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Unterm Strich

Schmuck sowie Kunstwerke der Klassischen Moderne. Unter anderem wurden das Ölbild „Ziehende Landleute vor Rom“ von Heinrich Bürkel (1802–1869) für 300.000 Mark und ein 1911 entstandener weiblicher Torso von Wilhelm Lehmbruck, der sogenannte Hagener Torso (Steinguß, 70 cm), für rund 100.000 Mark verkauft.

Das Benefiz-Skatturnier in Berlin für den Ankauf des Otto-Dix-Gemäldes „Die Skatspieler“ ist wegen der Sommerferien vom 8. Juli auf den 26. August verschoben worden. Dies teilte der Verein der Freunde der Nationalgalerie mit, der sich um das in New York zum Verkauf anstehende Bild bemüht und dafür etwa 7,7 Millionen Mark aufbringen muß.

Die amerikanische Bluessängerin Phyllis Hyman ist am Freitag im Alter von 45 Jahren gestorben. Der Star des Duke-Ellington-Musicals „Sophisticated Ladies“ hat sich nach Angaben der Polizei vom Samstag vermutlich das Leben genommen. Phyllis Hyman wurde vor einem Auftritt im berühmten Apollo-Theater im New Yorker Stadtteil Harlem von einem Mitarbeiter bewußtlos in ihrer Wohnung gefunden. Zwei Stunden später starb sie in einem Krankenhaus. Die aus Pittsburgh (US-Staat Pennsylvania) stammende Sängerin machte sich zunächst in New Yorker Musik-Clubs einen Namen, ehe sie in den 70er Jahren berühmt wurde. Mit der Aufnahme „You Know How to Love Me“ kam sie 1980 unter die Top 50.

Was uns der Reichstag sind den Franzosen die Rolling Stones: Ganzseitige Aufmacherfotos in der Libération, Jagger und Richards maskiert wie zu Zeiten von „Her Majesty's Satanic Request“. Dazu Werbeblöcke für Sweatshirts im 20-Minuten-Takt auf MTV und der Golf. Jetzt haben die Stones nebenbei neue Formen im Umgang mit dem Publikum eingeführt. Für das Zusatzkonzert im Pariser „Olympia“ waren die rund 1.500 Tickets erwartungsgemäß innerhalb weniger Stunden restlos vergriffen. Um dabei zu verhindern, daß die Karten auf den Schwarzmarkt gelangen, bekam jeder Käufer nur ein einziges Ticket und zugleich ein Plastikarmband umgelegt, das für den Eintritt unerläßlich ist. Da wird's einem hier im Hause ganz mulmig – man fühlt sich an US-amerikanische Verhaftungsmethoden erinnert, bei denen der Delinquent in solchen Plastikfesseln abgeführt wird. Paris jedenfalls ist seit Tagen im Stones-Fieber. Zu zwei Open-air- Auftritten strömten am Wochenende mehr als 160.000 Zuschauer, fast so viele wie bei JC.

Falls Sie mit dem Gedanken spielen, demnächst Mönchengladbach zu besuchen: Am 8. Juli findet dort „umsonst und draußen“ ein Open-air-Festival auf dem Platz der Republik (sowas gibt's auch im Westen, har!) statt. Mit von der Partie sind so Bands wie „Phosphor Charly“ oder „Die Strafe“, was uns einigermaßen bestürzt und tief blicken läßt. Wir bleiben trotzdem hier und gehen zur Love Parade.

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