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Unterm Strich

Postume Umarmungsgeste: Eine Bronzetafel erinnert künftig in Frankfurt an Theodor W. Adorno. Die Frankfurter Kulturdezernentin Linda Reisch und Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld enthüllten die Gedenktafel am Donnerstag. Sie wurde von Günter Maniewski gestaltet, ist am ehemaligen Wohnhaus der Adornos angebracht und zeigt sein Porträt.

Exekution eines Bildes: Ein Bild aus dem Versailler Lambinet-Museum ist schwer beschädigt worden. Es zeigt die Attentäterin Charlotte Corday nach der Ermordung des Präsidenten des Jakobiner-Clubs, Jean-Paul Marat. Ein unbekannter Täter stach der Attentäterin am Montag mit einem Kugelschreiber oder einem Schlüssel beide Augen aus. Die Direktion gab über den Zwischenfall keine Stellungnahme ab. „Niemand hat etwas gesehen“, zitierte Libération einen Wächter. Der Maler Jean-Jacques Hauer schuf das Bild kurz nach dem Mord am 13. Juli 1793. Er hatte den Tatort besichtigt und mit der Mörderin gesprochen. Charlotte Corday wurde wenige Tage später in Paris hingerichtet.

Füllen Sie ein Antragsformular aus: Die aus der DDR-Akademie der Wissenschaften hervorgegangenen „geisteswissenschaftlichen Zentren“ sollen nach Auffassung des Wissenschaftsrats erhalten bleiben. Ihr Organisationsmodell könne auch für andere Forschungsprojekte beispielhaft sein, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates Karl-Heinz Hoffmann am Donnerstag in Bonn. Allerdings ist die Finanzierung der sechs Zentren in Berlin, Potsdam, Halle und Leipzig trotz der vom Wissenschaftsrat verabschiedeten Empfehlung zwischen Bund und Ländern weiter strittig, weil es eine konkrete Geldzusage Bonns für die „Anschubfinanzierung“ der Zentren nicht gibt. Nach dem jetzt vereinbarten Modell werden die jeweiligen Bundesländer, in denen das Zentrum angesiedelt ist, etwa ein Drittel der Ausstattung finanzieren. Für ihre Forschungsarbeiten sollen die Wissenschaftler den überwiegenden Teil des Geldes bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einwerben. In den Einrichtungen arbeiten rund 100 renommierte Wissenschaftler, meist ostdeutsche, deren Forschungsleistungen zweimal evaluiert worden sind. Ihre Finanzierung läuft nach der um ein Jahr verlängerten Übergangsregelung durch die Max-Planck-Gesellschaft Ende 1995 aus.

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