: Unterm Strich
Den Dienstag nutzen viele Pekinger BürgerInnen, um Feuerwerkskörper im Werte von mehreren hundert Millionen Ichweißnichtwas zu verpulvern. Tags darauf, Mittwoch nämlich, wird ein Verbot des städtischen Volkskongresses wirksam, welches den Gebrauch pyrotechnischer Erzeugnisse unter strenge Strafe stellt. Feuer wird einzig aus den Mündungen der Staatsmacht geduldet oder in ornamentaler Form als organisiertes Staatsspektakel. André Heller, übernehmen Sie nicht.
Gleichzeitig wurde erstmals zum gestrigen Aids-Awareness-Tag von offizieller chinesischer Seite das Auftreten von Aids-Infektionen eingestanden, die bislang eher als „foreigner's disease“ gehandelt worden waren. Von den insgesamt 1.159 bestätigten Fällen HIV-infizierter Menschen wurden 948 als ChinesInnen und 211 als AusländerInnen oder im Ausland lebende ChinesInnen angegeben.
Sie erinnern sich: Das Lied hieß etwa: „Das. war. ihr. Honolulu Itsy Bitsy Teeny Weeny Strand Bikini, ja der war schick und. der war so. modern. In. ihrem... und so weiter. Das amerikanische Original von Brian Hyland aus dem Jahren 1960 ist nun, wen wundert's, in den Ruch geraten, politisch nicht ganz korrekt zu sein. Amerikanische Frauenverbände gruben den Song neu aus und finden's einfach nicht mehr gut. Hyland beeilte sich daraufhin, zu versichern, es habe sich bei der angesprochenen um seine zweijährige Tochter gehandelt. BINGO! Voll ins nächste Ding reingelatscht!
Ähnlich erging es Mr. Paul Anka mit seinem Lied (You're) Having My Baby, der ebenfalls wegen frauenfeindlicher Äußerungen unter Beschuß geraten war. Anka, nicht faul, überlegt sich allerdings jetzt, flugs mit einem Anti-Abtreibungssong zu reagieren, der ernsthaft „You're Killing My Baby“ heißen und die exakt gleiche Melodie haben soll.
Bei einer Umfrage, welches ihre meistgehaßten Songs seien, antworteten 25 Prozent aller befragten AmerikanerInnen dem Kolumnisten Dave Barry „MacArthur Park“. Eine kurze Umfrage in der Kulturredaktion der linksalternativen tageszeitung ergab ein Kopf-an-Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen „Words“, „Alles klar auf der Andrea Doria“ und „YMCA“.
Alladin zog in ganzen drei Tagen 480.000 Leute in die Kinos.
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