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Unterm Strich

Der grüne Kulturbegriff gilt als schwammig. Außerdem heißt es immer wieder, die Grünen hätten Probleme mit der Hochkultur, der unausgestandenen Konflikte mit den bildungsbürgerlichen Eltern wegen. Nichts davon ist wahr! Mögen die Grünen auch nicht so recht wissen, was sie kulturell wollen, so wissen sie doch zu verhindern, was sie nicht wollen: Nach Protesten von Bündnis 90/Grüne wird auf Tropenholz für die „Aida“-Neuinszenierung an der Berliner Staatsoper unter den Linden verzichtet. Ursprünglich sollte Tropenholz für die Kulissen verwendet werden. Die Premiere findet am 27. Mai statt. Die Fraktion Bündnis 90/Grüne im Berliner Abgeordnetenhaus hatte von einem beschämenden Vorfall gesprochen, da eine Senatsrichtlinie die Verwendung von Tropenholz untersage. Laut Kulturverwaltung verwies der Opernintendant darauf, daß der entsprechende Senatsbeschluß gefallen sei, nachdem die Oper ihre Aufträge für das Mahagoniholz vergeben habe, das vom Regisseur Pet Halmen ausdrücklich erbeten worden war. Bei der Beschaffung sei die frühere Senatsrichtlinie beachtet worden, daß dieses Holz „nur aus geordneten Plantagen“ stammen dürfe, worüber die Firma ein entsprechendes Zertifikat der Behörden aus Ghana vorgelegt habe. Da in dem neuerlichen Senatsbeschluß die Verwendung von Tropenholz nunmehr grundsätzlich untersagt sei, werde die Oper „selbstverständlich dieser Anordnung Folge leisten“.

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