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Unterm Strich

Der Deutsche Filmpreis wird ab 1996 möglicherweise nicht mehr in Berlin, sondern in Köln vergeben. Entsprechende Überlegungen wurden nun am Montag im Kulturausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses öffentlich. Der bisher traditionell zunächst in Verbindung mit der Berlinale vom Bundesinnenminister in Berlin vergebene Preis wird zwar auf alle Fälle 1995 zum 100. Geburtstag des Kinos noch einmal in Berlin verliehen. Aber danach? Das „große Interesse an anderer Stelle“ wurde im Bundesinnenministerium positiv zur Kenntnis genommen, das käme „dem Film ja insgesamt zugute“. Berlin sei zwar vielleicht das bessere „Filmpflaster“, aber es gehe bei der Verleihung vor allem darum, daß der Film einmal im Jahr auch in das Bewußtsein einer breiteren Öffentlichkeit rücke, vor allem über den Fernsehschirm. Wenn das der WDR besser leisten könne als der SFB, sei das auch im Interesse des Films sinnvoll. Bei der Diskussion im Kulturausschuß über die ebenfalls drohenden Abwanderungen der Europäischen Filmakademie und des „Felix“ forderte der Grünen-Abgeordnete Albert Eckert den Kultursenator auf, sich für den Verbleib des Bundesfilmpreises und die Stärkung der Berlinale einzusetzen. Roloff-Momin sagte zu. „Wenn es in Berlin hervorrrrragend gemacht wird,“ so ließ man sich aus dem Bundesinnenministerium vernehmen, „gibt es keinen Grund, da wegzugehen.“ Wird es aber nicht, Herr BuMi, wird es nicht!

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