Unterm Strich

Über eines waren sich die rund 160 Sängerinnen und Sänger von der Post, die sich am Wochenende – erstmals in den neuen Bundesländern, nämlich in Stendal – getroffen hatten, einig: „Postbank-Chöre“ oder „Telecom-Sänger“ – Niemals! Zwar, so vermeldet Mütterchen dpa, gibt es „durchaus musikalische Telecom-Mitarbeiter und singende Postbankangestellte“, doch der Dachverband wird auch nach der Dreiteilung der Bundespost Deutscher Post-Sängerbund (DPSB) heißen, und damit basta. Das ist um so schöner, als auch Chöre aus dem Osten – nach anfänglichen Kontaktschwierigkeiten – bereits integrativ in den Dienst am Liedgut gestellt wurden. Inzwischen, so dpa weiter, „erheben auch im 116stimmigen Elite-Chor des Post-Sängerbundes, dessen Repertoire von Volksliedern über klassische Musik bis hin zu Musicals, Schlagern und Jazz reicht, zahlreiche Kollegen aus den neuen Bundesländern die Stimme“. Alexander Bieker, der erste Vorsitzende des DPSB, bescheinigt den Ostdeutschen eine „überdurchschnittlich hohe chorische Disziplin“. So könnten sie viel besser auswendig singen als die Chöre im Westen. Honi soit qui mal y pense: Es lag nämlich an den Noten, die in der DDR fehlten – oder den Möglichkeiten, sie zu kopieren.

Auch religiös geht es im Osten voran: Mit der dritten Auflage der „Bibel mit Erklärungen“ ist erstmals nach der Wende wieder ein Bibeldruck der Ostberliner evangelischen Haupt-Bibelgesellschaft erfolgt. Die „Bibel mit Erklärungen“, so heißt es in einem Pressetext, zeichne sich durch allgemein verständliche Informationen zum Bibeltext aus. Sie sei unter dem Eindruck von „unsachlichen Angriffen“ auf die Bibel erarbeitet worden.

Die Verstimmungen zwischen dem westdeutschen PEN-Zentrum und dem Exil-PEN sind vom Tisch. Mit einer öffentlichen Entschuldigung hat sich der westdeutsche Club-