: Unterm Strich
Robert Wilson ist am Hamburger Thalia Theater mit neuen Regiearbeiten beschäftigt. „Alice“ heißt das auserwählte Stück (nach Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“), das — wie zuvor auch Wilsons „Black Rider“ von Tom Waits traurig-schöner Musik vollendet werden wird (na hoffentlich). Die Kostüme entwirft Frieda Parmeggiani, Paul Schmidt schrieb den Bühnentext. Premiere ist für den 2.November geplant. Mitspielen werden Sven-Eric Bechtolf, Sona Cervena, Circe, Justus von Dohnanyi, Jörg Holm und Stefan Kurt.
Angelika Domröse hat von der aktiven Schauspielerei offensichtlich die Nase voll. Sie habe einfach noch anderes mit sich vor, begründete die 50jährige ihre Entscheidung, fortan nur noch Regie zu führen. „Ich bilde mir ein, daß ich genausoviel kann wie die Regisseure. Diese merkwürdige Gedankenlosigkeit von Menschen, die mit einem nicht umgehen können oder einen hofieren — ich will es nicht mehr.“ „Objekte“ ihrer Regiekünste werden die Schauspielschüler der Ostberliner Ernst-Busch-Schule. Dort hat die Domröse bereits erste positive Regieerfahrungen gesammelt.
Der künftige Intendant des Hamburger Deutschen Schauspielhauses, Frank Baumbauer, hat Gerd-Theo Umberg zum neuen künstlerischen Leiter des Hauses bestellt. Beide treten zu Beginn der Spielzeit 1993/94 ihr Amt an. Umberg ist seit 1987 Geschäftsführer im Düsseldorfer Schauspielhaus.
Die heftig umstrittenen Pläne für die neue französische Nationalbibliothek im Südosten von Paris werden doch abgeändert. Diese Entscheidung traf der französische Staatspräsident Francois Mitterrand aufgrund der Empfehlungen eines unabhängigen Expertenausschusses, den er mit der Überprüfung des Projekts des Architekten Dominique Perrault beauftragt hatte. Die im Mittelpunkt der Kritik stehenden vier Glastürme, die wie vier aufgeschlagene Bücher um einen rechteckigen Innenhof angeordnet sind, werden um zwei Stockwerke von 86 auf 79Meter gestutzt. Ursprünglich sollten sie 99 Metern hoch in die Pariser Luft ragen. Die Türme werden auch nur noch knapp die Hälfte der Bücher beherbergen. Die wertvollsten Werke werden im Sockel eingelagert, um sie vor den Hitze- und Lichteinflüssen in den Türmen zu schützen. Wie das Kulturministerium und die Leitung der neuen Bibliothek betonten, wird das Grundkonzept Perraults durch die Änderungen nicht in Frage gestellt. Ein Beginn der bereits verschobenen Bauarbeiten ist indes weiterhin nicht in Sicht, da der Pariser Bürgermeister Chirac noch keine vertraglich abgesicherte Zusage über den Baugrund gegeben hat.
Ein Kompliment an „die“ deutsche Frau an und für sich, und dieses Mal ohne Ausflug ins Spekulatorische, wo, wie und weshalb sie lebt. Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani schmeichelt der deutschen Frau und ihrem guten Geschmack in Sachen Mode; sie knüpfe heutzutage an die 30er Jahre an, als die Dame hierzulande „als die am elegantesten Gekleidete Europas galt“. Dagegen erhielt das hiesige männliche Geschlecht einen Rüffel: es sei „immer noch sehr konservativ, was modische Dinge angeht“.
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