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Unterm Strich

Übermorgen, am 7. August, lebt Salman Rushdie 2.000 Tage versteckt — Anlaß für einen Appell des Rushdie-Kommitees an Bundesaußenminister Kinkel. Kinkel soll bei der iranischen Regierung auf die Aufhebung des Mordaufrufs gegen den Autor der „Satanischen Verse“ drängen. „Wir glauben, daß Deutschland als einflußreichster Handelspartner Irans jetzt eine entscheidende Rolle zur Lösung dieses Falls spielen kann“, heißt es in einem am Mittwoch in London veröffentlichten Brief an Kinkel.

Achtung, keine Werbeaktion für Camel: Ein zwölf Meter langes und fast sechs Meter hohes blaues Kamel soll symbolisch auf die zunehmende Intoleranz und Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft aufmerksam machen. Es gehört zu einer „bundesweiten soziokulturellen Aktion“ (dpa) namens „Grenzüberschreitungen — Die Blaue Karawane“, die am 11. dieses Monats in Leipzig losgehen wird und vier Tage lang mit Theater,

Jux, Dollerei und Podiumsdiskussionen auf „das Thema“ (dpa) aufmerksam machen wird, wobei dieses blaue Ding anschließend auf dem Wasserwege von Leipzig über Torgau, Wittenberg, Magdeburg, Wolfsburg und Hannover nach Bremen zurückgekarrt werden soll, wo man sich das Ganze ausgedacht hat. Gut und schön, haben wir uns hier gesagt, aber mal ehrlich: mußte es unbedingt ein Kamel sein?

Die Hitze, Part VI: Auf die Staatsstraße bei Niklasreuth (Kreis Miesbach) hat ein Unbekannter mit weißer Farbe ein 140 Meter langes Spruchband folgenden Inhalts gekleistert: „Ich würde Dir gern sagen, wie gern ich Dich mag, warum ich nur noch an Dich denken kann, ich fühl' mich wie verhext und in Gefangenschaft, und allein Du trägst die Schuld daran, Worte sind dafür zu schwach, ich befürchte, Du glaubst es mir nicht...“ Erkannt? Ist nämlich ein Lied von den Toten Hosen namens „Alles aus Liebe“. Die Feuerwehr hat alles wieder weggemacht.

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