: Unterm Strich
Die Scham wird es vielleicht nicht gewesen sein, die Angestellte der Flughafenwerft in Schleißheim veranlaßte, auf dem Breitformat-Foto eines ins Wasser jumpenden nackten Herrn den im rechten Winkel zum Wasser zeigenden Schwengel mit einem schwarzen Balken zu überkleben. Wer in einer Stadt mit einem solchen Namen leben muß, verträgt natürlich nicht, daß auch noch die Geschlechtsorgane abwärts weisen. Der klammheimlichen Kunstsabotage in Schleißheim will die Museumsleitung nun mit Schulungen begegnen.
Der britischen Actrice Emma Thompson sind die Dreharbeiten mit Schwarzenegger zu dem Film „Junior“ offenbar nicht so wahnsinnig gut bekommen. Immerhin fühlte sie sich bemüßigt, jetzt bekanntzugeben, daß „Lachen sehr ähnlich (ist) wie Sex, wenn man bedenkt, was es im Inneren anrichtet. Es produziert ein ungeheures Gefühl des Wohlbefindens. Und es passiert nur ziemlich selten.“ Vielleicht sollte man sich eher einmal Gedanken darüber machen, was gewisse Filmsorten im Innersten anrichten, da wo bei anderen Leuten mitunter kompliziert geschwungene Hirnwindungen sitzen.
Es könnte aus einem Altman-Film stammen, wenn es nicht gar so steindumm wäre: Robert Altmans neuer Film Prêt-à-porter soll in Amerika nicht diesen Titel tragen, weil der Verleih befürchten muß, die Menschen würden es nicht verstehen und überhaupt erst gar nicht aussprechen können.
Na, wie würde das auch klingen: Prrrätt äi porrrtäi. Dann schon lieber Ready to wear.
Gut Ding will außerordentlich gut Weile haben. „Wir haben seit zwanzig Jahren nach einem Drehbuch gesucht“, klagte doch unlängst Paul Newman, der so gern einmal etwas mit Bob, Robert Redford machen möchte. „Nie haben wir eins gefunden.“ Und damit endet auch diese Meldung.
Demgegenüber wird Mister Ed, ein sprechendes Pferd aus einer Serie der sechziger Jahre, nun wieder, wie man so schön sagt, fröhliche Urständ' feiern und in den Disney Studios recycelt werden.
Für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film ist aus Deutschland Margarethe von Trottas Das Versprechen und nicht etwa „Die Sieger“ nominiert. Das Auswahlgremium wird nun bis zum 5. Februar entscheiden müssen, welche fünf von den 45 „foreign films“ nominiert werden sollen.
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