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Unterm Strich

Der Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik geht an die Berliner Schriftstellerin Daniela Dahn. Die mit 10.000 Mark dotierte Auszeichnung wird am 3. Oktober im Deutschen Theater Berlin verliehen, die Laudatio hält Egon Bahr.

Daniela Dahn vertrete „in der deutsch-deutschen Öffentlichkeit umstrittene Positionen, sie greift pointiert, Überspitzungen nicht scheuend, Tabuthemen auf und wehrt sich gegen traditierte Klischees“, heißt es in der Begründung der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft, die sich in ihrer eigenen Sprache offenbar nicht zu sehr um solcherart Wertschätzungen zu scheren scheint. Aber weiter im Text von dpa: Unbeeinflusst durch öffentlichen Druck klage Frau Dahn als linke Demokratin die Normen des Rechtsstaates ein. Sie untersuche die Verwerfungen des Einigungsprozesses, verstehe sich „als Anwältin der Beleidigten“ und biete im Sinne Tucholskys „der Ideologie so genannter Sieger Paroli“. Uff. Bislang wurde der Preis an Kurt Marti (1997), Heribert Prantl (1996) und Konstantin Wecker (1995) verliehen.

Apropos Klischee: Am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober, wird in Ulm die Ausstellung „Feindbilder“ eröffnet. Zehn Jahre nach dem Mauerfall soll sie das Bild der Bundesrepublik in der Karikatur der DDR aufzeigen, wie das Stadthaus Ulm mitteilte. Dort werden die „Feindbilder“ bis 28. November zu sehen sein.

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