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Unterm Strich

Trau schau wem: Die Berliner Filmförderung gibt kund und zu wissen, daß über drei Millionen Mark für fünf Neuproduktionen ausgegeben werden sollen und davon, nomen est omen und oh Mann oh Mann, gleich 1,5 Millionen für den Film „Kleines Arschloch“. 600.000 gehen an „Echte Kerle“ und zum Ausgleich 500.000 an „Die Träumerin“. So ist's recht.

Das Lutherjahr 1996 soll nach dem Willen der Veranstalter dem weiteren Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland dienen. Bei dem Wort „Zusammenwachsen“ muß man doch, wie es so schön heißt, „unwillkürlich“ an in Formalin eingelegte deformierte Gewebskonglomerate denken, die in irgendeinem Film, dessen Titel jetzt grad unter einer Alzheimer-Decke verborgen liegt, ständig von den Regalen geschossen werden, so daß Föten, Hirnteile und andere Kleinigkeiten wie neu belebt durch die Lüfte splattern. In Wittenberg jedenfalls, um wieder auf Martin Luthers 150. Dahinscheiden zurückzukommen, findet man, daß Luther eine integrative Figur war. Er solle zum Motor für den Einigungsprozeß werden. I got my motor workin'.

Marlon Brando, der von USA Today ungestraft „Don Juan de Marco“ genannt werden darf, dreht dieser Tage mit Debra Winger in Irland eine Sache, die „Divine Rapture“ heißen wird. Er wird den Film auch koproduzieren, falls das irgendjemanden interessiert.

Wußten Sie, daß es die Harvard University ist, die den Mann und die Frau des Jahres kürt? Aber so ist es. Für 1994 hat man sich für Tom Hanks und Michelle Pfeiffer entschieden, so als wolle man den beiden eine Oscar-Nominierung durchkreuzen, oder?

Ach, könnte es uns doch nur ein kleines bißchen so gehen wie John Grisham, dem Mega- Mega-Bestseller-Autor aus Hollywood, dem sie seine Manuskripte schon für sechs Millionen Dollar aus der Hand reißen, wenn sie noch gar

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