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Unterm Strich

„Wie jeder von uns weiß, ist leider das Thema Krieg aktueller denn je!“ heißt es – wohl wahr! – im abgründigsten, allersteilsten Pressewaschzettel des Monats, der für die neue Single des Michael-Jackson-Bruders Jermaine nebst weiblichem Sidekick wirbt. „So wenden sich Jermaine und Theresa in ihrem neuen Song gegen jede Form von Krieg. Das Video zur Single enthält nicht nur den mit aufrüttelnden, aktuellen Bildern versehenen Musik-Clip, sondern auch ein vorangestelltes Interview, in dem die beiden Auskunft über die Entstehung“ – des Krieges? – nein, „des Songs und des Clips geben. Lieber Musikredakteur, wenn auch Dich dieses Thema nicht kaltläßt und Du etwas dafür tun möchtest, daß sich die Menschen nicht weiterhin in Kriegen bekämpfen, dann höre hinein in den brandneuen Song ,Save Tomorrow‘ und stell ihn Deinen Hörern vor.“ Vorhang, Applaus, Atemnot.

Der tägliche Christo kommt heute in Form eines Presseinfos des Einzelhandelsverbands hereingetickert: Man gibt der Öffentlichkeit kund, daß über 210 mittelständische Betriebe in Berlin bisher die Chance nutzten, sich durch verlängerte Öffnungszeiten bis 22 Uhr „einem breiten touristischen Publikum darzustellen“ – insbesondere um Alex und Ku'damm herum. „Der Handel leistet damit seinen Beitrag, um Berlin während der Reichstagsverhüllung durch Christo als weltoffene Stadt zu präsentieren.“ Wenn jetzt auch noch die VerkäuferInnen freundlich waren, ist Berlin damit ja fein raus.

Der belgische Komiker und (so sagte man früher) Jungfilmer Jan Bucquoy („Das sexuelle Leben der Belgier“) ist von dem Vorwurf freigesprochen worden, für die „Beleidigung eines Amtsträgers durch ein Wurfgeschoß in Form einer Sahnetorte“ verantwortlich sein. Das Geschoß flog in Cannes vor rund einem Monat im Rahmen der dortigen Festspiele, verletzte den neuen französischen Kulturminister Philippe Douste-Blazy aber nur symbolisch mit ein paar – wie sagt man? – Tortensplittern? Spritzern? Sahnemasseteilen? Wohl deshalb hatte der Richter ein Einsehen und ließ die Erklärung des Verteidigers gelten, Bucquoy habe niemandem einen Schaden zufügen wollen. Nicht berücksichtigt wurde allerdings, daß das Tortenwerfen bereits Bestandteil einer Art Bandenkriminalität ist: Bucquoy ist Mitglied der „Tortenwerferbewegung“ seines Landsmanns Noäl Gaudin, die angeblich weltweit bereits über eine Anhängerschaft von 30.000 verfügt.

Wer schon immer mal ein Museum aufmachen wollte, kann sich jetzt auf einer seit Donnerstag und noch bis Sonntag laufenden Fachmesse für Museumswesen in München umfassend informieren. Die völlig neuartige Messe fülle „eine Marktlücke“, meinte auch CSU-Kumi Zehetmair. Die „Mutec“ biete erstmals Sammlern, Galeristen etc. „eine internationale Informations- und Kommunikationsplattform“.

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