich richte das Theater zugrunde, dann bin ich davon auch verletzt.“ Lilienthal ist seit 2015 im Amt und sieht sich in seiner zweiten Saison derzeit mit heftiger Kritik konfrontiert. Anlass ist auch das geplatzte Premierenprojekt zu Michel Houellebecqs umstrittenem Roman „Unterwerfung“. Nach Angaben Lilienthals haben die Kammerspiele zwischen seiner ersten und zweiten Saison 18 Prozent Abonnenten verloren, einen Teil davon aber durch neue Probe-Abos auffangen können.

Der Schweizer Regisseur und Autor Milo Rau wird mit der Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik geehrt. Laut einer Pressemitteilung der Universität spüre der 39-Jährige in seinen Arbeiten „mit größter Konsequenz […] dem weltumspannenden Innenraum des Kapitals, seinen Alpträumen und Hoffnungen, seinen Unter- und Gegenwelten nach“. Geehrt würden damit „herausragende Bühnenautoren und Theatermachende der Gegenwart aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, um in öffentlichen Vorträgen ihre Poetik, ihren Begriff von Drama und Theater zu formulieren und darüber zu reflektieren“, so die Universität. Der Künstler arbeitete an mehreren freien und staatlichen Theatern in Dresden, Berlin und Zürich und doziert bereits an verschiedenen Universitäten über Regie, Kulturtheorie und soziale Plastik. Rau hatte im Jahr 2014 den Schweizer Theaterpreis erhalten. Seine Vorträge im Rahmen der Auszeichnung finden im Mai 2017 statt und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach der Kostenexplosion beim Pergamonmuseum will Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nicht das Bundesbauamt mit dem geplanten Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin beauftragen. Wegen schlechter Erfahrungen bei mehreren kulturpolitischen Projekten in Berlin gebe es einen Vertrauensverlust gegenüber dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), sagte ihr Sprecher am Montag auf Anfrage. Grütters wolle das Bau­management für das neue Haus deshalb dem Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg übertragen. Die Zeit- und Kostenplanung für die Sanierung des Pergamonmuseums waren völlig aus dem Ruder gelaufen; sie wird nun fast doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Das neue Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts ist für 200 Millionen Euro in der Nähe des Potsdamer Platzes geplant.

Der amerikanisch-jüdische Bestsellerautor und Journalist Tuvia Tenenbom wird mit dem „Preis für ehrlichen Journalismus“ geehrt. Der 59-jährige israe­lisch­amerikanische Autor, Journalist und Regisseur ist Leiter des 1994 von ihm gegründeten Jewish Theatre of New York. Ausgezeichnet werde der in New York lebende Schriftsteller für seine ehrliche und ungeschönte journalistische Sicht auf die Dinge, heißt es zur Begründung. Nach seinen vorherigen Bestsellern „Allein unter Deutschen“ und „Allein unter Juden“ habe er mit seinem neuesten Buch, „Allein unter Amerikanern“, eine scharfsinnige Analyse der USA verfasst. Stifter des erstmals vergebenen Preises ist der Herausgeber der Monatszeitung Jüdische Rundschau, Rafael Korenzecher. Der mit 7.000 Euro dotierte Preis wird Tenenbom am 12. Dezember in Berlin verliehen.

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