: Unterm Strich
Die Berliner CDU hat ihren Widerstand bei der noch anstehenden Gesetzesnovellierung zur Vereinigung der beiden Berliner Akademien der Künste angekündigt. „Mit der Berliner CDU ist der von den beiden Kunstakademien vorgeschlagene Kuhhandel nicht zu machen“, sagte der Generalsekretär der Berliner CDU, Karl-Joachim Kierey, am Montag in einer Stellungnahme. Am Wochenende hatte die Akademie West auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung den Weg zur Fusion mit der Ost-Akademie freigemacht.
Der Akademiebeschluß würde darauf hinauslaufen, „daß die Opfer der SED-Kulturpolitik draußen bleiben und die einstigen Profiteure des Regimes ihren Vor- Wende-Einfluß ins geeinte Deutschland hinüberretten“, meinte Kierey. Die Berliner CDU dränge jetzt auf eine Berlin-Brandenburgische Akademie der Künste, „die willens und fähig ist, die Vergangenheit aufzuarbeiten und fruchtbare Wege in die Zukunft aufzuzeigen“.
Der parteilose Berliner Kultursenator Ulrich Roloff- Momin begrüßte dagegen die Entscheidung zum Zusammengehen der beiden Akademien, die unter den gegebenen Möglichkeiten die einzig richtige gewesen sei. Nun gehe es um eine gesetzliche Absicherung. Er werde daher in Absprache mit seinem brandenburgischen Kollegen Hinrich Enderlein unverzüglich dem Berliner Abgeordnetenhaus entsprechende Vorschläge unterbreiten. Das Ziel sei, „unter Wahrung der bewährten demokratischen Prinzipien der Staatsferne und der Autonomie die Grundlagen für eine gemeinsame Berlin-Brandenburgische Akademie der Künste“ zu schaffen.
Das Washingtoner Smithsonian-Institut will ein Museum für afroamerikanische Kunst und Kultur einrichten. Der Verwaltungsrat des namhaften Instituts, das in der US-Hauptstadt Washington 13 Museen, den Nationalzoo und ein weiteres Museum in New York verwaltet, entschied am Montag, daß die neue Kulturstätte 1996 ihre Pforten öffnen solle. Der Beschluß muß noch vom US-Kongreß gebilligt werden. In den USA wird zur Zeit der „Monat des afroamerikanischen Erbes“ begangen.
In dem Museum für Kunst und Kultur der schwarzen Amerikaner will das Smithsonian-Institut, das der US- Regierung untersteht, unter anderem politische Plaketten aus der Zeit der Bürgerrechtsbewegung in den sechziger Jahren sowie Kunsthandwerk und Kunstwerke aus der Karibik und Südamerika ausstellen.
Eine wegen ihrer Vollständigkeit in der Kunstgeschichte praktisch einmalige Werksammlung eines Malers ist seit Beginn dieses Jahres wieder in Paris zu sehen. Im ehemaligen Eltern- und Wohnhaus des Symbolisten Gustave Moreau (1826-1896) in der Rue de la Rochefoucauld wurde neben dem bisherigen Museum nun nach einem Jahrhundert auch die Wohnung des Künstlers mit dessen persönlichen Erinnerungsstücken eröffnet. Nach einer zweijährigen originalgetreuen Renovierung legt das Stadtpalais im neunten Pariser Arrondissement damit ein umfassendes Zeugnis vom Schaffen Moreaus ab. 1.200 Gemälde und Aquarelle und rund fünftausend Zeichnungen sind in den monumentalen Ateliers ausgestellt
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