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Unterm Strich

Wunder gibt es immer wieder. Trotz unserer entschieden religionskritischen Grundhaltung, Tendenz, Berichterstattung und Berichtigung erkennen wir an, daß in Tübingen die erste katholische Theologin habilitiert worden ist. Anne Jensen arbeitet zum Schwerpunkt „theologische Frauenforschung“ und habilitierte über „Frauenemanzipation im frühen Christentum“. Wir wünschen Hals- und Kreuzbruch. Die Votivtafeln sind schon aufgestellt.

Religiöse und soziale Motive prägen die Werke der Ausstellung Rastafari- Kunst aus Jamaica, die am Donnerstag im verdienstvollen Haus der Kulturen der Welt (der schwangeren Auster, an der vorübergehend die Bonner Beamtenschaft verhängnisvolles, aber schließlich abgewendetes Interesse nahm) in Berlin eröffnet wurde. Bis 5. April werden rund 150 Werke gezeigt, zum Teil Leihgaben des National Museum Kingston. Die Ausstellung präsentiertFototafeln — zum Beispiel von Häuserwänden und -giebeln — aber auch Originalmalereien auf Holz, Textilien, Blech oder Papier. „Eine Besonderheit dieser Ausstellung sind Dutzende bemalter Ölfaßdeckel. Die Wurzeln der insbesondere durch Bob Marley und die von ihm kreierte Reggae-Musik in aller Welt bekannt gewordene Rasta-Bewegung reichen bis Ende der 20er Jahre zurück. Alttestamentarische Erlöserhoffnung“ (das höret nimmer auf!) „die in Haile Selassie, 1930 zum Kaiser von Äthiopien gekrönt, den Messias sah, ist hier ebenso eingeflossen, wie ein auf Afrika bezogener schwarzer Nationalismus der ehemaligen Sklavenbevölkerung auf der Karibik-Insel Jamaica. Mit der konservativen Regierungsübernahme 1980 verlor die Rasta- Bewegung dann viel von ihrem Schwung“, entnehmen wir der Meldung von 'dpa‘, „und beschränkt sich heute vor allem auf einige religiöse Sekten und die touristische Vermarktung. Auch die Rastafari-Malerei hat ihre ursprüngliche Kreativität heute weitgehend verloren.“ In der Exposition werden auch Videofilme über die Rastafari- Kunst gezeigt. Katalog mit Farbfotos (28 DM).

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