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Unterm Strich

Im Gerichtsverfahren gegen die im schwedischen Exil lebende Schriftstellerin Taslima Nasrin hat die Staatsanwaltschaft in Dhaka am Dienstag die Rückkehr der Autorin nach Bangladesch gefordert. Die Staatsanwälte forderten den zuständigen Richter dazu auf, anzuordnen, daß die Schriftstellerin zum Vorwurf der Gotteslästerung persönlich vor Gericht aussagt. „Frau Nasrin soll ... beweisen, daß sie unschuldig ist“, erklärte der Hauptstaatsanwalt und forderte eine zweijährige Haftstrafe. Richter Mohammad Kamaluddin will am Donnerstag darüber entscheiden, ob die Beschuldigungen gegen Nasrin überhaupt formell zur Anklage erhoben werden. Taslima Nasrin wird vor Gericht von ihren Anwälten vertreten. Hauptverteidigerin Sarah Hussain sagte, die Anklage wegen Blasphemie sei „nicht ernst zu nehmen und entbehrt jeder Grundlage“. Nasrin habe „nur eine persönliche Meinung ausgedrückt und wollte nicht die Gefühle von Gläubigen verletzen“. Muslimische Fundamentalisten verlangten ihre Hinrichtung. Derweil lebt Taslima Nasrin in Schweden noch immer in einem Versteck, weil die Fundamentalisten ein Kopfgeld von umgerechnet 7.500 Mark auf sie ausgesetzt haben.

Am 22. und 23. März 1995 findet in Freiburg die 7. Kulturbörse, ein internationales Forum für Kleinkunst, statt. Künstler, Gruppen, Verbände, Veranstalter, Agenturen und Medien haben dort die Möglichkeit, sich mit aktuellen Produktionen aus dem In- und Ausland vertraut zu machen und Kontakte herzustellen. Welche Teilnehmer sich in einem Kurzauftritt vorstellen können, entscheidet eine international besetzte Jury. Bewerbungsschluß für die Bereiche „Kurzauftritt“ und „Informationsstand“ ist der 30. November. Informationen und Bewerbungsunterlagen gibt es beim Kulturamt, Postfach, 79095 Freiburg, Telefon 0761-201 21 15, Fax 0761-201 21 99.

Heute findet im Medienlabor München/ Künstlerwerkstatt Lothringerstraße 13 von 10 bis 19 Uhr die Veranstaltung „Netzkultur – Kommunizieren und Publizieren in vernetzten Systemen“ statt. Spezialisten für Netzkommunikation stellen Projekte vor und geben Einführungen in die Entwicklungen von Computernetzen in den Bereichen Wissenschaft, Verlagswesen/Journalismus und Kunst. Auch unbedarfte Besucher haben Gelegenheit, selbst in globale Netze einzusteigen und Anwendungen zu erproben.

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