Unterm Strich:
Erneut hat ein syrischer Oppositioneller die Vergabedes Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises an den syrisch-libanesischen Dichter Adonis durch die Stadt Osnabrück kritisiert. Der Autor Yassin al-Haj Saleh, der in Istanbul im Exil lebt, warf den Verantwortlichen in einem Gastbeitrag für den Kölner Stadt-Anzeiger Halsstarrigkeit und Unbelehrbarkeit vor. Zuvor hatten bereits der syrische Journalist Ahmad Hissou, der Menschenrechtler Rupert Neudeck und der Schriftsteller Navid Kermani auf Adonis opportunistische Haltung zum Regime Baschar al-Assads aufmerksam gemacht. Die Verantwortlichen hatten die Kritik zurückgewiesen. Adonis soll den mit 25.000 Euro dotierten Preis am 20. November erhalten.
Der Prozess um eine Auslieferung des Hollywood-Regisseurs Roman Polanski („Der Pianist“, „Tanz der Vampire“) an die USA ist fortgesetzt worden. Der polnisch-französische Regisseur war bei der Verhandlung in Krakau anwesend. Die Verteidiger des 82-Jährigen legten als Beweisantrag eine Stellungnahme des US-Staatsanwalts vor, der vor fast 40 Jahren gegen Polanski wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen ermittelt hatte. Laut Verteidigung ist das Auslieferungsgesuch der US-Justiz unbegründet, weil es damals zu einer Einigung zwischen Polanski und der Anklagebehörde gekommen sei: Polanski bekannte sich zum Sex mit der Minderjährigen, die Staatsanwaltschaft zog die übrigen Vorwürfe zurück.
In der 31. Förderrunde der Initiative Musik werden insgesamt 36 Künstler- und 3 Infrastrukturprojekte gefördert. Die Fördereinrichtung der Bundesregierung und Musikwirtschaft unterstützt dabei bundesweit aufstrebende Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Genres. Unter anderem wurden die zwei Alben der Leipziger Singer-Songwriterin Nadine Maria Schmidt und ihrer Band „Frühmorgens am Meer“ für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Die Initiative Musik hat bereits über 1.400 Projekte wie zum Beispiel Boy, Prinz Pi und Milky Chance unterstützt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen