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Unterm Strich

Der Schubart-Literatur-Preis der Stadt Aalen ist am Sonntag dem Kölner Autor Ralph Giordano und dem Aalener Professor Hermann Baumhauer überreicht worden. Giordano erhielt die Auszeichnung für „unerschrockene und wachsame publizistische Arbeit im Geiste eines Schubart“. Baumhauer wurde für landeskundliche und kunsthistorische Werke, vor allem aber für Verdienste um die Kulturentwicklung in Ostwürttemberg ausgezeichnet. Von dem Preisgeld von insgesamt 20.000 Mark erhielt Giordano 15.000 und Baumhauer 5.000 Mark. Bei der Feierstunde wurden Werke von Komponisten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und in Konzentrationslagern ermordet worden waren, aufgeführt. „Wenigstens dem zweiten Tod entgehen“, lautete der Titel des Zyklus. Der dem Gedenken an Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 bis 1791) gewidmete Preis war 1955 in Aalen gestiftet worden und wird alle zwei Jahre zuerkannt.

Dixieland in Dresden entwickelt sich zu einer Art Super-Woodstock: Trotz Dauerregens und kühlen Temperaturen haben bald 500.000 Menschen das 25. Internationale Dixieland Festival in Dresden besucht. 200.000 Menschen erlebten am Sonntag zum Abschluß der Jubiläumsveranstaltung im Zentrum der Stadt „Europas größte Dixieland- Parade“ aller Bands auf 18 Lastkraftwagen (auch die Ähnlichkeit zur Berliner Love Parade der Techno-Jugend ist mehr als verblüffend ... beängstigend). „Wir haben jetzt das erreicht, was wir vor der Wende wollten, eine Achse zwischen Ost und West zu schaffen“, sagte Joachim Schleese, Geschaftsführer der Sächsischen Festivalvereinigung. Das Dresdner Dixieland Festival hatte erstmals 1971 mit sechs Bands aus vier Ländern und nur 1.200 Besuchern stattgefunden.

Das Literarische Colloquium Berlin e.V. wird in diesem Frühjahr sieben Übersetzungen belletristischer Werke aus mittel- und osteuropäischen Ländern fördern. Die ausgewählten Werke stammen aus Tschechien und Rußland, wie der Verein mitteilte. Um den Zuschuß aus dem „Übersetzungsförderungsprogramm für Belletristik aus den Ländern Mittel- und Osteuropas“ können sich Übersetzer und Verlage noch nicht realisierter Buchprojekte bewerben. Das Programm wird vom Auswärtigen Amt und der Kulturverwaltung des Berliner Senats finanziert. Nächster Stichtag: 15. September.

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