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Unterm Strich

Das Kunstfest Weimar will sich mit zeitgenössischer Kunst zu aktuellen Entwicklungen in Europa, zu Religion, Gewalt und Flucht einmischen. Viele Projekte, so die Reihe „Transit Europa“, seien mit in- und ausländischen Partnern erarbeitet worden und würden in Weimar erst- oder uraufgeführt, sagte Kunstfestleiter Christian Holtz­hauer der dpa. „Wir hätten allerdings nie gedacht, dass die Ereignisse der letzten Wochen unsere Fragestellungen derart zuspitzen würden.“ Welche Aufgabe Kunst habe, sei eine entscheidende Frage 2016. „Kunst bietet einen Anlass, sich darüber zu verständigen, wie wir heute miteinander leben wollen.“ Vom 19. August bis 4. September stehen 28 Produktionen und mehr als 100 Veranstaltungen auf dem Programm.

Schätze aus sechs Jahrzehnten deutscher Filmgeschichte sollen beim ersten Filmerbe-Festival in Berlin gezeigt werden. Unter dem Titel „Film:ReStored_01“ will die Deutsche Kinemathek vom 22. bis 25. September restaurierte und digitalisierte Werke als Erstaufführung zeigen. Zum Auftakt wird der Film „Kameradschaft“ von Georg Wilhelm Pabst aus dem Jahr 1931 gezeigt. Bei einer Tagung (23./24. 9.) sollen technische, ethische und ästhetische Fragen diskutiert werden, die sich bei der Digitalisierung historischer Filme stellen.

Beim Einsturz einer Tribüne während eines Konzerts des US-Rappers Snoop Dogg im Bundesstaat New Jersey sind mindestens 42 Menschen verletzt worden. Das Unglück ereignete sich am Freitagabend, als Snoop Dogg mit dem HipHop-Star Wiz Khalifa auftrat, wie die Polizei mitteilte. In den sozialen Medien verbreitete Videoaufnahmen zeigten, wie die Menschen aufeinanderfielen. Die meisten erlitten dabei laut Polizei Knochenbrüche und Schürfwunden. Das Konzert in Camden bei Philadelphia wurde kurz nach dem Vorfall beendet. Einem Behördensprecher zufolge gab es keine Hinweise auf Verstöße gegen Vorschriften.

Dominique Trenier, einst Manager der Neo-Soul-Legende D’Angelo, wurde am Freitag tot in Los Angeles gefunden. Das meldet das Musikmagazin Okayplayer. Freund*innen und Kolleg*innen bekundeten im Netz ihr (Mit-)Leid. Auch der einstige Produzent Mark Ronson (Amy Winehouse u. a.), dessen Debütalbum „Here ­Comes the Fuzz“ wiederum Dominique Trenier produziert hatte. Mark Ronson postete: „Fast alles Wichtige in meiner Laufbahn geht letztlich auf ihn zurück.“ Trenier galt als einer, der sich lieber hinter den Kulissen aufhält. Dort zog er aber gekonnt an den Fäden, zeichnete etwa verantwortlich für D’Angelos gefeiertes zweites Album ­„Vodoo“. Über Musikproduzieren hinaus drehte er sogar Musikvideos. Dabei kannten seinen Namen vergleichsweise wenige Leute, obgleich er mit einigen der größten Stimmen im Soul zusammengearbeitet hat.

Auch der amerikanische Jazzklarinettist Pete Fountain ist tot. Er sei am Samstag in seiner Heimatstadt New Orleans in einem Pflegeheim an Herzversagen gestorben, teilte sein Schwiegersohn und Manager Benny Harrell mit. Fountain wurde 86 Jahre alt. Der Musiker galt als ein prominenter Vertreter des Dixieland, eine vor allem von weißen Künstlern geprägte Spielart des traditionellen New Orleans Jazz. In der Metropole im US-Staat Loui­siana begann denn auch Fountains Karriere. Schon im Teenageralter spielte er in der Bourbon Street im Herzen des French Quarter (New Orleans’ältestem Viertel) auf professionellem Niveau die Klarinette. Die Gegend mit Stripclubs, Bars und Musikbühnen bezeichnete er einst kokett als sein „Konservatorium“, später unterhielt er dort jahrelang einen eigenen Club. Landesweit bekannt wurde Fountain 1957 durch seine Auftritte in der TV-Sendung „The Lawrence Welk Show.“ Zwei Jahre später verkaufte sich seine Aufnahme von „A Closer Walk“ mehr als eine halbe Million Mal. Es wurde schließlich zu Fountains inoffiziellem Paradestück. Seine Version von „A Closer Walk“ sei so populär, so sagte Fountain einmal halb im Frust, dass das Publikum ihn nicht von der Bühne lasse, ehe er sie nicht gespielt habe.

„Angst und Macht sind siamesische Zwillinge. Je mehr Angst wir haben, desto größere Feiglinge wählen wir“, sagte der polnische Autor Andrzej Stasiuk in seiner Rede zur Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur, den er letzte Woche erhielt. In seiner Ansprache sagte er weiterhin, die Feiglinge opferten alles, „um ihre Macht nicht zu verlieren. Sie opfern uns, unser Land, unseren Kontinent.“ Wir könnten uns aber, so Stasiuk, „nicht in die Lektüre flüchten, sowenig wie wir die Grenzen unserer immer ängstlicher werdenden Staaten dichtmachen können“. Früher sei Europa neugierig gewesen, heute habe es Angst vor dem Neuen.

Der im Januar gestorbene britische Musiker David Bowie wird mit einer Gedenktafel in Berlin geehrt. Die Tafel soll am 22. August an seinem früheren Wohnhaus in der Hauptstraße 155 in Berlin-Schöneberg angebracht werden.

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