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Unterm Strich

Nach dem letzten DDR-Dichter-Zitat und der letzten DDR-Ausstellung hier noch die letzte DDR-Erstaufführung, wie sie von den Agenturen annonciert wird: Thomas Braschs „Rotter“ hatte am Samstag im Berliner Ensemble Premiere. Brasch hatte das Stück, Untertitel: „Märchen aus Deutschland“, kurz nach seinem Weggang aus der DDR 1976 fertiggestellt, Uraufführung war 1977 in Stuttgart. „Rotter“ — „ein Held, wenn er gebraucht wird“ — fixiert 50 Jahre Geschichte als Alptraum von 50 Jahren vergeudeten Lebens: Erst ist der Held ein überzeugter Nazi, dann ein Mann der ersten Stunde beim Aufbau des Sozialismus. Christoph Schroth brachte den Text als eine Art Bilderbogen auf die Bühne, nicht ohne aktuelle Bezüge zu betonen. „Rotter“ wird von Matthias Wien gespielt, die anderen Rollen übernahmen Studenten der Berliner Schauspielschule. Es war Braschs zweite DDR-Aufführung seit seinem Weggang in den Westen: Lediglich „Mercedes“ war 1988 am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin aufgeführt worden.

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