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Unterm Strich

Was nun? Asche aufs Haupt, in die nächstbeste Bibliothek abtauchen oder einfach mit dem Fehler leben lernen? Wir wissen nicht, was Martin macht. Frau Jaeggi, das Bauhaus-Archiv und den Argon-Verlag aber bitten wir um Nachsicht. Tschuldigung.

94jährig ist Anni Albers in Orange bei New York gestorben. Sie galt als führende Textil-Designerin dieses Jahrhunderts, auch wenn viele in ihr zuletzt nur die Witwe des 1976 verstorbenen Josef Albers sahen. Beide hatten sich in den 20er Jahren während ihres Studiums am Bauhaus kennengelernt. Mit der Verlegung des Bauhauses gingen sie 1932 von Weimar nach Berlin. Bereits ein Jahr später ließen die Nazis das Designzentrum schließen. Das Ehepaar Albers emigrierte nach Amerika, wo Anni schon bald einen Lehrauftrag am Black Mountain College in North Carolina erhielt – obwohl sie kein Wort Englisch sprach. 1949 war sie die erste Weberin, die eine Einzelausstellung im New Yorker Museum of Modern Art bekam.

Seit Montag ist im Wiener Kunsthaus die erste europäische Retrospektive mit Werken des Hyperrealisten John de Andrea zu sehen. Hyperrealismus der sechziger Jahre hatte nur wenig mit Cyber-, Philip- Morris- oder Sonstwas-Space zu tun, sondern war ganz einfach sehr real Objekt, wie die jetzt gezeigten 40 Skulpturen de Andreas, an denen kein Härchen oder Muttermal fehlt. Der Ständer kam dann erst viel später mit Charles Ray in die Kunst.

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