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Unterm Strich

Peter Handke ist beim Internationalen Filmfestival in Venedig (1. bis 12.9.) als Regisseur vertreten. Sein Film „Die Abwesenheit“ (in den Hauptrollen Jeanne Moreau, Bruno Ganz und Alex Descas) läuft als deutscher Beitrag im Wettbewerb. Handke arbeitete früher mit Wim Wenders, der unter anderem seinen Roman „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ verfilmte. Der österreichische Schriftsteller debütierte 1977 als Regisseur mit „Die linkshändige Frau“.

Als „Sonderereignis“ in Venedig wird im Rahmen der Internationalen Woche der Kritik Edgar Reitz' „Heimat 2“ präsentiert. Für die 26 Stunden lange Fernsehserie wurde das Festival extra um einen Tag vorverlegt. Auch die erste „Heimat“-Serie von Reitz erfuhr ihre Uraufführung 1984 beim Festival auf dem Lido. Sein Kollege Jan Schütte ist mit einer Dokumentation „Nach Patagonien“ in Venedig nach „Drachenfutter“ und „Winckelmanns Reisen“ zum dritten Mal vertreten.

Manoel de Oliveira, der als der bedeutendste Regisseur Portugals gilt, ist auf dem Filmfestival von Locarno für sein Gesamtwerk mit einem Ehren-„Leoparden“ ausgezeichnet worden. De Oliveira begann seine Karriere im Jahr 1931 mit einem Dokumentarfilm über seine Heimatstadt Porto. Während des Salazar-Regimes wurden verschiedene seiner Werke Opfer der Zensur. Erst nach dem Sturz des Diktators im Jahr 1974 konnte der damals bereits 66jährige Regisseur seine Laufbahn als freier Filmschaffender beginnen. In Locarno wurde sein jüngstes Werk „O dia do desespero“ (Tage der Verzweiflung) gezeigt. Im Herbst will er mit den Dreharbeiten zu einem weiteren Film beginnen.

Elisabeth Edl und Wolfgang Matz erhalten den mit 20.000 Mark dotierten Paul-Celan- Preis des Deutschen Literaturfonds für ihre Übersetzung der „Aufzeichnungen“ von Simone Weil. Das hier im Hanser-Verlag erschienene Buch ist die erste deutsche Publikation der zwischen 1940 und 1943 entstandenen „Cahiers“, die 1951 in Paris verlegt worden sind.

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