: Unterm Strich
Der Suhrkamp Verlag hat juristische Schritte gegen die Kleinbühne „Theater Phönix“ in Linz eingeleitet, um eine für gestern angesetzte Aufführung des Stücks „Die Berühmten“ von Thomas Bernhard zu verhindern. Das Theater setzte sich damit über ein testamentarisch verfügtes Aufführungsverbot für Bernhard- Werke in den nächsten 70 Jahren in Österreich hinweg. Wie ein Sprecher der Bühne erklärte, sei es ein „untragbarer Zustand, daß ein Werk eines hervorragenden Literaten aus den österreichischen Theatern verbannt werden und hinter Buchdeckeln verschwinden muß“. Bernhards Nachlaßverwalter, sein Halbbruder Dr. Peter Fabjan, bezeichnete den Plan als „bodenlose Frechheit“. „Ausdrücklich betonte ich, daß ich mit dem österreichischen Staat nichts zu tun haben will“, hieß es wörtlich im Testament Bernhards. Damit meinte er auch die Theater. Nun haben die Gerichte zu tun, die ja mit dem Staat nun gar nie...
Der Luchterhand Literaturverlag in Frankfurt und derAufbau-Verlag (Berlin/Weimar) gehen künftig getrennte Wege. Das Frankfurter Haus wird in seiner Sammlung Luchterhand im wesentlichen auf DDR- Autoren verzichten. Es sei in Verhandlungen mit dem Aufbau-Verlag nicht gelungen, die traditionelle Zusammenarbeit fortzusetzen, gab Luchterhand bekannt. Der Ostberliner Verlag wolle von Januar an eine eigene Taschenbuchreihe herausbringen. Luchterhand bedauerte vor allem für die Aufbau-Autoren, daß die geplante gemeinsame Verwertungsgesellschaft mit dem Aufbau- Verlag nicht zustandegekommen ist.
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